Skifahren mitten in der Stadt
Es gab mal eine Zeit in München, da konnte man "mitten in der Stadt" Skifahren: am Fröttmaninger Müllberg, mit Blick auf die Allianz Arena. Doch milde Temperaturen und strenge bürokratische Auflagen machten einen weiteren Betrieb unmöglich. Nun bekommt München einen neuen Skihügel. Diesmal wirklich "mitten in der Stadt".
Am Wittelsbacher Platz soll vom 4. bis zum 20. Februar anlässlich der Ski-WM in Garmisch ein Skiberg errichtet werden. Das Projekt von Siemens, Snow City, ist dabei nicht unumstritten. Anwohner und der Bezirksausschusses Maxvorstadt hatten sich über die Errichtung der 40 Meter langen Rampe beschwert. Doch das Kreisverwaltungsreferat hat die Veranstaltung nun genehmigt.
Bis 20 Uhr kann man auf dem Wittelsbacher Platz skifahren, snowboarden oder rodeln. Zudem soll es eine Après-Ski-Hütte geben.
Kommentare
Nach dem als Mittelaltermarkt
Nach dem als Mittelaltermarkt getarnten Karneval und dem Hamburger Fischmarkt fällt der Stadt wirklich nichts Dümmerers mehr ein - wirklich eine Schande, so einen schönen Platz mit solchem Kommerz zu überfrachten!
Die Olympia-Bewerbung ist für
Die Olympia-Bewerbung ist für die Stadt weitaus mehr Fluch als Segen.
Das seh ich komplett anders,
Das seh ich komplett anders, München wird dadurch enorm profitieren. Es sind eher die anderen Städte & Gemeinden in Bayern, die dadurch Nachteile haben werden weil die Gelder, die für Olympia in München verbaut werden, dort dann fehlen.
Der Wittelsbacher Platz ist
Der Wittelsbacher Platz ist einer der herausragenden Orte in der Münchner Innenstadt. Anstatt ihn entsprechend zu würdigen, z. B. als Entree für Geschäftsfreundbesuche in der Siemens Hauptverwaltung, werden dort Fischsemmeln verkauft und jetzt auch noch Apres Ski gemacht.
Zur Einprägung:
Es geht weder um die Olympiabewerbung noch ums Skifahren, es geht darum, mit der Skihütte und entsprechendem Suffangebot die schnelle Kohle zu raffen. Die lächerliche Skibahn dient nur dem Lobbying, um für die Suffhütte eine Sondernutzungserlaubnis zu bekommen. Ein Prosit der Gemütlichkeit !
Dass die Geschäftsleute diese Abwertung ihrer Straße hinnehmen und das Innenministerium und Siemens auch, zeigt wie tief unsere Eliten gesunken sind. Es mangelt einfach hinten und vorne an einer kulturellen Grundbildung.
Meinen Frust über diesen
Meinen Frust über diesen Scheißdreck habe ich schon auf meinem Blog Luft gemacht. Ist zwar keine representative Umfrage hier - bin aber trotzdem erstaunt dass offensichtlich vielen Münchnern das nicht gefällt !
"Anstatt ihn entsprechend zu
"Anstatt ihn entsprechend zu würdigen, z. B. als Entree für Geschäftsfreundbesuche in der Siemens"
Dieser Sarkasmus! :)
@muclomo Danke für den
@muclomo
Danke für den Hinweis auf Deine Blog.
Es heißt: Wittelsbacher Platz
Wir haben in der Berufsschule gelernt, wie man Straßennamen richtig schreibt.
Dein Blog gefällt mir, vor allem wegen der Segel-Seite.
Segler und Bergwanderer haben ein Auge für die Schönheiten des Lebens. Dazu gehört auch ein unangetasteter Wittelsbacher Platz.
Knochenbrecher (Ski Alpin) und Flintenweiber (Biathlon) haben dieses Auge nicht, treffen aber in unserer Gesellschaft neben den Fußballern die Entscheidungen.
So ist es halt nun mal.
Vielen Dank für den Hinweis
Vielen Dank für den Hinweis auf die Schreibweise - wobei ich noch den kleineren Bock geschossen habe im Vergleich zum Merkur, die schreiben vom 'Wittelbacherplatz'.
Da hat wohl einer Mist
Da hat wohl einer Mist gelernt, es heißt: Wittelsbacherplatz (zusammen geschrieben)
Die Regel besagt:
Straßen nach Ortsnamen werden getrennt geschrieben, z.B: Brienner Straße, Rosenheimer Platz
Straßen nach Namen werden zusammen geschrieben, z.B: Leopoldstraße, Marienplatz und auch Wittelsbacherplatz, da benannt nach den Witteslbachern und nicht nach einem Ort Wittelsbach.
Völlig richtig whocares und
Völlig richtig whocares und hoffentlich denken einige darüber nach und vor allem denken über den Platz nach und was er historisch und für die Stadtlandschaft bedeutet.
