Braucht München eine Sauberkeitspolizei?

Von Litfasssäulen und Plakatwänden lächeln uns derzeit Senta Berger und Rufus Beck freundlich an. Sie bitten die Bewohner dieser Stadt, Zigarettenschachteln und Pappbecher in den Abfalleimer und nicht auf die Straße zu schmeißen.

Da Oberbürgermeister Christian Ude die Überbleibsel einer "zunehmenden Fastfood- und Einwegmentalität" ein Dorn im Auge sind, appelliert seit einiger Zeit die Kampagne "Rein. Und sauber. München. Unsere Stadt" an das Reinlichkeitsempfinden der Münchner.

Englischer Garten im Frühling

München sei zwar schon sehr sauber, soll aber noch sauberer werden. Dem CSU-Stadtrat Max Straßer geht eine Öffentlichkeitskampagne aber noch lange nicht weit genug, er betrachtet sie als "Augenwischerei in Wahlkampfzeiten".

Straßer hat deshalb einen Stadtratsantrag gestellt und möchte den "renitenten Schmutzfinken" Münchens mit Hilfe eines kommunalen Ordnungsdienstes "die rote Karte zeigen".

Manchem Politiker können anscheinend gar nicht genug kontrollierende Ordnungshüter auf Münchens Straßen herumlaufen. Ob jedoch die Präsenz der Uniformierten das Straßenbild ästhetisch aufwertet, steht auf einem anderen Blatt.

Wie wäre es also, das nächste Mal einfach ein paar Abfalleimer mehr zur beantragen, z.B. für den Englischen Garten. Die sind nämlich manchmal ziemlich überfordert, würden sich über ein paar Kollegen freuen und sind noch nicht einmal gewerkschaftlich organisiert. Bußgelder abkassieren können sie allerdings nicht.

Kommentare

RamBam am So., 02.12.2007 - 16:25

Ich wohn nicht weit weg vom OB, und kann ihn verstehen. Am Ku'platz hat wieder so eine unsägliche, sich wie ein Krebsgeschwür ausbreitende amerikanische Coffee-Shop-Firma eine Filiale eröffnet, um uns die tolle amerikanische Kaffeekultur näherzubringen. Und nachdem da nicht viel zu bringen ist, ist das einzige was bleibt Müll. Seit der Laden offen hat, liegen deutlich mehr von den Bechern überall rum.
Also mich stört das. Ich werde davon nicht krank und es kostet mich auch nichts, aber ich hätte es lieber, wenn nichts rumläge. Die sollten gezwungen werden, ein Pfand auf die Becher zu erheben. Ich weiß von manchen McD-Filialen, dass die Mitarbeiter losschicken, die in der Gegend McD-Müll einsammeln - machen die Coffee-Shops das auch?

Was den englischen Garten betrifft - ich weiss nicht genau, ob sich das auch auf den Müll bezieht, aber für den Garten ist nicht die Stadt, sondern das Land zuständig. Irgendne staatliche Schlösser- und Gärtenverwaltung oder so. Da hat die Stadt also wahrscheinlich nur indirekten Einfluss.

Heinz am Mi., 05.12.2007 - 02:40

Die Stadt München hat keinen indirekten Einfluss im Englischen Garten, sie hat gar keinen Einfluss. Denn wie RamBam richtig geschrieben hat, ist dafür die staatliche Schlösser- und Seenverwaltung zuständig. Also diesbezüglich, lieber Maximilian Sterz, die Aufforderung zu mehr Papierkörbe an Finanzminister Erwin Huber (CSU) adressieren.