TV-TIPP

Vor ungefähr vierzig Jahren machte sich der Berliner Wolfgang Ettlich auf den Weg nach München und ließ sich in Schwabing nieder, das zu dieser Zeit einen geradezu mythischen Ruf genoss:

Da sollte das Leben so frei sein, es gab dort angeblich die schönsten Mädchen, und in Straßencafés wie in Italien tummelten sich Studenten, Schauspieler und Filmemacher, Dichter, Musiker und Künstler.

Viel hat sich seitdem geändert im einstigen "Künstlerdorf". Wolfgang Ettlich hat sich auf einen filmischen Streifzug durch den Stadtteil gemacht, dem er seit Ende der 60er Jahre treu geblieben ist. Zu Wort kommen alte und junge Schwabinger, von der "Käse-Lisl" über den Konditor Eisenrieder bis hin zum legendären Hausmeisterehepaar Grund. Wolfgang Ettlichs Liebeserklärung an Schwabing ist heute um 23.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen zu sehen.

Schwabing - Meine nie verblasste Liebe
Von Wolfgang Ettlich, Deutschland 2006

Dienstag, 06.02.2006, 23.15 Uhr
Bayerischer Rundfunk

Jeden Mittwoch um 18.45 Uhr (und um 22:45 Uhr) unterbricht der Lokalsender münchen.tv seine Astrologiesendungen oder Vitalia TV und sendet ein Programm für die Münchner: "Unser München" heißt es.

Die 15-minütige Sendung kann man auch auf muenchen.de ansehen.

Die Inhalte der gestrigen Sendung: Eislauf und Wellness im Prinze, der Olympiapark 2007, Kunst am Bau in den Eingangsbereichen und Ken Ohara-Ausstellung im Stadtmuseum.

Getragen wird die Sendung von den Stadtwerken, der Stadtsparkasse sowie den städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG, Gewofag, MGS und HEIMAG. Unabhängiger Journalismus findet zwar auch hier nicht statt. Aber manche Themen sind trotzdem interessant.

Am 15. November wäre Helmut Fischer achtzig geworden. Der Bayerische Rundfunk widmet dem unnachahmlichen Münchner Original heute das komplette Abendprogramm. Los geht es um 20:15 Uhr mit dem Porträt "Helmut Fischer - Der unsterbliche Stenz" von Sybille Krafft, die kürzlich auch das gleichnamige Buch mit Erinnerungen von Fischers Freunden herausgebracht hat.

Danach gibt es zwar keinen Monaco Franze, dafür aber drei Tatort-Folgen mit Helmut Fischer in der Rolle des Kommissar Lenz zu sehen.

Der Bayerische Rundfunk hat so seine Traditionen: Was "Dinner for one" für Silvester ist, ist "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben" für Allerheiligen.

Nach der wer-weiß-wievielten Ausstrahlung der legendären Inszenierung am Residenztheater mit Gustl Bayrhammer als Petrus und Fritz Straßner als Brandner Kaspar wird heute Abend erstmals die Neuinszenierung des Münchner Volkstheaters gezeigt.

Vor allem auf den 27-jährigen Maximilian Brückner darf man gespannt sein, der in Christian Stückls Inszenierung als Boandlkramer in die nicht gerade kleinen Fußstapfen des 2005 verstorbenen Toni Berger tritt.

Zu sehen heute um 19:45 Uhr im Bayerischen Fernsehen.

via isarblog.de

Steven Spielberg hatte vor einem dreiviertel Jahr mit seinem Film "Munich" über das Attentat während der Olympischen Spiele 1972 in München für viel Wirbel gesorgt. Heute um 20:15 Uhr legt das ZDF mit dem Dokumentarfilm "Olympiamord" nach.

Der Film setzt Spielbergs viel diskutiertem Kinofilm "Munich" eine historisch authentische Dokumentation entgegen und füllt damit Lücken, die der Kinofilm hinterließ. 

