Vor langer Zeit im Januar...
Wer viel im Münchner Nachtleben unterwegs ist, wird bald wieder mehr Platz im Geldbeutel haben, denn all die schönen Raucherclubausweise dürften im Zuge der geplanten Lockerung des Rauchverbots überflüssig werden.
Die geschlossenen Rauchergesellschaften waren seit Anfang des Jahres wie Pilze aus dem Boden geschossen und selbst Personen, die der Vereinsmeierei im allgemeinen eher skeptisch gegenüberstehen, waren plötzlich Mitglied in zahlreichen Clubs. Nun sollen sich Einraumkneipen nach dem Willen der zukünftigen schwarz-gelben Koalition auch in Bayern ohne bürokratisches Vereins-Brimborium als Raucherlokale auszeichnen dürfen.
Allerdings war nicht jeder traurig, dass drinnen nicht mehr geraucht werden durfte und nicht wenige erfreuten sich an der rauchfreien Luft im Kneipeninneren. Doch nur verhältnismäßig wenige Lokale sind gegenüber den Verlockungen einer Raucherclub-Gründung standhaft geblieben: Beispielsweise die Favoritbar in der Damenstiftstraße konnte sich erfolgreich als Nichtraucherkneipe etablieren.
Es bleibt abzuwarten, wieviele der erzwungenermaßen entstandenen Nichtraucherlokale nach einer Lockerung des Verbots tatsächlich als rauchfreie Alternative erhalten bleiben - oder ob alles wieder so sein wird wie bis vor einem Jahr und man sich zwischen Rauchschwaden umnebelt fragen wird: War da was?
Kommentare
gut, dass ich frühzeitig
gut, dass ich frühzeitig begonnen habe ausweise zu sammeln. mein ungestempelter graskönig aus dem jennerwein oder die handsignierte quittung von gerdi aus der schoppenstube steigen sicher schon im preis...
Eigentlich schon verwunderlich, das ausgerechnet von Seehofer, der sich selbst ja immer als Gesundheitsexperte sah, nun die Kehrtwendung kommt, als ob die dritte Startbahn, das achtjährige Gymnasium nicht eher die Themen gewesen wäre wo man sich eine Kehre erwartet hätte. Hat nicht eigentlich nur die Bayernpartei Wahlkampf mit dem Rauchverbot gemacht, nur sind die deshalb wohl auch nicht gewählt worden. Naja, wie üblich verkehrte Welt.