Was vom Plüsch übrig blieb
Vom Mylord ist nichts mehr übrig. Die Plüschmöbel sind weg, der Flohmarkt verschwunden, die berühmten Gäste wie Freddie Mercury, Franz Josef Strauß, Horst Tappert oder Rainer Werner Fassbinder - schon lange tot. Im Mai 2010 machte Betreiberin Marietta schließlich ihren legendären Laden zu, die berüchtigten Nächte sind endgültig Geschichte (muenchenblogger berichtete).
Nun hat am Wochenende eine neue Bar in den Räumen der Ickstattstraße 2a eröffnet: die Lola-Bar. Der einzige Gegenstand, der an das alte Mylord erinnert, ist ein altes Klavier, das schon zu Mariettas Zeiten hier stand. Die Plüschmöbel sind jedoch gewichen, nur wenige Sitzmöbel stehen für die Gäste bereit. Das Zentrum ist eine große quadratische Bar.
Zum Eröffnungsabend sind Hipster gleichermaßen gekommen wie Hemdträger. Die Wände sind unverputzt, die Glühbirnen nackt. Die Musik elektronisch. In der ersten Nacht ist der Zauber dieser Räume noch nicht wieder zu spüren gewesen. Zu glatt ist es, zu gewöhnlich. Ein bisschen mehr Plüsch wäre schön gewesen.
Lola, Ickstattstraße 2a, Mittwoch bis Samstag 20 bis 3 Uhr, mehr Infos unter: www.facebook.com/lola.munich
Kommentare
naja, sieht doch eigentlich
naja, sieht doch eigentlich ganz gemütlich und releaxed aus. werde ich mir mal ansehen.
ich war einmal im mylord (ein freundin hat den laden für ihre geburtstagsparty gemietet) und muss sagen, dass ich es persönlich nicht vermisse. war sicher sehenswert für einen abend (ziemlich schräge, verstaubte einrichtung), aber ich fand marietta und ihren barmann extrem unfreundlich.
("relaxed" meinte ich)
("relaxed" meinte ich)
also langsam finde ich diese
also langsam finde ich diese lokalpatriotennamen in etwa so aufregend wie hirschgeweihe in der szenebar.... oder ist das jetzt das 90s revival?
und ich muss zustimmen - da hat man einen der am geilsten eingerichteten läden in münchen als ausgangsbasis und was macht man draus? sich von der konkurrenz absetzen indem man 1:1 das gleiche konzept wie mindestens 10-15 andere kneipen in fußweite fährt.
na dann mal toi, toi, toi
Die Hirschgeweihe gibt es
Die Hirschgeweihe gibt es seit 80 Jahren beim Dorfkramer zu kaufen und ich werde sie mir auch in die neue Bar reinhängen. Kulturwissenschaftlich haben die also den Weg vom Dorfkramer in Szenebars gemacht und wieder zurück zum Dorfkramer.
Übrigens Szene: Bitte langsam auch den neuesten Stand des Wissens aneignen. Es gibt mehrere Szenen in jeder Gesellschaft. Die Szene, die hier auf mucblogger und den diversen "Szenebars" gezeigt wird, ist die sogenannte Filzszene, in Wien Bobo (Cafe der Provinz, Filz Kontor, usw.). Hauptvertreter der Filzszene ist das Platzhirsch. Dort kann man sich ein Bild davon machen, was damit gemeint ist. Früher war das das Cafe im Stadtmuseum.
Die Filzszene ist in den Medien überrepräsentiert, weil sie einen überdurchschnittlichen Anteil an Kommunikations- und Medienleuten ihr eigen nennt. Ein Mittagessen in der Kantine der SZ reicht, um zu erfahren, was damit gemeint ist.
Alles ohne Wertung. Ich bin kein Mitglied jeglicher Szene, sondern nur kulturwissenschaftlich interessiert.
Und welchen Szenen fühlt sich
Und welchen Szenen fühlt sich der Herr Dorfkramer so zugehörig? Außer der Grantler Szene ...
Welches Bier haben die da?
Welches Bier haben die da?
Ahh, Augustiner, sieht man ja
Ahh, Augustiner, sieht man ja auf dem Foto, d'oh
seeeeeeeeehr schade :(, dass man das interieur nicht einfach belassen hat!!! war mal was besonders in der üblichen "szenekneipen" einheitssosse..ala typisch münchen