Die ehrlichste Theaterkneipe
An diesem Sonntag feiert "Markopulos" an der Staatsoper Premiere, am Donnerstag "Woyzeck" am Volkstheater und die Stadt diskutiert über Elfriede Jelineks NSU-Stück "Das schweigsame Mädchen": Die Theatersaison hat in München wieder begonnen - und somit haben auch die Theaterkneipen Konjunktur.
Die Volksküche im Volkstheater wird von den Café-Kosmos-Betreibern betrieben und deswegen mischen sich viele normale Partygänger unter die Gäste. Ins Blaue Haus beim Werkraum der Kammerspiele mogeln sich viele zum Essen, ohne vorher eine Vorstellung besucht zu haben. Die ehrlichste Theaterkneipe ist zweifelsohne die Kulisse in der Maximilianstraße.
Die Gäste tragen Schal, Jacket oder schwarzen Rollpullover. Keiner verlässt hier den Raum, ohne seine Meinung zum Stück kundgetan zu haben. "Diese Jelinek..," oder "'Hoppla, wir leben', gut inszeniert, aber es fehlt die Tiefe" .
Die Preise ziemlich übertreuert. Der Raum dagegen ist schlichter als die Kulisse in einem Schultheater. Die Wände weiß, nur ein paar Spiegel hängen im Raum, die Stühle und Tische karg. Das hier ist keine Bühne, es wird nur über die Bühne geredet.
Kulisse, Maximilianstraße 26, 80539 München
Kommentare
Mei,
Mei,
ich amüsiere mich gerade über die Aussage "Das hier (die Bar) ist keine "Bühne"" ...
Au contraire ... und "jeder" weiss es ...
Was meinst du mit überteuert?
In der Maximilianstraße zahlen die sicher auch horrende Pacht. Ob die Kulisse da den großen Schnitt macht?