STADTLEBEN

Münchens bekanntester Soziologe Ulrich Beck nennt es Glokalisierung. Seine Theorie: In Zeiten der Globalisierung ziehen sich alle Menschen in das Nahe – also das Lokale – zurück. Seit drei Jahren boomen also folgerichtig Stadt-T-Shirts, -Jacken oder Caps. Ob Berlin, Bochum oder Bielefeld – jeder ist stolz auf seine Herkunft und trägt dies zur Schau.

Auch in München gibt es zahlreiche Läden, wo man sich den unverwechselbaren Stempel der Stadt aufdrücken kann: Bei George Frank lässt man sich ein T-Shirt mit der Aufschrift Alpenrausch kreieren, bei Servus.Heimat kauft man für die Freunde aus Brasilien einen Pulli mit der Aufschrift "Auf geht`s". Munichshirts konzentrieren sich ganz auf die Silhouette der Stadt. Man kann sich dort die Frauenkirche, den Chinesischen Turm oder – für die, die noch höher hinauswollen – den Olympiaturm auf das Hemd drucken lassen.

Und sogar auf der offiziellen München-Seite muenchen.de kann man T-Shirts oder Stadtjacken kaufen, die das Lebensgefühl einer ganzen Stadt widerspiegeln zu scheinen: Ob Isarfaulenzer, Ziegenpeter oder schlicht Minga.

Die Shirts kosten meist um die 20 Euro und sind so um ein vielfaches teurer als deutlich besser geschnittene Exemplare bei H&M oder C&A.

Eines der Vorurteile über München, das zudem auch korrekt ist: In der Stadt gibt es keine Kioske, die auch spät nachts und am Sonntag geöffnet sind. Aber immerhin hat München seit einiger Zeit einen neuen Kiosk bekommen, der zwar nicht spät nachts geöffnet hat, aber dennoch beinahe lebensnotwendig ist und somit München lebenswerter macht.

Der kleinen Laden "Lebensmittel & Feinkost" liegt nämlich direkt am Eingang des Englischen Garten, Ecke Vetereniär-/Kaulbachstraße. Kommt man von der Uni in den Englischen Garten musste man bislang sein Essen und Trinken beim Milchhäusl kaufen. Das Milchhäusel ist ein Münchner Traditionsladen mit Charme. Die Semmeln heißen hier "Monaco Franze", kosten aber mehr als drei Euro. Und auch für eine Flasche Bier zum Mitnehmen muss man drei (oder waren es zwei?) Euro berappen.

Gut, also dass es den neuen kleinen Laden gibt. Hier stapeln sich die Augustiner in Kästen und warten zu weitaus günstigeren Preisen sehnsüchtig auf ihre Käufer. Dazu gibt es gutes Gebäck, frisches Obst oder abgepackte Süßigkeiten.

Und so hilft der Laden an der Veterinär-/Kaulbachstraße ein weiteres richtiges München-Klischee zu bestätigen und aufrecht zu erhalten: Der Englische Garten ist der schönste Stadtpark der Welt.

Oktober:

11. Oktober: Das U-Bahn-Blog von Dennis Buchmann startet auf Muenchenblogger.

29./30. Oktober: George Michael gibt zwei Konzerte in der Olympiahalle.

November:

7. November: The Killers spielen in der Tonhalle.

9. November: Die Hauptsynagoge am Jakobsplatz (Foto) wird eingeweiht.

15. November: Helmut Fischer hätte seinen 80. Geburtstag gefeiert. Sein Denkmal steht wie eh und je an der Münchner Freiheit (Foto).

17. November: Mando Diao rocken das Zenith.

19. bis 26. November: Das 26. Internationale Festival der Filmhochschulen gastiert in der Stadt.

Dezember:

9. Dezember: Muse geben ein tolles Konzert im Zenith.

12. Dezember: Die Lach- und Schießgesellschaft wird 50 Jahre alt und feiert ihren runden Geburtstag im Audimax.

13. Dezember: Mr. Britpop spielt in München: Morrissey.

Der große Muenchenblogger-Jahresrückblick (1): Januar bis März 2006

Der große Muenchenblogger-Jahresrückblick (2): April bis Juni 2006

Der große Muenchenblogger-Jahresrückblick (3): Juli bis September 2006

Juli:

4. Juli: Adam Green tröstet die deutschen Fans nach der Halbfinalniederlage in der Muffathalle mit einem tollen Umsonst-Konzert.

