"Ich lebe in einem Roman, und das mindert meinen Willen ihn zu schreiben."
Wolfgang Koeppen, der vor zehn Jahren starb und im Juni 100 Jahre alt geworden wäre, ist einer der interessantesten Schriftsteller der Gegenwartsliteratur. Mit den Romanen Tauben im Gras (1951), Das Treibhaus (1953) und Der Tod in Rom (1954) - der so genannten "Trilogie des Scheiterns" - lieferte Koeppen eine scharfsichtige Analyse der Nachkriegsgesellschaft.
Anlässlich des doppelten Jubiläums gibt es vom 14. März bis 25. Juni 2006 eine umfassende Ausstellung zu Wolfgang Koeppen in der Münchner Stadtbibliothek zu sehen. Gezeigt werden bislang unbekannte Dokumente, Fotografien und persönliche Erinnerungsstücke des Autors, der über fünfzig Jahre in München lebte und ein sehr ambivalentes Verhältnis zu seiner Wahlheimat hatte.
"Sollte es auf dieser Schreibmaschine etwa besser gehen?"
Neben einer Rekonstruktion seines Arbeitszimmers wird in der Ausstellung eine Installation mit Koeppens zahlreichen Schreibmaschinen und Typoskripten gescheiterter Textanfänge zu sehen sein. Wolfgang Koeppen war bekannt für eine chronische Schreibhemmung - eine literarische Form des Stockens, die man bei einigen Romanautoren der Gegenwart manchmal fast ein wenig vermisst.
Ich wurde eine Romanfigur
Wolfgang Koeppen 1906 - 1996
Ausstellung in der Münchner Stadtbibliothek
14. März - 25. Juni 2006
Gasteig, Glashalle
täglich 8.00 - 23.00 Uhr
Eintritt frei