Happy Bowie Birthday im Jennerwein!

Zumindest eine Münchner Lokalität widmet am 8. Januar David Bowie, dem britischen Großmeister der musikalischen Performance, der an diesem Montag seinen 60. Geburtstag feiert, einen ganzen Abend. Man darf sich im Jennerwein (Belgradstr. 27/ Schwabing) auf einen glamourösen Themenabend freuen und auf die Auswahl der Songs gespannt sein, die an den Werdegang eines Multitask-Künstlers, der in den Siebzigern Glam-Rock-Geschichte schrieb, erinnern werden.

Bowie Birthday Jennerwein

Mit seiner Kunstfigur "Ziggy Stardust" erzielte Bowie 1972 seinen Durchbruch und erfand seitdem immer wieder neue phantasievolle Bühnen-Identitäten. Nach Ziggys inszenierten Bühnentod im Jahre 1973 begann Bowie mit den unterschiedlichsten musikalischen Stilrichtungen zu experimentieren und sich von seiner Umgebung, die er beständig wechselte, inspirieren zu lassen. In den USA lebend widmete sich Bowie 1975 der Rhythm'n'Blues und Soul-Szene und brachte daraus die Platte "Young Americans" hervor. Zunehmender Drogenkonsum und fortwährende künstliche Identitäts-Experimente trieben den Künstler, der sich mittlerweile zum "Thin White Duke" ernannte, 1976 in eine schwere Depression und persönliche Identitätskrise.

Erst ein Ortswechsel nach West-Berlin befreite Bowie von seiner Drogensucht und bereitete den Weg für eine kreative Hochphase. Beeinflusst von Voreitern der elektronischen Popmusik (z.B. Kraftwerk) entstanden die künstlerisch grandiosen aber kommerziell erfolglosen Alben "Heroes" und "Low". Mit seinem Gastauftritt in Ulrich Edels Tatsachenverfilmung "Christiane F - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" problematisierte Bowie indirekt die Einflussnahme des spektakulären Künstlers auf seine Anhängerschaft.

Seine künstlerisch schwächste, aber kommerziell erfolgreichste Phase durchwanderte Bowie in den Achtzigern. Songs wie "Let's Dance" schafften es in den USA an die Spitze der Charts und machten sogar Michael Jackson Konkurrenz, der den Titel "The King of Pop" damals noch zurecht tragen konnte. Gegen Ende der Achtziger unternahm Bowie mit dem Projekt "Tin Machine" den Versuch nur ein Teil einer Band zu sein, um nicht mehr als Solo-Künstler im Vordergrund stehen zu müssen. Das Experiment scheiterte jedoch, ... mehr oder weniger. In den Neunzigern versuchte Bowie abermals als Solokünstler mit musikalischen Stilrichtungen wie Drum'n'Bass oder Industrial-Rock Fuß zu fassen. Konzept-Alben wie "1. Outside" oder die Industrial-Eskapade "Earthling" erfuhren in der Rezension die ganze Bandbreite von höchstem Lob bis totale Ablehnung.

In den Jahren 2002 bis 2004 lieferte sich Bowie ein rastloses Tour-Marathon und gastierte im Rahmen seiner "Heathen" und "Reality" (beides Titel seiner letzten Platten) – Welttourneen auch zweimal in der Münchner Olympiahalle. Sein Album "Reality" promotete er 2003 weltweit via Live-Schaltung in sämtlichen Kinos der Welt. Unter vielen anderen gehörte auch das Münchner Kino Maxx zu den auserwählten Austrahlungsorten, wohin das in London stattfindende Konzert übertragen wurde. 2004 erlitt Bowie nach seinem Konzert auf dem Hurricane- Festival eine Herzattacke und musste die Tournee abbrechen. Nach einer längeren Pause trat er im letzten Jahr wieder öfter als Gast bei diversen Society- und Wohltätigkeitsveranstaltungen auf.

Soweit die kurze biographische Hommage zum Ehrentag. Wer nun also Lust auf Bowie bekommen hat, kann sich an dessen Geburtstag ab 21 Uhr im Jennerwein auf eine musikalische Zeitreise begeben und auf Major Tom, Ziggy, den Mann, der vom Himmel fiel, oder David Robert Heyward-Jones (Bowies bürgerlicher Name) anstoßen. Zum Wohl!

Zum Jennerwein
Belgradstr. 27
80796 München
Telefon: 308 72 21
Weblink: www.zumjennerwein.de

(Bowie-Foto: Elmar J. Lordemann, Wikipedia)

Kommentare

Earthling am Mo., 08.01.2007 - 13:10

Drink drink drain your glass,
raise your glass high!
Alles Gute, David! Man sieht sich im Jennerwein!

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