Von Puerto Giesing zu Art Babel
"A neichs puerto is born! saggra! wir haben eine neue location!!!" twitterte Zehra Spindler am Dienstag. Kurze Zeit später war die Facebook-Seite dann auch schon angelegt: Das Team von Puerto Giesing, darunter auch Zehra Spindler, und das Team from Hell haben eine neue Location gefunden.
Das Nachfolgeprojekt heißt Art Babel und liegt am Norkauer Platz - zwischen Dachauer, Augusten- und Karlstraße in der Maxvorstadt. Wie das ehemalige Hertie-Gebäude in Giesing steht den Macher das Art Babel zur temporären kulturellen Nutzung zur Verfügung. Details folgen.
Kommentare
Gute Pressearbeit, die SZ
Gute Pressearbeit, die SZ titelt "Kunstprojekt im Bahnhofsviertel".
Wieder mal eine Blödverarsche hoch drei. Mit Kunst hat das nichts zu tun, es ist eine kommerzielle Zwischennutzung und dient der Vermarktung des ganzen Areals, das gentrifiziert wird.
Man muss halt weiterlesen und da steht es dann drin:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/kunstprojekt-im-bahnhofsviertel-art-babel-statt-puerto-giesing-1.1099084
Nun wird also erst einmal "Art Babel" daraus. "Die Zwischennutzung ist vorerst bis zum 30. September befristet", sagt Vermieter Michael Buckenmayer vom Projektentwickler M & B Projektinitiative. Ob dann schon mit dem Abriss begonnen werden kann, ist freilich noch nicht klar. Das hängt davon ab, wie schnell die Baugenehmigung für den geplanten Neubau da ist. Das Büro des Münchner Architekten Rudolf Hierl hat ihn entworfen; es soll ein fünfgeschossiges Geschäftshaus mit einer Beletage sowie einem zurückversetzten Terrassengeschoss entstehen.
Und wer es noch nicht
Und wer es noch nicht begriffen hat:
Die deutschen Innenstädte erfahren im nächsten Jahrzehnt die größte Bautätigkeit seit der Nachkriegszeit.
50er Bauten und etliche andere werden abgerissen und durch neue Bauten mit Tiefgarage "Bel Etage", nützlichen Dingen, aber auch Heckmeck zum Dummenkäuferfang ersetzt.
Kapital entscheidet und wer heute 12 Riesen zahlt, der zahlt das Doppelte in zehn Jahren, weil die Deutschen unendlich reich sind.
Nicht alle, ok. Und die Nicht alle müssen leider draußenbleiben und dürfen nur zum Einkaufen und für Reparaturen kommen.
So die Vorstellung der Stadtplaner.
Und Leute wie Puerto Giesing und Urbanauten firmieren bei dem ganzen Spiel unter der Rubrik "Nützliche Idioten".
Mei, das Norkauerhaus steht
Mei,
das Norkauerhaus steht seit längerem leer. Leerstand tut auch meist dem Umfeld nicht unbedingt gut.
Es ist klar dass der Bauträger den anstehenden Neubau nicht für "Gotteslohn" durchführen wird sondern daran verdienen will und wird.
Was wäre die Alternative?
Das Norkauerhaus weiterhin leer stehen lassen?
Denn über eine Situation schimpfen ist das eine - Lösungen anbieten die andere.
Kurzfristig bin ich gespannt was Art Babel so auf die Beine stellt.
Dass dafür eine Pacht fliesst und damit der Gebäude-/
Grundstückseigentümer was verdient ... soll Geld verdienen verboten werden?
Wie gesagt - der Status Quo des Leerstands des Norkauergebäudes kann kein Dauerzustand sein.
Dass der Investor schaut dass sich sein Projekt (gut) rechnet - ist das zu kritisieren?
Oder:
Was sollte sonst geschehen?
Irgendwie wird langsam das
Irgendwie wird langsam das Puerto Pack mindestens so lästig wie die Urbanauten. Immer so pseudo-kultur Gelaber aber eigentlich doch nur irgend ein 0815 Party Veranstalter wie jeder andere auch.
bei diesem neidischen
bei diesem neidischen geschreibsel vom dorfkramer wird einem ja speiübel. zehra spindler und co. stellen wenigstens was auf die beine, im gegensatz zum "doirfkramer" mit seinem armseligen blog. die wirtschaftliche zusammenhänge, die er da konstruiert sind so nicht nachvollziehbar und, dass "kapital entscheidet" ist ja wohl eine binsenwahrheit. chill mal dein leben, dorfkramer
Mei, Dorfkramer nimmt schon
Mei,
Dorfkramer nimmt schon so einiges richtig wahr - zum Beispiel dass immer mehr Bauten aus den 50er, 60er und teilweise 70er Jahren abgerissen werden und einer Neubebauung weichen.
Der aktuelle "Dreiklang" ist ja:
Der Giesinger Hertie - wird gerade Abgerissen.
