Noch bis Mittwoch kann man sich in den Kinos der Sonnenstraße 12 verzaubern lassen. Am Montag um 17.15 Uhr gibt es noch einmal die Möglichkeit sich mit der Dokumentation "Fabulous! The Story of Queer Cinema" einen Überblick über die Meilensteine der lesbisch-schwulen Filmgeschichte der letzten 50 Jahre zu verschaffen.
Um 19.30 Uhr wird im City das neueste Werk des japanischen Filmemachers Takashi Miike präsentiert:
60 Filme hat der Regie-Berserker Takashi Miike in den letzten zehn Jahren gedreht und sich so ziemlich an allen Tabus abgearbeitet, die seine, oder besser jede beliebige Zivilisation so hergibt: wilde Gangsterfilme, abartige Familiendramen, Horror mit SM-Latex-Heroinen, Manga-Adaptionen mit onanierenden Killern, verrückte Betrachtungen einer absurden Welt. Eine Arbeitswut, die an Rainer Werner Fassbinder gemahnt, dem das japanische Enfant terrible niemals näher war als in dieser genialischen Vision einer homoerotischen Apokalypse.
Am Dienstag zeigt das Festival unter anderem den dänisch-schwedischen Streifen "A Soap" von Pernille Fischer Christensen. In dieser witzig-skurrilen Liebeskomödie trifft die lebenslustige Charlotte auf die hinreißend depressive Veronika (alias Ulrik), die den Tag herbeisehnt, an dem endlich ihre Geschlechtsumwandlung bewilligt wird. "TRANSAMERICA goes Dänemark!"
Am letzten Tag läuft im Atelier um 19.30 Uhr der einzige deutsche Beitrag in diesem Jahr. "Solange du hier bist" von Stefan Westerwelle knüpft thematisch, aber sicherlich nicht stilistisch, an den Eröffnungsfilm "Boy Culture" an. In der Eigenbeschreibung heißt es:
Der alte Mann und der Stricher – Stefan Westerwelle gelingt es, diese bekannte Geschichte neu zu erzählen.[...] Mit seinen hervorragenden Darstellern bewegt sich das subtil beobachtete, liebevolle Debüt, ein Abschlussfilm der Kölner Kunsthochschule für Medien, fernab von der für den Stoff üblichen Tragik. Kitsch und Klischees werden ausgespart.