Die palästinensische Terrorgruppe Schwarzer September hatte am 5. September 1972 im Olympischen Dorf zwei israelische Sportler erschossen. Neun weitere wurden als Geiseln genommen. Bei einem Befreiungsversuch am Flughafen Fürstenfeldbruck wurden alle Geiseln und ein Polizeibeamter getötet.

Eine ausführliche Dokumentation über die Olympischen Spiele und die Tragödie in München gibt es auch im Netz. Auf der Seite www.olympia72.de kann man Reden und Reaktionen als mp3 anhören, zahlreiche Bilder dokumentieren die "heiteren und tragischen Spiele in München".

Der Olympia-Mord
München '72 - Die wahre Geschichte

Dienstag, den 15.08.2006
Uhrzeit: 20.15 - 21.45

Regie: Sebastian Dehnhardt, Uli Weidenbach, Manfred Oldenburg

Vor nicht all zu langer Zeit gab es im ZDF eine Sendung, die hieß "Unsere Besten". Die Zuschauer konnten abstimmen, wer für sie der größte Deutsche ist. Und so kam es, dass Daniel Küblböck Konrad Adenauer, Karl Marx oder Martin Lutherbeinahe den Rang streitig gemacht hätte.

Nun hat sich das ZDF ein neues Konzept einfallen lassen:

Das ZDF ruft zum siebten Mal dazu auf, "Unsere Besten" zu wählen. Vom 17. Juli bis zum 20. August 2006 wird nach den Lieblingsorten der Deutschen im eigenen Land gefragt.

Und damit München gewinnt, werden alle Münchner dazu aufgerufen, im Internet auf der Seite www.unserebesten.zdf.de ihre Stimme abzugeben.

Muenchenblogger möchte unbedingt, dass das Monaco-Franze-Denkmal an der Münchner Freiheit zum Lieblingsort Deutschlands erkoren wird. Der Monaco sitzt Tag und Nacht bei Wind und Wetter vor dem Café Münchner Freiheit und lächelt sein verschmitztes Monaco-Lächeln. Ohne Zweifel: der beste Ort in der ganzen Stadt!

Bitte alle fleißig abstimmen! Wie würden wir uns freuen, wenn Johannes Baptist Kerner am 22. September 2006 im ZDF verkündet: "And the winner ist Monaco Franze!"

Am Pfingstsonntag sind zwei Monopolisten des Bayerischen Rundfunks unter sich: Werner Schmidbauer ist beim guten, alten Heimatsender als ländliche Jürgen Fliege-Version für die gefühlsechte und nachdenkliche Plauderei zuständig und Haindling alias Hans-Jürgen Buchner... naja, hat eigentlich schon mal jemand im Bayerischen Rundfunk eine Hintergrund- oder Titelmusik gehört, die nicht aus der Feder von Haindling stammt?

Schmidbauer und Haindling treffen sich am 04. Juni 2006 im Münchner Lustspielhaus, reden über Gott und die Welt und wollen gemeinsam musizieren. Hans-Jürgen Buchner wird von den tibetanischen Becken bis zur vietnamesischen Maultrommel wohl wieder einige Raritäten aus seiner riesigen Instrumentensammlung präsentieren.

Vielleicht hat das niederbayerische Musikgenie ja auch sein berühmtes "Kinderklavier aus der damaligen DDR" dabei, mit dem er einst das legendäre "I hob di lang scho nimma gseng" eingespielt hat. Am Freitag, den 7. Juli 2006 um 23.30 Uhr wird im Bayerischen Rundfunk eine Aufzeichnung des Treffens der beiden BR-Giganten zu sehen sein.

Aufgspuit! Schmidbauer mit Haindling
Sonntag, 4.6.2006, 20.30 Uhr
Münchner Lustspielhaus

Zu sehen im Bayerischen Rundfunk:
7. Juli 2006 um 23.30 Uhr

Aufnehmen ist viel leichter geworden und wird damit auch öfter praktiziert. Die Folge: Man kann sich das jämmerliche Live-TV-Gucken, dieses “Was kommt denn grade, hmmm, das läuft schon seit 20 Minuten, weiterzappen, nagut, das ist halbwegs erträglich, das bleibt erstmal” sparen. Man schaut Festplatte.