Norkauergebäude - Abriss abzusehen / Zwischennutzung vereinbart.
Schwabinger Sieben / Mamas Kebab - Abriss abzusehen.
Was ich mich da frage - wird es denn auch eine Zwischennutzung für die Schwabinger Sieben geben?
Oder ist - on the (very)long run - das Gebäude der Schwabinger Sieben nicht auch als "Zwischennutzung" zu sehen?
Denn - das Gebäude in dem die Kneipe SchwabingerSieben sich befindet: Das ist ja eine "Baracke", die nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Schutt der zerstörten Gebäude errichtet wurde ...
Architektonisch also eher kein Kulturgut.
Als "letzte Zuflucht vor dem Verdursten" in Altschwabing aber definitiv Teil der Erinnerung von sehr vielen.
P.S.: Was ist eigentlich aus dem "Lamms" am Sendlinger Tor geworden? Das musste Anfang September letzten Jahres schliessen ...
Ohne Proteste und Solidaritätskundgebungen ... obwohl das ja eine ähnliche Rolle für die Nachtkultur in München gespielt hat wie die SchwaSi ... Absacker und Nervennahrung ...
Macht das eigentlich irgendwann mal wieder auf?
"Das ist ja eine "Baracke",
"Das ist ja eine "Baracke", die nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Schutt der zerstörten Gebäude errichtet wurde ...
Architektonisch also eher kein Kulturgut."
DAS ist ja mal ne Frage.
Was ist denn heute architektonisch ein "Kulturgut"?
Ich finde, dass improvisierte Architektur durchaus sogar mehr dem Kultur Anspruch gerecht wie, wie irgendwelche durchgestylte Beton-Stahl "Meisterwerke".
Interessante Beispiele zum impro Kulturgut in München:
http://de.wikipedia.org/wiki/Timofei_Wassiljewitsch_Prochorow
http://de.wikipedia.org/wiki/Archiconvent_der_Templer
Nur mal so als Beispiele das es zum Glück noch Alternativen zu Foster, Liebeskind und Konsorten gibt.
Und ich gebe dir aber völlig Recht mit dem Lamms. Wirklich schade, dass das einfach so sang und klanglos verschwunden ist. Macht nun bald irgend eine 0815 Irish Bar auf, die vermutlich auch stramm um 1Uhr jeden Abend dicht macht. Na, vielleicht trauen sie sich ja am Wochenende bis 3...
team from hell... die jungs
team from hell... die jungs sind nicht from hell, die sind ausm scheißhaus!
Schade, dass ein Teil des
Schade, dass ein Teil des Grundstücks unter Denkmalschutz steht. Sonst könnte man diesen hässlichen Bunker abreißen und etwas Vernünftiges errichten.
hey, ch verstehe eure
hey,
ch verstehe eure anti-haltung nicht agnz. was soll denn daran falsch sein, dass man ein gebäude zwischennutzt, das seit 4 jahren bereits leer steht und damit der kunst eine plattform und nährboden beitet. kultur braucht freiräume und in münchen sind diese rar. dass dadurch NUR die immobilienheinies gewinn machen, finde ich eine sehr eindiminesionale sichtweise - fast schon beschränkt - da man auch den nutzen der kultur und der bevölkerung sehen muss.
ich höre bei euch eine sehr starke anti-haltung als gentrifizierungs-gegner, doch auf der ebene euer diskussion, wirkt ihr etwas trotzig und das wirkt auf mich leicht angreifbar und verletzt - fast schon kindisch ;-)
@mapaed
ich finde, dass dies genau die richtige frage ist: was gibt es für alternativvorschläge? was soll stattdessen geschehen? was ist gegen kulturintressierte münchener im bahnhofsviertel zu sagen? warum sollten sie nicht dort treffen und gemeinsam etwas neues entstehen lassen?
also, wenn ihr diese diskussion anstoßen wollt, äußert euch konstruktiv und bringt alternative lösungen hervor!
Es geht einzig und allein
Es geht einzig und allein darum, dass ein Mafiakonglomerat aus Puerto Giesing, Urbanauten, der Rot-Grünen Stadtregierung und diversen Medien Staatsknete locker macht und bei den Genehmigungen nicht so recht hinschaut.
Gestern war die neue Lokalzeitung der Süddeutschen voll mit Puerto Giesing und Urbanautenstrand. Die Urbanauten werden als "Künstlergruppe" bezeichnet und Puerto Giesing als Partyveranstalter auch als "Kulturträger".
Das Thema muss immer wieder aufgefrischt werden, um klar zu sagen, dass es sich dabei eben nicht um Kultur handelt, sondern um eine bloße gastronomische Zwischennutzung.
In Berlin gibt es dafür schon lange Zwischennutzungsagenturen, die ordentlich gewerblich arbeiten.
In München gibt es etliche andere Zwischennutzungskonzepte und auch Gastronomie wie Import-Export und Cafe King, die ebenso auf Medieninteresse stoßen, jedoch den Unsinn von Kultur nicht vor sich her tragen.
