Premiere von "Nanga Parbat" in München

Kritiklos zum Gipfel

Joseph Vilsmaiers Film "Nanga Parbat" hat in München Premiere gefeiert. Kritiker kamen nicht zu Wort.
Premiere am Sendlinger Tor (Foto: muenchenblogger)
Premiere am Sendlinger Tor (Foto: muenchenblogger)

Am Montagabend hat Regisseur Joseph Vilsmaier im Kino am Sendlinger Tor seinen neuen Film "Nanga Parbat" präsentiert, in dem es um die schicksalshalfte Expedition im Jahr 1970 geht. Reinhold Messner und sein Bruder Günther erreichen als erste über die Rupalwand den Gipfel des Nanga Parbat in 8125 Meter Höhe. Doch nur Reinhold kommt lebend zurück. Die Umstände des Todes von Günther sind bis heute nicht geklärt.

Impressionen aus dem Film gibt es in unserer Bildergalerie.

Es sind beeindruckende Aufnahmen, doch die Geschichte und die Charaktere bleiben ein wenig flach. Wie erwartet stellt der Film die Ereignisse einseitig da. Es ist die Version von Reinhold Messner. Seit damals wird Messner mit Vorwürfen konfrontiert, er habe seinen Bruder seinem Ehrgeiz geopfert. Nach dem Film zeigt sich Messner ungewohnt sentimental. Er habe den Film unterstützt, "damit meine Brüder und unsere Söhne Bilder haben, um den Tod von Günther nachzuempfinden". Der Extrembergsteiger bekommt feuchte Augen.

Kritische Stimmen kommen an diesem Abend nicht zu Wort. Die Stiftung für Expeditionsleiter Karl Maria Herrligkoffer und noch lebende Teilnehmer der Expedition sind mit dem Film nicht einverstanden. Sie wollen am Freitag bei einer Pressekonferenz ihre Sicht der Geschehnisse von damals darstellen.

Uschi Glas entpuppt sich auf der Premierenfeier im Augustiner als erfahrene Wanderin. "Ich bin auf dem Berg schon in gefährliche Situationen geraten", erzählt sie. Auch wenn man diese natürlich nicht mit denen von Extrembergsteigern vergleichen kann. Mehrmals sei oben auf der Hütte das Wetter plötzlich umgeschlagen und die Wege seien bergab ganz glitschig gewesen.

Bildergalerie:

Nanga Parbat

NANGA PARBAT
Start: 14. Januar 2010
© Senator Film Verleih

Kommentare

Sta am Di., 12.01.2010 - 20:28

Oh, das Leben als berichtender Premierengast stelle ich mir hart vor, wenn man sich Uschi Glas' Alpingeschichten anhören muss. Wahrscheinlich hat sie nur den Nockherberg bestiegen...

...und der Vilsmeier schafft es, aus jeder Geschichte einen in Kitsch triefende Film zu machen...