9. Juli: Die WM endet in München mit Tausenden jubelnden Italienern auf der Leopoldstraße (Foto). Ein schönes Fest!

15. Juli: Tag der Offenen Tür in der Staatskanzlei: Muenchenblogger führt ein Interview mit Edmund Stoiber (Foto) und verlost anschließend tolle Devotionalien.

16. Juli: Alte Herren in der Stadt: The Rolling Stones geben ein Konzert im Olympiastadion.

22. Juli: Eric Clapton gastiert in München und spielt in der Olympiahalle.

28. Juli: Auf dem Mehr-Zündfunk-Festival versuchen Engagierte und Partywillige den Zündfunk zu retten und fordern ein BR-Jugendwelle.

August:

1.-3. August: Konzert-Triologie von Robbie Williams, die im Olympiastadion eher enttäuschte Fans zurücklässt.

1.-27. August: Das Theatron-Festival präsentiert im Olympiapark viele tolle Münchner Bands wie Phonoboy, Mexican Elvis oder Mediengruppe Telekommander - für umsonst.

12. August: Muenchenblogger wird ein Jahr alt!

29. August: Der Gammelfleischskandal beginnt: Das KVR stellt mehrere Tonnen Dönerfleisch sicher.

September:

8. September: Der Film "Das Parfum" feiert Premiere im Mathäser Kino.

9./10. September: Eine Stadt (nicht ganz) im Ausnahmezustand: Papst Benedikt XVI. besucht seine Heimat und macht auch in München halt.

14. September: Kante geben eines der schönsten Konzerte des Jahres in München.

14. September: OB Christian Ude wird zur "Fahrradfreundlichsten Persönlichkeit 2006" ausgezeichnet.

15. September: OB Christian Ude beschließt noch einmal als Oberbürgermeisterkandidat anzutreten und lässt damit Franz Maget nicht ran.

16. September: Das Münchner Oktoberfest eröffnet mit dem Anstich und Trachtenzug.

17. September: Der neu gestaltete Gärtnerplatz wird eingeweiht. Besonders bei vielen jungen Münchnern ist der Umbau umstritten, da man im Sommer nicht mehr so gemütlich sein Bier auf der Wiese trinken kann.

19. September: Die Stadt gibt den Startschuss und stellt die PCs der Stadtverwaltung stufenweise auf Linux um.

24. September: Hippie-Ikone und Mitglied der Kommune 1 Uschi Obermaier wird 60 Jahre alt.

Der große Muenchenblogger-Jahresrückblick (1): Januar bis März 2006

Der große Muenchenblogger-Jahresrückblick (2): April bis Juni 2006

Wer gerne liest und eher zu den Jägern als zu den Sammlern gehört, hat mit der kostenlosen BookCrossing-Community die Möglichkeit in München auf Bücherjagd zu gehen.

Durch einen Klick auf "Go Hunting" gelangt man zunächst zur Länderübersicht. Deutschland verzeichnet mit 4289 zu jagenden Exemplaren den zweiten Platz hinter den USA mit stolzen 12752 Titeln, die auf einen neuen Besitzer warten. Dem Statistiker fällt natürlich sofort auf, dass es bezogen auf die Landesfläche etwa zehnmal wahrscheinlicher ist, ein Buch in Deutschland zu finden als in den Vereinigten Staaten. Mit dieser Erkenntnis und zwei weiteren Klicks geht es über Bayern nach München. In unserer schönen Stadt gibt es nach dem Verzeichnis 177 herrenlose Bücher (Stand 27.11. 19:33) zu finden!

