Nallinger macht's

Das Ergebnis ist eine Überraschung. Und das deutliche erst recht. "Es ist ein tolles Ergebnis", sagt Sabine Nallinger. "Es hat meine Erwartungen übertroffen."

Bei der Oberbürgermeisterwahl 2014 wird für die Grünen nicht der langjährige Dritte Bürgermeister Hep Monatzeder als Kandidat ins Rennen gehen, sondern die 48-jährige Nallinger. Das haben die 1228 wahlberechtigten Mitglieder der Münchner Grünen in einer Abstimmung entschieden. Das Ergebnis ist heute bekanntgegeben worden.

361 stimmten für Nallinger, 183 für Monatzeder und immerhin 49 für den von vornherein mit kaum einer Chance angetretenen Nikolaus Hoenning.

Was das Ergebnis nun bedeutet? Die Grünen haben sich für einen Neuanfang entschieden. Nallinger steht für einen neuen Politikstil bei den Münchner Grünen ein: Sie präsentiert Visionen (auch wenn sie manchmal nicht so genau erklärt, wie sie die umsetzen will) - und sie möchte, dass die Bürger bei der Umsetzung mit einbezogen werden. Das sorgt für Aufbruchstimmung. Der eher pragmatische Politikstil Monatzeders hatte in den Augen der Partei wohl ausgedient.

Ein Vorteil Nallingers ist sicherlich: Sie ist die einzige weibliche Bewerberin um das OB-Amt. Ihre Konkurrenten heißen Dieter Reiter von der SPD und Josef Schmid von der CSU.

Auf eines müssen die Grünen jetzt nun allerdings verzichten: Monatzeders Bekannheitsgrad. Nach OB Christian Ude ist er der bekannteste Münchner Politiker. 62 Prozent der Bewohner wissen, wer er ist. Das sind deutlich mehr als bei der Konkurrenz: Dieter Reiter ist nur 19 Prozent der Münchner ein Begriff und Josef Schmid 40 Prozent.