Wenigstens rutscht der Platz
Wenigstens rutscht der Platz somit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Standard-Antwort auf "Auf dem Wittelsbacherplatz" ist nämlich immer noch: "Wo is'n der??" Immerhin wurde er zum 850. Stadtjubiläum gebührend bespielt.
Also mir wäre es lieber: die
Also mir wäre es lieber:
die machen diesen Schneezirkus auf der Theresienwiese, dort verschandelt es nicht den Platz.
Und für diesen Platz in seiner klassisch strengen Architektur wären Openairkonzerte mit Klassikmusik/Opern angebracht, auf alle Fälle besser als auf dem Odeonsplatz, wo der Radverkehr und Fußgängerverkehr gestört wird. Der Wittelsbacherplatz hat da keinen Durchgangsverkehr.
Wie wäre es, einfach
Wie wäre es, einfach mal
NICHTS
zu machen?
Falls ihr euch (optisch) so
Falls ihr euch (optisch) so daran stört, geht einfach nicht hin.
Falls ihr mit der Stadt München oder Entscheidungen zugunsten eines der größten Gewerbesteuerzahler ein Problem habt, zieht (weit) weg, dann werden hier wenigstens wieder Wohnungen frei.
Und bitte immer schön zur Bürgerversammlung gehen, wenn ich dort bin, sehe ich fast immer nur Menschen über 60 (und insgesamt sind max. 40 Mitbürger da). Wer sich nicht an solchen Diskussionen beteiligt, sollte später auch nicht meckern.
@dorfkramer: NICHTS = Landleben, viel Spaß
Ach ja, Sperrstunde um 2 Uhr wäre doch auch wieder toll, oder nicht?
Bitte differenzieren Arno Nym
Bitte differenzieren Arno Nym !
Nicht jede Veranstaltung schadet Münchens Urbanität.
Aber die Aprés Ski Hütte ist eben Schifahrerdorfkultur und hat an einem der schönsten Plätze nichts verloren. Siemens holt sich da das Dorf in die Stadt und ein Landleben willst Du ja nicht.
Die Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Bürgerversammlung sind beschränkt, Anträge werden in der Regel viele Monate danach von der Stadtverwaltung niedergebügelt.
Deshalb gibt es nur eins für Gegner dieses Schi- und Suffzirkus: Im Netz Leserbriefe schreiben.
Und dann bleibt natürlich auch die Entscheidung, weg zu bleiben. Vor allem auch weg von den Geschäften in der Umgebung und auch weg von allen Siemens-Veranstaltungen wie dem Siemens Forum und den anderen Dingen und Produkten, die auch gut sein können. Siemens schadet einfach seinem Image, wenn es keinerlei Kulturbewusstsein zeigt und den eigenen Platz vergewaltigt. Wer sich auf eine solch niedere Kulturstufe bewegt, zeigt doch, dass er keine gescheiten Produkte machen kann. Und es zeigt auch, dass das Schifahren auf dem absteigenden Ast ist, weil es Suffevents in der Großstadt nötig hat.
Und die Entscheidung, nicht hin zu gehen und nicht mehr Schi zu fahren, treffen ich und andere als Umsatzsteuer-, Einkommensteuer- und Grundsteuerzahler: Der größten Steuerzahlergruppe und viel größer als der größte Gewerbesteuerzahler Münchens. Wenn die Trashkultur in Richtung Brienner Straße kommt, dann fahren wir halt in andere Städte, z. B. nach Zürich oder Wien oder Paris.
So einfach ist das. Das urbane Kaufklientel bleibt solchen Events nämlich fern und die Brienner Straße wird den eingeleiteten Abstieg in Richtung Sölden und Mayerhofen auch in Umsätzen spüren. Die müssen dort nämlich viel Jagertee saufen und Fischsemmeln verkaufen, um aus den Miesen zu kommen.
Mit den Müllevents auf dem Wittelsbacherplatz schaden sich München, der Freistaat Bayern und Siemens massiv. Die Oberen glauben immer, man müsse sich der sogenannten breiten, kulturlosen Masse anpassen. Sie vergessen, dass die Leute nicht so kulturlos und blöd sind und wachen dann irgendwann auf, wenn das Degrado eingetreten ist und Wohnungen und Läden tatsächlich leer stehen und sich darüber dann Arno Nym im Netz beschwert.
Wehret den Anfängen.
"Dass die Geschäftsleute
"Dass die Geschäftsleute diese Abwertung ihrer Straße hinnehmen und das Innenministerium und Siemens auch, zeigt wie tief unsere Eliten gesunken sind. Es mangelt einfach hinten und vorne an einer kulturellen Grundbildung."
Nur zur Information, diese Veranstaltung ist nicht nur von Siemens geduldet, sondern sogar von Ihnen finanziert. Schon mal etwas von Werbeveranstaltung gehört?
In Zeiten in denen Energie immer teurer wird muß das wirklich nicht sein.
Toelke