Der Fraunhofersche Flaschenöffner

Überall, da gibt es Flaschen
Flaschen groß und Flaschen klein
und die ganzen schönen Flaschen
wollen ausgetrunken sein...

So oder so so ähnlich hat das Kölner Urgestein Willy Millowitsch einmal mehr oder weniger musikalisch das prekäre Verhältnis des Menschen zu den ihn umgebenden Flaschen ausgedrückt. Und was am Rhein gilt, das gilt an der Isar schon lange.

Doch die Erfahrung lehrt, dass die schönen Flaschen erst ausgetrunken werden können, nachdem sie zuvor geöffnet wurden. Hierzu erfand der Mensch im Laufe seiner kulturellen Entwicklung parallel zu Flasche und Kronkorken den so genannten "Flaschenöffner".

Auch wenn bis heute der Missbrauch von Feuerzeugen, Tischkanten etc. zum Zwecke der Flaschenöffnung weit verbreitet ist, hat dieses Gerät - gerade auch in Bayern - einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert eingenommen. Eine Kneipe nach diesem wichtigen Utensil zu benennen ist deshalb allein schon unter kulturhistorischen Gesichtspunkten mehr als gerechtfertigt.

Der gemütliche "Flaschenöffner" in der Fraunhoferstraße ist jedenfalls immer wieder einen Abstecher bei der Kneipentour durch die Isarvorstadt wert. Nicht zuletzt ist das Lokal bei Anhängern des so genannten "Wegbieres" - neudeutsch: "Bier to go" - sehr beliebt. Dieses ist ebenso wie der Flaschenöffner ein kulturelles Gut, um dessen Erhalt es sich zu kämpfen lohnt. In diesem Sinne: Prost!