Stadtrat Quaas fragt (1): Aufregung um Porno-Party

QuaasIn München gibt es einen Stadtrat, der stellt so viele Anfragen wie kein anderer. Er heißt Richard Quaas, ist bei der CSU, seit 1996 im Stadtrat dabei. Er ist Jahrgang 1952, Verlagsbuchhändler und Journalist. In einer losen Serie möchte muenchenblogger ein paar Vorschläge von Herrn Quaas präsentieren.

Am Samstag soll in der Schrannenhalle eine Party stattfinden, die die Gemüter zahlreicher Politiker - insbesondere von Herrn Quaas - und anderer Menschen erhitzt.

Der Stadtrat Richard Quaas von der CSU hatte sich beschwert. Der Grund: Die Party wird veranstaltet von dem Video-Portal Youporn. Medien berichteten daraufhin von der skandalumwitterten Pornoparty. Viele befürchten, der Ruf der Schrannenhalle könne leiden.

So richtig porno wird die Party aber bestimmt nicht. Herr Quaas, Sie können ganz beruhigt sein.

Kommentare

Tobi Bauer am Sa., 10.11.2007 - 06:10

Um zur Abwechslung mal ein paar ordentlich recherchierte Fakten anzubringen:

  • Der Antrag im Stadtrat wurde von StRin Christa Stock eingereicht.
  • StR Richard Quaas wird in seiner Rolle als kulturpolitischer Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion in einer Pressemeldung zitiert.
  • Die Party wird nicht vom Video-Portal youporn veranstaltet, sondern von der Münchner Agentur Randomevents.
  • Der Veranstalter der Party gibt im Interview keinerlei Auskunft darüber, inwieweit youporn.com in die Party involviert ist.
  • Die Party wird nicht in der Schrannenhalle, sondern im darunterliegenen Schrannenclub veranstaltet werden.

    Die letzten 5 Stadtratsanfragen von Richard Quaas in chronologischer Abfolge, beginnend mit der aktuellsten Anfrage:

  • Stellt das Schulreferat den Skiverleih für bedürftige Kinder ein?
  • Baustellen - eine unvermeidliche Staufalle?
  • Kulturwegweiser – ein Stadtgestaltungsproblem?
  • Fahrradroute Residenz- und Dienerstraße
  • München bekennt sich zu seiner Verantwortung für Beth-Shalom

    Man möge sich seine eigene Meinung bilden.
  • zarl am Mo., 12.11.2007 - 12:44

    Der eigentliche Skandal scheint mir zu sein, dass die verlinkten Stadtratsanfragen nur in einem proprietären Format zugänglich sind. Wieso DOC? Kann man eine simple Anfrage nicht auch als PDF oder als ODF veröffentlichen, wenn schon die simpelste Form (HTML) nicht machbar ist?

    cohu am Mo., 12.11.2007 - 13:08

    Da ist die CSU aber ganz andere Skandale gewohnt ;-)
    Vielleicht sollte man einfach wieder einen schönen gedruckten Aushang unten im Rathaushof machen. Wie früher. Das ist die am wenigsten vom Betriebssystem abhängige Bürgerinformation, und der Linux-Freund kann aufatmen - das ist sogar mit seinem Hirn kompatibel!

    zarl am Di., 13.11.2007 - 16:20

    Nur falls der Hieb von 'cohu' in Richtung "Linux-Freund" an mich gerichtet war: mein Hirn kommt mit allen möglichen Betriebssystemen und Anwendungsprogrammen ganz gut zurecht, verzichtet aber freiwillig auf Windows und MS Office. Und auf meine Nachfrage habe ich eben auch die Mitteilung von der Stadt München bekommen, dass die Veröffentlichung der Stadtrats-Anfragen als PDF bereits geplant ist. Die werden also vermutlich nicht dem Vorschlag von cohu folgen und den Rückschritt zur Plakatwand machen - da kann ich wirklich aufatmen! :-)

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