"Vom Ernst des Lebens fast verschont, ist der schon, der in München wohnt", hat Eugen Roth einst gedichtet. München ist eine schöne Stadt. Alles ist sauber, es ereignen sich verhältnismäßig wenig Verbrechen. Es gab kein schweres Erdbeben, keinen Vulkanausbruch, keinen Wirbelsturm. Doch München hat auch seine dunklen Seiten: Karl Stankiewitz hat diese in dem Buch "Das Münchner Katastrophenbuch – Schwarze Tage" benannt.
38 Katastrophen beschreibt Stankiewitz: vom Brand der Zollbrücke 1158 bis zur Schneekatastrophe im Jahr 2006. Er berichtet vom Grauen des Naziregimes, von Verkehrsunfällen, Explosionen oder Einstürzen von Gebäuden. Von der Sendlinger Mordweihnacht im Jahr 1705, von einem Cholera-Ausbruch 1836, von einem Faschingsfest im Jahr 1881, bei dem sich einige als Eskimos verkleidet hatten. Als ein Eskimo Feuer fing, sprang der Funke auf die leicht brennbaren Kostüme der anderen über. Neun Menschen verbrannten.
Zu den Münchner Katastrophen gehören die Pogromnächte, die Bombennächte im 2. Weltkrieg, der Flugzeugabsturz der Mannschaft von Manchester United 1958, das Attentat während der Olympiade 1972, das Oktoberfestattentat 1980 und die Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986.
Die Geschichten sind packend und abwechslungsreich geschrieben. Karl Stankiewitz ist im Jahr 1928 geboren und hat einige der Katastrophen, die wir nur vom Erzählen her kennen, selbst miterlebt. Er hat über 50 Jahre als Journalist über München berichtet.
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Karl Stankiewitz: "Das Münchner Katastrophenbuch – Schwarze Tage", Franz Schiermeier Verlag, November 2006, 24,50 Euro.