Kritik: Ude über die Schwäche der Bayern-SPD

UdeTrotz CSU-Führungskrise sieht Christian Ude wenig Chancen für einen Machtwechsel in Bayern bei den Landtagswahlen 2008. Zwar sei die CSU nach Stoiber keine "Supermacht" mehr, sondern allenfalls noch eine "Übermacht", doch die tiefe Verwurzelung der CSU in der bayerischen Gesellschaft dürfte ihr auch bei den kommenden Landtagswahlen die absolute Mehrheit sichern, wie der Münchner Oberbürgermeister in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau sagte. Mit der Landes-SPD geht der erfolgsverwöhnte OB hart ins Gericht:
Die Schwäche kommt von der Schwäche. Wenn eine Partei schwach ist, fällt es unglaublich schwer, dies grundlegend zu ändern. Wenn man zu lange in der Opposition ist, rückt die Vorstellung, man könne einmal die Regierungsmehrheit erringen, in immer weitere Ferne. Die Talentsuche wird dann immer schwieriger. Man kann für eine solche Lage dann nicht einfach einzelne Spitzenleute verantwortlich machen. Es fällt der bayerischen SPD ja schon schwer, die Medienbarriere zu überspringen.

Um dies zu ändern, dürfe sich die Bayern-SPD nicht mehr länger mit der Rolle als Kritikerin der Bundes-SPD begnügen, sondern müsse an der Spitze ein Team von mehreren Leuten bilden, "die sich über mehrere Jahre hinweg dafür engagieren, die Verhältnisse in Landespartei und Landtagsfraktion grundlegend zu verbessern."

Von einem eventuellen Wechsel der Fürther Landrätin Gabriele Pauli ins SPD-Lager hält Ude nicht viel, deren "egomanische Show" in den letzten Wochen sei geradezu peinlich gewesen.

Da bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: SPD-Superstar Ude mischt in Zukunft selbst auf Landesebene mit und zeigt, wie man es besser macht. Oder aber Edmund Stoiber sucht nach seinem Rücktritt nach einer neuen politischen Heimat und verhilft der bayerischen SPD zum lang ersehnten Machtwechsel - wie wir es hier schon einmal angedeutet hatten.

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