Allerdings muss man sich nicht auf Fortunas Segen verlassen, um eines der Bücher "in der Wildnis" zu entdecken. Der Vorbesitzer hinterlässt auf BookCrossing einen Hinweis, der von präzisen Geokoordinaten (N48°06,257' E11°32,432' Height: 547m - "Blinder Eifer" von Martha Grimes) bis hin zu eher kuriosen Ortsbeschreibungen wie "der neue Vogelnistkasten an der Blumenstraße" (Die Legende der Catherine M. - Jacques Henric) reicht. Auch die Tram 18 oder der Regionalzug gehören zu den potentiellen Fundgruben.

Nach dem Lesen des Buches schickt man es natürlich erneut auf Reisen. Und macht sich anschließend auf zur nächsten Jagd. Waidmanns Heil!

Der erste winterliche Tag in der Stadt. Es hat weniger als zehn Grad und die Sonne scheint. Es ist Allerheiligen. Muenchenblogger war auf dem Alten Nördlichen Friedhof, der zwischen Arcis-, Teng-, Ziebland- und Adalbertstraße liegt.

Auf dem Friedhof spielen Kinder, Jugendliche spielen Basketball, ältere Menschen gehen Spazieren und Jüngere gehen Joggen.

Seit 1939 ist hier niemand mehr begraben worden. Im Krieg sind die Grabsteine zerstört worden. Heute stehen sie da, überwachsen von Efeu und anderen Pflanzen. Nur vereinzelt werden die Gräber noch gepflegt und nur wenige Kerzen leuchten. Impressionen vom Alten Nördlichen Friedhof gibt es in unserer Bildergalerie.

Wochenend und Sonnenschein tragen zwar nicht gerade dazu bei, daß man in aller Seelenruhe in Wald und Flur flanieren gehen kann. Trotzdem gehört der Luitpold-Park auch an diesen Tagen zu den Wohlfühlecken der Stadt. Seine Entstehung geht auf den Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern zurück. (Herbstliche Impressionen vom Luitpold-Park gibt es in unserer Bildergalerie).

1911 wurde von den Münchner Bürgern ein Obelisk mit 90 Linden angelegt – für jedes Lebensjahr des Naturliebhabers ein Baum – sowie 25 Eichen, die die Zeit seiner Regentenschaft symbolisierten. Zwischen der Karl-Theodor-Straße und dem Petuel-Ring gelegen umfaßt das Areal heute eine Fläche von ca. 33 ha.

Im Vergleich zum Englischen Garten, der es auf stolze 373 ha bringt, wirkt der Luitpold-Park zwar eher wie ein Gärtchen, was seinen Erholungs- und Freizeitwert jedoch in keiner Weise schmälert. Fußballspieler und Nordic Walker tummeln sich hier ebenso wie Hunde mit Herrchen oder die fast schon obligatorischen Frischluft-Lachgruppen bzw. Bäumeumarmer.

Während im Sommer die zahlreichen Wiesen so manch Hungrigen zum Aalen und Bräunen einladen, lockt im Winter der sog. „Luitpoldhügel“. Entstanden aus den Trümmern der im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstörten Häuser bietet der Schuttberg heute bei einer Höhe von 37 Metern feinsten Rodelspaß, Alpenblick inklusive.

Neben einem Basketballfeld, dem Freibad Georgenschwaige und der Kleingartenanlage im Norden läßt es sich bei schönem Wetter überdies herrlich im Garten des Bamberger Hauses relaxen. Gegen eine kleine Pfandgebühr kann man hier alle Getränke mit nach draußen nehmen und wunderbar in einem der zahlreichen Liegestühle und Strandkörbe lümmeln.

Wer dann noch immer nicht den Weg zu seiner inneren Mitte gefunden hat, sollte es einmal mit einem Gang durch das grüne Heckenlabyrinth neben dem Kinderspielplatz probieren. Zur Orientierung: Den Luitpold-Park erreicht man sowohl mit Bus, Tram und U-Bahn, Haltestelle Scheidplatz.

Für viele ist die Feilitzschstraße das Sinnbild für den Wandel von Schwabing von Bohème zu Biederkeit geworden. Die SZ hat sich in der Straße genauer umgeschaut. Sie schreibt:

Die erste Hälfte dieser kleinen, schmalen Straße, die an der Münchner Freiheit von der Leopoldstraße abzweigt, wirkt ein wenig heruntergekommen. Kebap- und Döner-Buden, Spiele-Center, Tattoo- und Piercing-Läden, Boutiquen mit Tingeltangel, Pilskneipen – so geht das bis zum Wedekindplatz.

