Münchner Volkstheater provoziert mit Esel-Plakat

Sommernachtstraum Volkstheater München PlakatDas Münchner Volkstheater zeigt sich immer wieder originell und provokant, wenn es um die Aufmerksamkeitsgewinnung für Theaterstücke geht. Edmund Stoiber, Franz Josef Strauß mussten schon den Kopf hinhalten, einmal lautete die Schlagzeile "Kleiner Mann, was nun?", einmal warb ein gekreuzigter Frosch für das Stück "Fegefeuer in Ingolstadt".

Die Plakate für das Stück "Sommernachtstraum" von Shakespeare, das vom 29. September an unter der Regie von Intendant Christian Stückl zu sehen sein wird, haben die Gemüter der CSU erhitzt.

CSU-Stadträtin Elisabeth Schmucker hat einen Antrag an Oberbürgermeister Christian Ude gerichtet: "Geschmacklos" und "durch negative Anrüchigkeit abstoßend" sei die Darstellung.

Auf dem Plakat für "Sommernachtstraum" ist eine junge Dame zu sehen, die in Strapsen an einen Esel gelehnt ist.

Kommentare

Tobi Bauer am Mo., 25.09.2006 - 19:27

Das Bild stammt vom (weitgehend unbekannten) amerikanischen Fetisch-Fotografen Elmer Batters. Mit der zoophilen Konnotation funktioniert es als bewußte Grenzüberschreitung wohl ganz gut. - Allerdings hab ich persönlich immer ein Problem mit zu greller Plakatkunst für Veranstaltungen: Es sollte das Stück selbst überzeugen und nicht die Werbung dafür. Ein gelungenes Plakat kann eine fade Inszenierung auch nicht aufwerten, wie man an den Kammerspielen derzeit häufig beobachten kann. Das Erscheinungsbild des Volkstheaters finde ich aber trotz allem gut. - Wobei die Mendell-Plakate der Staatsoper, wenngleich nicht immer gut gelungen, wohl insgesamt einen noch höheren Wiedererkennungswert haben dürften.
cohu am Do., 28.09.2006 - 14:06

Hmmmmmm, soso, bei solchem Schweinkram kennter er sich aus, der Herr Bauer! Fetisch-Fotografen! Sowas lernt man wohl in den Amerikanischen Kulturwissenschaften!??? TS TS TS!