Dicke Luft in der Disco - Kommt ein Rauchverbot in Gaststätten?

Für neue Bewegung in der Diskussion über ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen sorgt derzeit eine Studie des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit über die Tabakrauchbelastung in Kneipen, Restaurants und Discotheken. Ergebnis:
Die Belastung der Raumluft von Gastronomiebetrieben mit toxischen und Krebs erzeugenden Substanzen aus dem Tabakrauch ist erheblich und stellt eine Gesundheitsgefährdung für Gäste und Beschäftigte dar.

Foto Zigarette

Vor allem die in Discotheken gemessene Konzentration giftiger Partikel gäbe Anlass zur Besorgnis, ein "Handeln im Sinne eines umfassenden und konsequenten Schutzes nicht rauchender Gäste und des Personals" sei dringend geboten. In München gibt es bereits Initiativen zum Nichtraucherschutz in Gastronomiebetrieben, so werden z.B. bei belair-muenchen Lokale aufgelistet, die teilweise oder ganz auf rauchfrei umgestellt haben.

Während ein Rauchverbot beim Autofahren - wie kürzlich von der Drogenbeauftragten Sabine Bätzing (SPD) gefordert - als eher unwahrscheinlich gilt, darf angesichts der Gefahren des Passivrauchens wohl schon bald mit strikteren Rauchverboten in Gaststätten gerechnet werden.

Längst nötiger Nichtraucherschutz oder Gängelung der Raucher? Macht mit bei unserer Umfrage zum Thema!

(Foto: tijmen/stock.xchng)

Kommentare

Michael am Di., 20.02.2007 - 19:07

Da so viele Politiker selbst rauchen, kann ich mir nicht vorstellen, dass in Gaststätten das Rauchen verboten wird.

Domi am So., 25.02.2007 - 13:22

warum zaudern die Herren der Politik so? Mir wärs lieber wenn gleich ab morgen überall rauchverbot herrscht...sollen doch die raucher vor die tür gehen!

Mark am Di., 27.02.2007 - 22:55

Find ich gut! Aber ich schätze mal die Steuereinnahmen die dem staat entgehen werden das ganze wohl nocht etwas hinauszögern.

Karin Zick am Fr., 06.04.2007 - 01:41

Wie schön, haben wir doch mit dem Rauchverbot ein weiteres Feld beackert, in dem wir unserer angeborenen Neigung zum Aussondern, Abgrenzen, Verteufeln, Bessersein und unserer Ideologiesucht frönen können! Wie herrlich, wenn sich ab und an Prügelknaben finden oder zu solchen auserkoren werden, auf die man eindreschen kann. Wir sind wahrhaft demokratisch: Wir halten sie im Geiste, theoretisch, hoch, deren praktische Auswirkungen wollen wir aber bitteschön nicht: Da wollen wir doch lieber geleitet und mit Geboten und Verboten eine Richtschnur von oben erhalten. Noch dazu, wenn uns "von oben" so plausible Beweggründe wie die Besorgnis um die Volksgesundheit zur Hand gegeben werden. Aber geht es nicht doch eher darum, daß nach jedem Strohhalm gegriffen wird, um das finanziell dahinröchelnde Sozialversicherungssystem ein wenig länger am Leben zu erhalten? Wenn den Kassen nicht das Geld davonliefe und zwar aus anderen Gründen als dem, daß die Raucher eine überdimensionale Belastung darstellten, so krähte kein Hahn nach einem Rauchverbot.

Eben: Verbot und Gebot - wir sind nämlich alle zu blöd, um selber zu denken und zu entscheiden.
Es könnte so einfach sein: Jedes Lokal soll selber entscheiden, ob es ein Raucher- oder Nichtraucherlokal sein will und der Käse ist gegessen. Dann nämlich sind beide Seiten befriedigt und können wählen, wo sie ihr Bierchen zischen oder fein essen. Wir alle wollen Demokratie, aber bitte ohne Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse anderer.

Was bringt ein Rauchverbot in der Gastronomie? Speiselokale werden eine Umsatzsteigerung erleben, weil die Gästefrequenz steigen wird: Raucher werden essen und dann möglichst bald wieder gehen, der Tisch wird frei für die nächsten.
Die kleinen Kneipen wie Stehausschänke, deren Gäste zu 80 % Raucher sind - und der Wirt meist auch - werden aufgeben müssen. Und auch alle diejenigen, die nicht über die geeigneten Räumlichkeiten verfügen, um eine Trennwand einzuziehen für den Nichtraucherbereich, haben die Arschkarte.

Abgesehen davon werden wir eine weitere Steigerung des Umgangs miteinander erleben, der seit langen Jahren unübersehbar ist und gerade mir als Münchnerin (gebürtig, nicht nur da geboren) bedrohlich fühlbar ist: Nix mehr leben und leben lassen - nein: Ellbogen, ich habe recht, ich fordere, ich allein bin wichtig. Vielen Dank!

Ich werde schon mal die nächste Runde einleiten: Hoffentlich bald kommen die Klimazerstörer dran, vor denen Merkel momentan noch den Kniefall macht, nämlich die deutschen Autos, bzw. deren Fahrer. Vor allem jene, die mit unnötig PS-starken Benzinfressern und Dreckschleudern tagtäglich nicht nur meine lokale Atemluft verpesten, sondern dem globalen Klima mit jedem gefahrenen Kilometer einen weiteren Sargnagel verpassen. Sollte mir von denen je einer meine Zigarette verbieten wollen....

Aber so ist der Mensch: die Risiken seiner täglichen Lebensführung mit den lange gewachsenen Annehmlichkeiten verdrängt er und hängt sich dafür lieber an dem auf, was andere tun.

cohu am Fr., 06.04.2007 - 14:20

Obacht, bei erhöhtem Blutdruck ist Rauchen besonders schädlich!

Stadtneurotiker am Sa., 07.04.2007 - 07:19

*pruuust*

Charly aus Zür… am So., 04.07.2010 - 23:07

Alkohol soll auch verboten werden, und die Schwarzwälder-Torten sind auch nicht gesund, und Süsswaren, und... was alles noch der Volksgesundheit schadet. Selbstbestimmung auf Nimmerwiedersehen.
Ja die gutbetuchten, reichen haben ja ihre eigenen Privatklubs, man ist ja nicht blöd. hahaha... Grüsse aus der Schweiz.

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