Da reißt auch das neue Renommierobjekt Feilitzschhöfe, mit Penthäusern und Fitnessstudio, nicht viel heraus. Das auf edel getrimmte Gebäude wirkt zwischen all der Schäbigkeit wie ein Fremdkörper.

Wo früher Rebellion und Poesie war, herrscht nun Langeweile und Einheitsbrei? Nicht ganz. Im Metropol-Kino, in der Schwabinger 7 und in Xaver Hubers Getränkeladen trifft man noch auf das "alte" Schwabing.

Wolfratshausen, Mammendorf oder Petershausen gehören zwar noch irgendwie zu München. Doch verbindet sie mit der Stadt mehr als das Endstationsschild an den S-Bahnen? Wer kommt schon mal in diese Orte, wenn er nicht gerade nach dem Nachhauseweg von der Disko einschläft? Jetzt.de hat sich in den Orten umgeschaut.

Reise ans Happy End der Stadt heißt der Artikel und deckt auf: Man kann dort wandern, Aussichten genießen oder ein Eis essen. Schön ist es in den Endstationsorten schon, aber so schön auch wieder nicht.

Heute vor genau einem Jahr erschien auf muenchenblogger.de der erste Beitrag über den neueröffneten Club Rote Sonne. Nach mehr als 700 Artikeln rund um das Leben im Millionendorf München und vielen Kommentaren möchten wir uns bei unseren Leserinnen und Lesern bedanken und haben zur Feier des Tages sogar ein kleines Feuerwerk vorbereitet (die Geräuschkulisse müsst Ihr Euch allerdings selbst hinzudenken!)

Was ist alles passiert im letzten Jahr? Da gab es z.B. viele tolle Konzerte und Festivals in und um München herum zu sehen, z.B. die Shows von Kettcar, Kante, Adam Green, das Puch-, PLUS- und Zündfunk-Festival, nicht zu vergessen Pete Dohertys Überraschungsauftritt im Atomic Café.

Auch einige Interviews gab es auf muenchenblogger zu lesen: Frank Spilker und die Sportfreunde Stiller, Josef Hader und Alfred Dorfer, Franz Maget und Edmund Stoiber standen muenchenblogger bereits Rede und Antwort - für etwas Verwirrung sorgte die eigenartige WM-Prognose von Bananen-Didi.

Und dank einer ziemlich beliebten Suchmaschine, deren Name mit dem Buchstaben G beginnt, darf sich muenchenblogger außerdem rühmen, zum inoffiziellen Beschwerdeforum für österreichische Möbelgiganten und DVD-Automaten-Pleitiers geworden zu sein.

Last, but not least, sollte auch noch eine größere technische Änderung bei muenchenblogger nicht unerwähnt bleiben: Nach einem dreiviertel Jahr mit dem allseits beliebten WordPress wurde das Blog Ende Mai auf das fantastische Open-Source-CMS Drupal umgestellt. (Nochmals ein großes Dankeschön an Technik-Chef Volker für den gelungenen Relaunch!)

In diesem Sinne vielen Dank an alle Leser und Autoren, wir gehen jetzt erstmal feiern und stoßen ein bisschen auf das Geburtstagskind an!

Eigentlich soll der Papst Frieden bringen. Doch Papst Benedikt XVI. bringt vor seinem Besuch in München am 9. und 10. September 2006 erst einmal Unfriede. Die Münchner Rot-Grüne-Koalition ist angesichts des Papst-Besuches in Streit geraten, so die SZ.

Die Stadtsparkasse will zum hohen Besuch aus dem Vatikan Fotos von Hans-Günther Kaufmann unter dem Titel "Mit den Augen des Heiligen Vaters – Benedikt XVI. – Was er sah, was ihn prägte" zeigen. Daneben will die Bankfiliale im Tal vom Papst gesegnete Kreuzanhänger verkaufen zugunsten der katholischen Jugendfürsorge.

