Sreit um den Strand
Auch in diesem Jahr bekommt München, eine Stadt hunderte Kilometer vom Meer entfernt, einen Strand. Doch so unkompliziert ist es diesmal irgendwie nicht - und das kam so:
Die Stadt hatte wie auch schon zuvor die Vergabe des Schankbetriebs am Vater-Rhein-Brunnen öffentlich ausgeschrieben. Die Urbanauten, die den Strand in den vergangenen Jahren veranstalteten, zweifelten nicht daran, dass sie auch in diesem Jahr den Zuschlag erhalten würden und am 31. Mai loslegen können. Doch stattdessen überzeugte die Kommunalpolitiker das Konzept der Urban League, einer Gruppe um "Puerto Giesing"-Macherin Zehra Spindler. Am 11. Mai gab es überraschend den Zuschlag für die Neulinge.
Während Zehra Spindler und ihr Team nun Stände organisieren müssen, Leute einstellen und Biervorräte anlegen, ist Benjamin David von den Urbanauten empört. Er habe fest damit gerechnet, wieder zum Zuge zu kommen, und findet nun plötzlich, dass das Verfahren der Stadt intransparent sei. Die Urbanauten wollen nun nicht nur klagen, sondern trotzdem wieder einen Strand eröffnen - auch am Vater-Rhein-Brunnen. Die Urban League fühlt sich dadurch wiederum provoziert und stichelt auf Facebook gegen Benjamin David. Statt entspannt in der Sonne zu liegen wird gezankt.
Die Stadt argumentierte bei der Vergabe, das Konzept von Spindler & Co. habe sie eben mehr überzeugt, - und da hat sie Recht: Denn der Strand soll in diesem Sommer subkultureller werden, es sollen Indiebands und Künstler aus der Stadt auftreten. Klingt sehr vielversprechend. Und der Name ist einfach herrlich: "Great Bavaria Reef". Fraglich ist allerdings schon, warum die Stadt die Vergabe nicht einmal einen Monat vor Strandbeginn regelt und nicht langfristiger.
Und so geht es nun zu wie im Urlaub. Die Stadt nimmt kurzfristig Umbauten in der Anlage vor, das Team Urban League echauffiert sich über die anderen deutschen Touristen und die Urbanauten sind beleidigt, weil ihr Liegestuhl schon besetzt ist.
Kommentare
Wieder mal keine Aussage
Wieder mal keine Aussage darüber, dass es sich um eine Party handelt, die am Vater-Rhein-Brunnen, einem der schönsten Anlagen von Hildebrand stattfindet. Dagegen haben sich bereits 5 Bürgerversammlungen in Folge ausgesprochen, die keinen Bock auf diese minderwertige Sauf-Mucke haben. Wie lange dem dumpfen Münchner Publikum die Mär von der "Kultur" und "Subkultur" noch verkauft werden kann, ist interessant zu beobachten. Jeder verständige Mensch erkennt sofort, dass es sich um eine Gastrobude handelt, die -und jetzt kommt es- nur deshalb mitten im Landschaftsschutzgebiet/Grünanlage/Denkmal stattfindet, weil die urbanauten und die urbanleague seit Jahrzehnten bestens mit den Stadtoberen vernetzt sind. So bekommt Oberurbanaut Benjamin David jährlich 100k für Corso Leopold, Isarlust, urbanauten reingeschoben und Zehra Spinderl ebenso Kohle und die durfte vor Jahren sogar im Stadtmuseum eine Party abhalten. Das alles geht, weil es in München keine freie Presse/Blogger gibt, sondern alle irgendwie zusammenhängen. Das eigentlich provinzielle an München erkennt man in diesen Tagen am "Kulturstrand" oder "Great Bavaria Reef": Lächerlich und unwürdig.
http://www.tz.de/muenchen
http://www.tz.de/muenchen/stadt/stefan-engelsberger-fordert-einen-anti-kulturstrand-6428250.html#idAnchComments
Die eingesessene Intelligenz wehrt sich gegen den "Kultur"strand - Stuss.
Ein paar Gedanken zur Vergabe
Ein paar Gedanken zur Vergabe, dem Artikel hier und den Kommentaren:
- Ja, der Kulturstrand war in den letzten Jahren immer auch eine kommerzielle Veranstaltung - wer aber hier von reinem Kommerz spricht war offensichtlich noch nie dort. Oder z.B. vergleichsweise am Nektar Beach etc ...
- Mir war immer nicht ganz klar ob die Verantwortlichen bei der Stadt durch die für eine solche Veranstalltung extrem kurzfristige Vergabe Ärger vermeiden oder provozieren wollten - diesmal hat man auf jeden Fall maximal Ärger produziert
- Wer erlebt hat wie sehr die Urbanauten / David in den letzten Jahren den Vertretern des Stadtrats in den Allerwertesten gekrochen sind kann kaum verstehen warum sie nicht auch dieses Jahr wieder den Zuschlag bekommen haben
- Die Isar ist ein wertvoller Naturraum. Aber sie führt mitten durch einen Ballungsraum mit Millionen Einwohnern. So etwas kann nie ein reines Naturreservat sein
Es geht nicht um die Isar als
Es geht nicht um die Isar als Naturreservat. Es ist kein Naturschutzgebiet. Vielmehr ist die Isar in München ein Kulturraum. Die Isar mit ihren Bauten und der Natur bieten die Kulisse für ein herrliches Leben in relativer Freiheit und Wildheit. Die seit Jahrzehnten gewachsene Kultur an der Isar soll kommerzialisiert werden durch die "Eroberung des Raums" wie der Oberurbaut seit Jahren predigt. Ich sehe keinen Grund darin, nicht weiterhin so leben zu können und einen Kulturraum aufzugeben, nur weil ein paar Wirte Kohle machen wollen.
provinzposse - passt zu
provinzposse - passt zu münchen
Kommerz vs. Kommerz