Exil-Franzosen und frankophile Musikliebhaber haben es gut in München: Es gibt die legendären "French Cuts" (Atomic Café), den Party-Klassiker "Tour de France" (Muffat-Ampere) und auch Münchner Bands wie Phonoboy (Foto) haben sich ganz dem französischen Sound verschrieben.

Arte / Tracks sendet heute um 23.30 Uhr einen Beitrag über die heimliche Hauptstadt der französischen Sixties Szene. Einschalten!

via rote raupe*

Mit "Gernstls Reisen - Auf der Suche nach dem Glück" ist dem Team von Dokumentarfilmer Franz Xaver Gernstl ein großer Kino-Erfolg gelungen - auch weit über die Grenzen Bayerns hinaus. Am Samstag Abend gibt es im Bayerischen Rundfunk das München-Special von "Gernstl unterwegs" zu sehen:

Nach 100 Drehtagen in Bayern, Österreich, der Schweiz und Italien kehren die drei Weggefährten nun in ihre Heimatstadt zurück, um - wie sie selber sagen - "München und seine Bewohner mal wieder genauer unter die Lupe zu nehmen".

Übrigens: Bei "Gernstl in München" wird wohl auch ein in Schwabing nicht ganz unbekanntes Hausmeister-Pärchen zu sehen sein, deren legendäres Gartenzwerg-Arrangement wir hier mal stellvertretend abgebildet haben.

Gernstl in München
Samstag, 15.04.2006, 17.15 Uhr
Bayerischer Rundfunk

München hat ein zweites Fernsehprogramm. Seit gestern läuft auf Kanal S 6 statt "Cityinfo" der Sender "München 2" über die Mattscheibe. Der neue Sender hat auch gleich einige Programme übernommen: Auf "City Heat" und "Unsere Straßen" müssen die Münchner Zuschauer also nicht verzichten.

"München 2" richtet sich vor allem an jüngere Zuschauer. In Sendungen wie "KultfabrikTV" und "KinoNewsTV" wird das Münchner Nachtleben diskutiert. Man sollte also beim Weggehen im Kunstpark seinen Alkoholkonsum unter Kontrolle haben, will man nicht am nächsten Tag von Mutti angerufen werden: "Sohn, ich hab dich im Fernsehen gesehen. Auch die Nachbarn haben sich schon lustig gemacht."

Daneben gibt es auf "München 2" Teleshopping-Sendungen, Werbesendungen und fast den ganzen Tag über das eingekaufte Bloomberg TV. Lokale Eigenproduktionen haben einen Anteil von knapp 40 Prozent am Gesamtprogramm.

Ob der Spruch "Mit Münchens Zweitem sieht man besser" gilt, wird man sehen.

Begegnungen der sonderbaren Art sind das Spezialgebiet von Franz Xaver Gernstl, der seit vielen Jahren zusammen mit Kameramann Hans Peter Fischer und Tonmann Stefan Ravasz im roten VW-Bus über Bayerns Landstraßen fährt und stets ein sicheres Gespür für kuriose Geschichten beweist.

"Gernstl unterwegs" ist mittlerweile ein Klassiker dokumentarischer Fernsehunterhaltung und aus dem ansonsten manchmal eher vielleicht nicht ganz so spannenden Progamm des Bayerischen Rundfunks kaum mehr wegzudenken.

Ab Donnerstag, den 23. Februar 2006 kann man sich Gernstls mehrfach preisgekrönte Reisereportagen auch im Kino anschauen. "Gernstls Reisen - Auf der Suche nach dem Glück" heißt der Film, der eine "gnadenlos subjektive" Auswahl aus über siebzig Stunden "Gernstl unterwegs" präsentiert.

