Mitte November, frühlingshafte Temperaturen. Gewisse Menschen juckt es mehr denn je in den Fingern, es zählt nur eine Frage: Wann kommt der erste Schnee? Abhilfe bei den momentan + 18 Grad bietet Warren Miller's "Off the Grid".
Warren Miller, der bekannteste Skifilmer aller Zeiten, lässt seine Zöglinge im diesjährigen Abenteuer Weltklasse-Skifahrer und -Snowboarder auf die abgelegensten Gipfel der Welt begleiten und beweist ebenfalls, dass es auch im Schweizer Engadin und im Salzburger Land noch Flecken gibt, wo man seinem Need for Speed im Pulverschnee fast allein auf weiter Flur nachkommen kann.
Buckelpisten, Treppen, Rampen, Halfpipes und eine 78 Meter hohe Klippe - als Zuschauer bewundert man mit großen Augen die professionellen Athleten auf der Leinwand und vor allem deren Mut.
Fast komisch wirkt es, wenn Jaimie Pierre, Bezwinger der 78 Meter hohen Klippe, später beim Monopalooza-Monoski-Festival seine Bögen auf der Piste mit Normalsterblichen schwingt. Ein besonderer Highlight des Films ist der Ausflug der Crew nach Kashmir: In der Gletscherregion zwischen Indien und Pakistan zeigen die Athleten, was man im indischen Pulverschnee alles anstellen kann und wie einfach Kinder mit Skifahren zu begeistern sind.
Ebenfalls erwähnenswert ist die gefilmte Weltmeisterschaft im Schneeballwerfen in Japan, die vielleicht nicht ganz fair bestritten wurde. Dass Freeriding aber nicht immer nur lustig ist, zeigt sich besonders am Schluss: Der Film ist einem früheren Fahrer von Warren Miller's Filmen gewidmet, der im April bei einem Bergungseinsatz ums Leben kam.
Egal ob Alaska, Montana, Utah, Kashmir, Österreich, die Schweiz oder irgendwo sonst abseits jeglicher Norm - Warren Miller's "Off the Grid" hat die Wintersport-Saison letzte Woche mit einem Paukenschlag eröffnet und verkürzt so die Wartezeit.
Zu sehen ist Warren Miller's "Off the Grid" in München noch bis zum 29.11. in den Forum-Kinos am Deutschen Theater, danach geht er auf Tour in ausgewählte Kinos in Deutschland. Karten kosten 14 Euro.
Pray for snow!