München liegt in Alaska: Das Innenministerium informiert

"Nach einem Goldenen Oktober steht bereits der Winter vor der Tür. Anlässlich der starken Schneefälle im letzten Winter und der dadurch verursachten zahlreichen Schäden bis hin zu Dacheinstürzen haben wir Informationen zusammengestellt, damit sich Hausbesitzer auf ähnliche Schneeverhältnisse rechtzeitig vorbereiten können. Denn die Hausbesitzer sind für die Sicherheit ihrer Gebäude verantwortlich."

Aha. Das Bayerische Innenministerium, unser Freund und Helfer, möchte uns bewahren, wenn massive Schneefälle einsetzen. Deswegen hat es ein Merkblatt veröffentlicht. Dieses informiert darüber, wie der Hausbesitzer erfährt, welche Schneelast das Dach seines Hauses aushält, wie er das tatsächliche Gewicht des Schnees auf seinem Hausdach ermittelt und wann er das Dach räumen sollte.

München im Schnee versunken

Es ist zu lesen, dass 10 Zentimeter frisch gefallener Pulverschnee etwa 10 Kilo pro Quadratmeter wiegt, 10 Zentimeter Nassschnee dagegen kann bis zu 40 Kilo pro Quadratmeter schwer sein.

Falls also wieder ein so schlimmer Wintereinbruch wie im vergangenen Jahr kommt, sind wir informiert und können sogar dank des Innenministeriums mathematische Rechnungen anstellen:

Mit einer Ausstechvorrichtung, z. B. einem Kunststoff- oder einem Ofenrohr, wird auf dem Dach senkrecht zur Dachfläche ein Bohrkern über die gesamte Schneehöhe ggf. einschl. Eisschicht von Oberkante Schnee bis Oberkante Dach entnommen. Gegebenfalls muss der Schnee in der Ausstechvorrichtung beim Ziehen gegen Herausrutschen durch ein einge-schobenes Blech gesichert werden. Dann wird der Schnee (ohne Ausstechvorrichtung) gewogen. Das Schneegewicht in Kilo pro Quadratmeter errechnet sich wie folgt:

Schneegewicht in Kilogramm geteilt durch Ausstechvorrichtung der Öffnungsfläche in Quadratmetern

Lässt sich die Eisschicht nicht durchstechen und mit dem Bohrkern ziehen, kann die Höhe der Eisschicht in Zentimeter gemessen und das Eisgewicht abgeschätzt werden. Es muss dann dem Schneegewicht pro m 2 hinzugerechnet werden. Für eine 1 cm dicke Eisschicht kann dabei ein Eisgewicht von ca. 9 kg/m 2 angesetzt werden.

Aha.

Beispiel:

Schneeentnahme mit Rohr, Innendurchmesser d=0,1 Meter; Öffnungsfläche des Rohres:

(d²/4) mal π =(0,1/4) mal 3,14 = 0,0079m²

Schneegewicht: 2 kg.
Daraus errechnet sich ein Schneegewicht pro m² von

2 kg/0,0079m² = 255 kg/m²

Das entspricht einer Schneelast von 255 kN/m².

Aha.

Kommentare

antjeacht am Mi., 01.11.2006 - 01:08

vielleicht äh besteht ja die äh hoffnung, dass ähde das dann zum winter-äh-einbruch persönlich und äh live äh im BR oder sonstwo verliest! länger als zehn minuten würde das doch nicht dauern, oder?

natalie am Mi., 01.11.2006 - 11:32

...bekanntlich ist jeder hauseigentümer auch statiker, so dürfte die berechnung leicht fallen ;-)

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