Die Grüne- und Rosa-Listen-Fraktion im Stadtrat wollten nun wissen, ob der Verkauf nicht die "weltanschaulich-religiöse Neutralität" verletze und Kunden anderer Religionen dadurch ausschließe. OB Christian Ude antwortete noch am selben Tag auf die Anfrage. "Absurd" nannte er die Nachfrage. Er könne es nicht fassen, dass München das Oberhaupt der Katholischen Kirche zu unerwünschten Person erkläre.

Computerbesitzer kennen das Problem: Ein Software-Update jagt das nächste und mit der Zeit stapeln sich alte CDs und DVDs auf dem Schreibtisch und in den Schubladen. Nur wohin mit den ausgedienten Staubfängern? Die Silberscheiben einfach in den Müll zu schmeißen wäre doch viel zu schade.

Muenchenblogger hat in einem Schwabinger Vorgarten ein ideale Zweitverwertung für die Dinger entdeckt. Aufgespannt auf einem Drahtseil verrichten die blitzenden Datenträger ganz hervorragende Dienste als Vogelscheuche und verleihen noch der kleinbürgerlichsten Vorgarten-Idylle das moderne Flair des digitalen Zeitalters.

Diese revolutionäre Idee zeugt von ökologischem Bewusstsein ebenso wie von großem Erfindergeist und wird deshalb von muenchenblogger für den Schwabinger Innovationspreis 2006 nominiert. Denn schon heute träumen fortschrittsgläubige Gartenzwerge vom Spießerglück 2.0!

Die Zeiten, in denen auf der Lepoldstraße grölende Fußballfans entlang zogen, zerbrochene Bierflaschen die Fahrradreifen durchschnitten und man auf Deutschlandfahnen ausrutschte, sind vorbei. Doch ein ungestörtes Durchfahren oder -radeln ist an diesem Wochenende wieder nicht möglich.

Es findet das Streetlife-Festival statt. Auf 16 Bühnen gibt es - so der Veranstalter - etwa 100 Musik-Konzerte, 30 Programmpunkte aus Literatur, Diskussion, Theater, 300 Innitiativen, Aussteller und Stände, 40 Mitmach-Aktionen aus Spiel und Sport und über 50 Auftritte von Straßenkünstlern. Und das alles bei freiem Eintritt.

Sport, Handwerk oder Bio-Essen - statt der sich immer mehr angleichenden Bars, Fast-Food-Lokale und Eisdielen gibt es auf der Leopoldstraße endlich wieder ganz unterschiedliche Dinge zu sehen.

Das Streetlife gibt es am Samstag von 16 bis 2 Uhr und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Und am 2. und 3. September 2006 wird die Leopoldstraße für ein zweites Streetlife Festival erneut gesperrt.

Ein Tag ohne Eis ist schlimmer als vier Jahre ohne WM. Doch noch besser wäre es, sein Eis wieder bei einem Eismann kaufen zu können, der mit einem kleinen Wagen durch die Straßen der Stadt fährt. Leider ist dies nicht mehr möglich!

Die Band "Fink" setzte dem Eismann ein Denkmal: "Der Eismann ist im Einsatz mach die Straße frei. Dem Eismann ist das Eisen nie zu heiß. Der Eismann stellt den Wagen in die Nachbarschaft: Hier bin ich und hier ist Euer Eis."

Eismänner sind in München selten - so wie Braunbären in Bayern: Nur vereinzelt tritt ein Vertreter ihrer Spezies noch auf. "Gelati"-Rufe kennt man lediglich aus dem Urlaub an der Adria.

In München muss man sich schon zu einer Eisdiele bequemen, wenn einem das Bedürfnis nach Eis ist. Man muss wählen, zu welcher man geht. Passiv dasitzen und warten, bis der Eismann kommt, ist nicht mehr.

Doch wo gibt es das beste Vanilleeis? Welche Eisdiele hat die meisten Sorten? Wo gibt es die größten Kugeln?

Maradona jubelt, singt, tanzt, schreit, umarmt, moderiert – hat er da überhaupt noch Zeit zu schlafen? Ja.

