Neue Bar Lola

Was vom Plüsch übrig blieb

Das Plüschlokal Mylord war legendär. Nun hat in den Räumen in der Ickstattstraße 2a eine neue Bar eröffnet: das Lola.
Die Lola-Bar (Fotos: muenchenblogger)
Die Lola-Bar (Fotos: muenchenblogger)

Vom Mylord ist nichts mehr übrig. Die Plüschmöbel sind weg, der Flohmarkt verschwunden, die berühmten Gäste wie Freddie Mercury, Franz Josef Strauß, Horst Tappert oder Rainer Werner Fassbinder - schon lange tot. Im Mai 2010 machte Betreiberin Marietta schließlich ihren legendären Laden zu, die berüchtigten Nächte sind endgültig Geschichte (muenchenblogger berichtete).

Nun hat am Wochenende eine neue Bar in den Räumen der Ickstattstraße 2a eröffnet: die Lola-Bar. Der einzige Gegenstand, der an das alte Mylord erinnert, ist ein altes Klavier, das schon zu Mariettas Zeiten hier stand. Die Plüschmöbel sind jedoch gewichen, nur wenige Sitzmöbel stehen für die Gäste bereit. Das Zentrum ist eine große quadratische Bar.

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Zum Eröffnungsabend sind Hipster gleichermaßen gekommen wie Hemdträger. Die Wände sind unverputzt, die Glühbirnen nackt. Die Musik elektronisch. In der ersten Nacht ist der Zauber dieser Räume noch nicht wieder zu spüren gewesen. Zu glatt ist es, zu gewöhnlich. Ein bisschen mehr Plüsch wäre schön gewesen.

Lola, Ickstattstraße 2a, Mittwoch bis Samstag 20 bis 3 Uhr, mehr Infos unter: www.facebook.com/lola.munich

Kommentare

vwbusstammtisc… am Mo., 05.03.2012 - 13:18

seeeeeeeeehr schade :(, dass man das interieur nicht einfach belassen hat!!! war mal was besonders in der üblichen "szenekneipen" einheitssosse..ala typisch münchen

MUC am Mo., 05.03.2012 - 13:34

naja, sieht doch eigentlich ganz gemütlich und releaxed aus. werde ich mir mal ansehen.

ich war einmal im mylord (ein freundin hat den laden für ihre geburtstagsparty gemietet) und muss sagen, dass ich es persönlich nicht vermisse. war sicher sehenswert für einen abend (ziemlich schräge, verstaubte einrichtung), aber ich fand marietta und ihren barmann extrem unfreundlich.

der kleine nyq am Mi., 07.03.2012 - 14:11

also langsam finde ich diese lokalpatriotennamen in etwa so aufregend wie hirschgeweihe in der szenebar.... oder ist das jetzt das 90s revival?

und ich muss zustimmen - da hat man einen der am geilsten eingerichteten läden in münchen als ausgangsbasis und was macht man draus? sich von der konkurrenz absetzen indem man 1:1 das gleiche konzept wie mindestens 10-15 andere kneipen in fußweite fährt.

na dann mal toi, toi, toi

dorfkramer am Mi., 07.03.2012 - 14:29

Die Hirschgeweihe gibt es seit 80 Jahren beim Dorfkramer zu kaufen und ich werde sie mir auch in die neue Bar reinhängen. Kulturwissenschaftlich haben die also den Weg vom Dorfkramer in Szenebars gemacht und wieder zurück zum Dorfkramer.

Übrigens Szene: Bitte langsam auch den neuesten Stand des Wissens aneignen. Es gibt mehrere Szenen in jeder Gesellschaft. Die Szene, die hier auf mucblogger und den diversen "Szenebars" gezeigt wird, ist die sogenannte Filzszene, in Wien Bobo (Cafe der Provinz, Filz Kontor, usw.). Hauptvertreter der Filzszene ist das Platzhirsch. Dort kann man sich ein Bild davon machen, was damit gemeint ist. Früher war das das Cafe im Stadtmuseum.

Die Filzszene ist in den Medien überrepräsentiert, weil sie einen überdurchschnittlichen Anteil an Kommunikations- und Medienleuten ihr eigen nennt. Ein Mittagessen in der Kantine der SZ reicht, um zu erfahren, was damit gemeint ist.

Alles ohne Wertung. Ich bin kein Mitglied jeglicher Szene, sondern nur kulturwissenschaftlich interessiert.

KircheImDorf am Fr., 09.03.2012 - 14:10

Und welchen Szenen fühlt sich der Herr Dorfkramer so zugehörig? Außer der Grantler Szene ...