Volksbegehren gegen Studiengebühren

14,4 Prozent haben unterschrieben

Nun steht das Ergebnis fest: 14,4 Prozent der Bayern haben sich beim Volksbegehren gegen Studiengebühren eingetragen. Mit so einem deutlichen Erfolg hatten nicht einmal die Initiatoren gerechnet.
(Foto: Muenchenblogger)
(Foto: Muenchenblogger)

Zehn Prozent waren nötig, 14,4 Prozent sind es geworden: Nach dem beeindruckenden Schlussspurt - am Münchner Rathaus bildete sich eine hunderte Meter lange Schlange - hat das Volksbegehren gegen Studiengebühren doch noch Erfolg gehabt. Und das überraschend deutlich.

1.354.984 Bayern haben teilgenommen. In München haben sich 12,1 Prozent in die Listen eingetragen - damit liegt die Landeshauptstadt unter dem Durchschnitt. Die größten Gebührengegner leben offenbar in Erlangen: 22,3 Prozent unterschrieben hier.

Kommentare

Orph am Do., 31.01.2013 - 14:47

Der Studentenanteil an der Bevölkerung beträgt in Erlangen fast 25%, in München dagegen weniger als 1%.
Von daher ist die Beteiligung in München schon bemerkenswert.

Universitätsstädte (mit >15% Studentenanteil), also Bamberg, Erlangen, Passau, Regensburg und Würzburg liegen erwartungsgemäß über dem Landesschnitt.

mao am Do., 31.01.2013 - 16:22

@Orph: zu den einem prozent studenten in münchen gehörst du aber nicht, oder? vielleicht muss man auch kein prozentrechnen mehr können, wenn man auf die unität geht - oder man lernt es erst in einem späteren sylvester...

mao am Do., 31.01.2013 - 21:39

ich? der orph soll drüber nachdenken was 90.765 von 1.311.573 prozent sind...
aber so seit ihr, ihr studenten, erst finanziert man euch die ausbildung und dann wisst ihr alles besser ;)

Michi am Do., 31.01.2013 - 22:48

"erst finanziert man euch die ausbildung und dann wisst ihr alles besser ;)"

aha, alles klar. manche sind wohl echt sauer, das "der Plebs" bald auch wieder an den Hochschulen lernen darf...;-)

mao, du Checker: Dann erklär uns doch mal, wieviel "90.765 von 1.311.573 prozent" sind....

mao am Fr., 01.02.2013 - 11:13

@Michi - schau halt bei wikipedia nach http://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4tsstadt - das könnt ihr gerade noch ;)
im übrigen bin ich der meinung, dass die bildungspolitik bei uns so ungerecht ist, dass man da schon viel früher - beim zugang zu den schulen, die ein studium ermöglichen - ansetzen müsste. insofern, würde es mit studiengebühr nicht mal die falschen treffen, da schon eine gesellschaftlich ungerechte auslese erfolgt ist...

Mapaed am Fr., 01.02.2013 - 12:38

Tja - die Funktion des Schulsystems als Selektionsfaktor - und zwar nicht nach Intelligenz und Leistungsfähigkeit sondern über soziale Faktoren ist definitiv gegeben.
Das ist das eine.
Das andere sind die Ursachen dafür - und die möglichen Lösungen.

Eine der Hauptursache für die soziale Selektion ist doch nicht der reine Einkommen der Eltern sondern deren (teilweise) Unfähigkeit und das Unwissen darüber welche Bedürfnisse ihre Kinder haben, welche Möglichkeiten es zur (Früh-)Förderung gibt.
Da wird von den Schulen erwartet dass sie Defizite aufarbeiten die die Eltern (und es gibt auch den schönen Begriff der Wohlstandsverwarlosung) verursacht haben.

Skandinavische Länder zeigen wie es geht:
Erhöhte Förderung in der Schule, individuelle Betreuung, fordern UND fördern nach einheitlichen Qualitätsstandards und den letzten Ergebnissen der Bildungsforschung.
Das kostet aber Geld - viel mehr Geld als die deutsche/bayrische Politik bereit ist auszugeben.

Wobei das Argument "die Studiengebühren trifft diejenigen die sowieso schon privilegiert sind" - das ist an Zynismus nur schwer zu übertreffen.
Privilegiert bei und durch was?
Dass sie gute Noten geschrieben und das Abitur bestanden haben?

Das bedeutet doch längst nicht automatisch dass diese Kinder auch Eltern mit Geld haben.
Nehmen wir doch mal das Migrantenkind dass sich - gegen alle Widerstände in Familie und sozialem Umfeld - zum Abitur durchgekämpft hat. Ist das jetzt automatisch Reich?
Kann sich die Studiengebühren einfach so vom Bafög oder vom Kellnerjob leisten?
Bullshit.
Wenn man von ca. 7200 Euro im Jahr leben muss (Bafög-Höchstsatz) dann sind 1000 Euro verdammt viel Geld.
Da schliessen Studiengebühren doch gerade die aus die sich das Studium finanziell am wenigsten leisten können.

Das ist jetzt keine Ideologie sondern das sind klar belegbare Fakten.
Die meisten die eine akademische Ausbildung geschafft haben können, wissen und leisten mehr als andere. Und werden dementsprechend auch besser bezahlt.
Neidisch darf man da natürlich gerne sein ... man sollte das aber nicht als Gerechtigkeit verbrämen.

mao am Fr., 01.02.2013 - 13:39

grund zum neid besteht wirklich nicht, vielleicht hast du da was in den falschen hals bekommen oder hättest gerne, dass jemand neidig auf dein (wohl wahrscheinlich zukünftiges) sozialpädagogengehalt ist.
fakt ist, dass es einne härtefallregelung gibt, und ich wirklich keinen kenne, der wegen der studiengebühren nicht studieren konnte, oder halt nicht in bayern.
was ich kritisiere, ist dass sich die studenten nur noch ausschließlich um ihren eigen kram kümmern wollen und der aufschrei groß ist wenn es ihnen an den eigen geldbeutel geht. das allgemeine soziale umfeld ist ihnen ziemlich egal.
wenn ich als student mich für eine gerechte bildungspolitik einsetzen will, dann muss ich das im gesamten sehen und da bestehen hürden, in vergleich zu denen die studiengebühren lächerlich sind.

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