Argentiniens ehemaliger Fußballstar und inoffizielles WM-Maskottchen Diego Armando Maradona ist gelegentlich auch im Hotel, um sich auszuruhen. Und zwar im Hotel Le Meridien direkt am Münchner Hauptbahnhof. Für die gesamte WM-Zeit hat er hier eine Suite gemietet, meldet die tz.

Und nur einige hundert Meter von Maradona entfernt wohnt Brasiliens Fußballlegende Pele. Ob die beiden manchmal gemeinsam um die Häuser ziehen?

Ein bisschen hat uns Bruno am Ende doch enttäuscht. Man hatte ja schon gehofft, dass der Bär während eines WM-Spiels nach München einmarschiert und danach als Gast bei Freunden auf der Leopoldstraße feiert. Daraus wird nun nichts mehr: Bruno ist tot und zu Feiern gibt es für die deutschen Fans bei der WM möglicherweise auch schon bald nichts mehr.

Auch wenn die deutsche Mannschaft nicht Weltmeister werden sollte, Bruno wird Museumsstar. Er soll ausgestopft ausgestellt werden - fragt sich nur wo.

Bärenjäger und Umweltminister Werner Schnappauf möchte Bruno im Münchner Museum "Mensch und Natur" sehen, wo schon Bayerns letzter Bär steht, der inzwischen über 170 Jahre alt ist.

Der Bürgermeister von Schliersee Toni Scherer findet, das Bauernhofmuseum des ehemaligen Ski-Läufers Markus Wasmeier in Schliersee sei der geeignete Ort für den Bären. Schließlich sei das Land die natürliche Umgebung von Bruno. In der Stadt fühle er sich womöglich unwohl.

Und noch einer hat Anspruch angemeldet: Leichen-Plastinator Gunther von Hagens will den Braunbären für seine Leichenschau Körperwelten haben.

Angesichts der Tatsache, dass Bruno zu literarischen Ergüssen anregt, fordert Muenchenblogger, Bruno neben Thomas Manns Braunbären im Münchner Literaturhaus aufzustellen.

Darf man nun Deutschland-Fahnen schwenken, grölen "Steh auf, wenn du Deutscher bist" und laut "Sieg" rufen?

Darüber kann man im Stadtforum der Stadtsparkasse am Mittwoch, den 28. Juni 2006 ab 19 Uhr diskutieren. Der Eintritt ist frei.

Bei der Veranstaltung "Die Kunst ein Deutscher zu sein - brauchen wir einen neuen Patriotismus?" nehmen teil: der Verleger und Buchautor Florian Langenscheidt ("Das Beste an Deutschland. 250 Gründe, unser Land heute zu lieben"), der ehemalige Fußballer Paul Breitner, der stellvertretende Chefredakteur des Stern Hans-Ulrich Jörges und Sebastian Turner, Chef der Werbeagentur Scholz & Friends.

"Die Kunst ein Deutscher zu sein - brauchen wir einen neuen Patriotismus?"

Mittwoch, 28. Juni 2006

Es diskutieren:
Florian Langenscheidt, Verleger
Paul Breitner, ehemaliger Fußballnationalspieler
Hans-Ulrich Jörges, stellvertretender Chefredakteur des Stern
Sebastian Turner, Chef der Werbeagentur Scholz & Friends
Moderation: Dominik Wichmann, Chefredakteur SZ-Magazin

Stadtsparkasse
Sparkassenstraße 2
Beginn: 19 Uhr
Eintritt frei

Ganz München fährt nach Berlin - zumindest haben es die Bewohner der Stadt so angekündigt. Um dieses Vorhaben kund zu tun, versammelte sich fast die gesamte Stadt auf der Lepoldstraße.

Und bei dieser Gelegenheit wollten die Münchner der Welt auch gleich zeigen, wie Sieger aussehen. Muenchenblogger hat ein paar Bilder geschossen: So sehen Sieger aus.

Ach ja, Deutschland hat im Achtelfinale der Fußball-WM 2:0 gegen Schweden gewonnen - in der Münchner Allianz Arena. Wir sehen uns am Freitag wieder - selber Ort, selbe Zeit.