Wenn den Urbanauten und Puerto Giesing nicht so viel Staatsknete, bzw. bürokratische Freiheit in den Allerwertesten gezuckert würde, wäre das alles total egal.
Kindlich, geradezu naiv, ist der Glaube, das sei alles tolle urbane Kultur mit Anspruch und deshalb besonders förderungswürdig.
Dass es auch anders geht,
Dass es auch anders geht, zeigen viele Initiativen wie der Sonntags Rave vor der ehemaligen DG-Bank (Bob Beaman). Normaler Betreiber, rührige DJ´s und faire Preise.
Dass solche Betreiber keinen Presserummel von SZ usw. haben und sich auch die Stadtverwaltung raushält, nenne ich urbane Kultur, weil es am Land keine Raves, sondern Country, Schlager und Volksmusi gibt.
Am Beispiel Urbanauten und Puerto Giesing sieht man jedenfalls, wie das in München läuft, eine Hand wäscht die andere und die Zehra Spindler ist ja die Tochter von einem Eventmenschen, also jeder kennt jeden. Urbanität heißt jedoch, dass Zugereiste kommen, neue Leute kennen lernen, sich etablieren und wieder abziehen. Was die Urbanauten und Puerto Giesing machen, ist deshalb urprovinzlerisch und dörflich. SZ usw. sind reine Dorfzeitungen geworden.
Würg.
Bester Dorfkramer, deine
Bester Dorfkramer,
deine Kritik ist bodenlos unsachlich und total verfehlt. Ganz offensichtlich hegst du eine persönliche Aversion gegen Frau Spindler, die dich hier zu solch üblen Anschuldigungen verleitet.
Fakt ist: Frau Spindler gibt durch die politisch enorm schwierig zu realisierende Zwischennutzung von urbanen Leerräumen der Münchner Subkultur zumindest kurzfristig immer wieder ein neues Zuhause. Deine Unterstellung, Frau Spindler, Urbanauten ... wären für die spätere Bebauung durch finanzstarke Immobilienträger verantwortlich, ist ja wohl ein Witz und spricht nicht gerade von geistiger Reife.
Ganz offensichtlich hast du keine Ahnung, wer hinter dem Bob Beaman und dem King/Kong steckt. Dort findest du den Kommerz, den du so wissensfremd kritisierst. Auch scheinen dir die städtebaulichen Gegebenheiten in München und Berlin völlig fremd, die du hier so unpassend ins Feld führst. In Berlin ist es (noch) ein leichtes Brachflächen für die Kreativwirtschaft zu nutzen, da es Unmengen davon gibt. In München hast du bei jeder Nutzung eine endlose Odysse durch die Behörden, die dir unzählige Steine in den Weg legen, vor dir. Danke Frau Spindler, dass sie sich für uns so etwas antuen!
Der billige Rundumschlag gegen die SZ und seine Berichterstattung ergänzt deine wirren Kommentare. Natürlich wird über die Menschen mehr berichtet, die auch etwas bewegen. Und die heißen in dieser Stadt nicht Dorfkramer, sondern Spindler.
Kann mich einigen Vorredner hier nur anschließen: Stell erst mal selber was auf die Beine! – oder lass dir einfach dein Bier weiter für 6-8 Euronen im Pascha, P1 und Bob Beaman schmecken...
Da gehört sie hin, die Zehra Spindler, die wie ihre Münchner Kumpels kein Bayerisch kann. Der Standort liegt mitten im Brennpunkt der Gentrifizierung Münchens. Das "Karl Palais", ein normal renoviertes Stadthaus geht für 10 Riesen pro qm weg wie geschnitten Brot. Man wirbt mit der Nähe zu den Museen und braucht Leute wie Zehra Spindler, um das Viertel als künstlerische Avantgarde vermarkten zu können. Wieder mal ein guter Deal zwischen der Immobranche und "Puerto Giesing", die ohne nennenswerte Genehmigungen ihre Mucke abziehen können.
Die Käufer werden jedoch ein Minusgeschäft machen; die abgefuckte Umgebung muss nämlich durch Mieterrausgrausigen und neuen Geschäftsansiedlungen erst aufgepäppelt werden; so 10-13 Jahre muss man da schon veranschlagen. Noch sind zu viele normale Anwohner da, umbringen oder einfach rauswerfen kann man die auch nicht. Durch Puerto Giesing wissen die Anwohner jedoch jetzt, was die Stunde geschlagen hat und hauen vielleicht selbst ab. O-Ton Verkaufsbroschüre: "Das Mosaik München bilden Trensetter und Global Player, Originale und Lebenskünstler - und Menschen, die sich eine Stadt mit Charakter als Ort zum Leben wünschen. München, die Unerreichte."
Viel Spaß wünschen Puerto Giesing und die Medienbegleiter von muenchenblogger & Co.