Muenchenblogger war am Eröffnungsabend auf dem Spielart Theaterfestival und hat sich dem Plasma Projekt 6 mit dem Titel "Delirium" gewidmet:
Sechs Personen, Nachtgestalten, an
einer runden Bar. Ein in gewissen Abständen auf den Bartresen
projizierter Countdown läuft unausweichlich gen Null. Die Zeit
der Akteure ist begrenzt. Nicht nur die Zeit auf der Bühne, wie
im Verlauf der Performance überdeutlich wird – auch die Zeit an sich.
Die vergängliche Lebenszeit, die man eigentlich sinnvoll nutzen sollte, statt an einer Bar herumzulungern und Tag für Tag immer wieder die gleichen Gedanken zu denken. Man unterhält sich über Dinge, die sein könnten, macht fortwährend Anstalten zum Gehen, verliert sich in Sehnsüchten. Alles wiederholt sich, dreht sich im Kreis und der Alkohol zeigt seine Wirkung.
Die Performance bewegt sich eskalierend auf ein Klang-Szenario zu, das mit zum Teil rhythmischer Sprache, Instrumenten, Gesang und bizarr verfremdeten Geräuschen ein grotesk-sentimentales Zusammenspiel ergibt.
Das theatrale Klanggewitter der Schweizer Theatertruppe Plasma wurde von der Melancholie eines finnischen Winters inspiriert. Während einer Gastspielreise nach Helsinki erlebte sie eine endlose Nacht, in der sich die Grenzen zwischen träumerischer Imagination und äußerer Realität zunehmend verflüchtigten. Hochprozentiger Alkohol, ein dominierendes Requisit auf der Bühne, könnte dabei auch eine tragende Rolle gespielt haben.
Eine weitere Vorstellung mit anschließendem Künstlergespräch findet am 16.11. um 20 Uhr im Gasteig, Carl-Orff-Saal statt.