Auch wenn vermutlich nicht alle Episoden ganz so zufällig zustande kommen, wie es auf Bildschirm und Leinwand den Eindruck erweckt, muss man Herrn Gernstl eines lassen: Er schafft es, die Menschen zum Reden zu bringen, ohne selbst große Worte zu machen. "Gernstl unterwegs" besteht im Grunde fast nur aus Monologen, die Nachdenkliches, Erstaunliches und manchmal auch ein bisschen Erschreckendes über die Natur des (bayerischen) Menschen zutage fördern. Der Mann wäre ein guter Psychologe geworden.

Ja mei, Franzi! Bayern-Präsident Franz Beckenbauer hat Glück gehabt: Mit Tempo 71 war er durch eine Dreißiger-Zone gerast. Doch drei Bayern-Fans bei der Polizei, unserem Freund und Helfer, haben die Angelegenheit mal eben als Freundschaftsdienst unter den Tisch fallen lassen.

Als dies aufflog, war der Fall bereits verjährt: Beckenbauer muss weder blechen, noch den Führerschein abgeben.

Eine Parallele zwischen Franz Beckenbauer und dem großen Monaco Franze wird sichtbar: Auch unserem liebsten aller Fernsehhelden wurde ja oft von einem Polizisten - seinem besten Freund Manni Kopfeck - geholfen.

Manni suchte für Monaco Franze schon mal eben die 500 (?) Adressen seiner verflossenen Münchner Liebschaften aus dem Polizeicomputer, ohne sich um Datenschutz zu kümmern. Um Monaco vor langweiligen Opernabenden zu bewahren, rief er regelmäßig dessen Frau an, um Franzi mit ausgetüftelten Ausreden zu entschuldigen.

Kann Beckenbauer etwa schon bald mit dem ausgefuchsten Stenz Monaco Franze mithalten? Wer weiß, schließlich gilt: "A bissel was geht immer!"

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude ist heute Abend bei Beckmann zu Gast in dessen Sendung. Bürgermeister-Gipfel nennt sich die muntere Fragerunde. Neben Ude sind noch dabei: Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), das Stadtoberhaupt von Hamburg Ole von Beust (CDU), sowie Fritz Schramma (Köln, CDU), Petra Roth (Frankfurt, CDU) und Bärbel Dieckmann (Bonn, SPD).

Eigentlich war die Ausstrahlung der Sendung für den 9. Januar geplant gewesen. Doch dann kam die Freilassung der Susanne Osthoff dazwischen und das Interview mit der armen Verwirrten wurde statt dem Gespräch mit den medienerfahrenen Bürgermeistern ausgestrahlt.

Geständnisse à la "Vor dem Wiesnanstich war ich gedopt" oder "Eigentlich war mir die Hochhausfrage immer scheißegal" sind heute Abend von Ude allerdings nicht zu erwarten. Ude wird sich stattdessen zu seiner Kabaretttätigkeit äußern: "Ich würde nie von einem Nebenberuf sprechen, sondern von einem Ventil." Außerdem muss sich unser OB mit seinen Kollegen in einem Städtequiz messen.

Beckmann
Der Bürgermeister-Gipfel
heute um 22:45 in der ARD

Blogs und Fernsehen, geht das zusammen? Nun, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man bleibt im Medium und verwandelt das "Fernsehen" in grandiosen "Ehrensenf" oder man wagt den Marsch durch die Institutionen.

Letzteres hat sich der populäre Blogger MC Winkel vorgenommen. Nach dem Einbau eines luxuriösen Jacuzzi-Whirlpools in sein Badezimmer blieben für ihn noch zwei große Lebensziele übrig:

Ein ganzes Stück Weißbrot (30cm) innerhalb einer Minute zu essen (ohne Wasser als Hilfsmittel!) und die größte Unterhaltungssendung des deutschen Fernsehens – „Wetten, dass…?“- zu übernehmen.

Nach Eigenauskunft hat der Blogger die Sache mit dem Weißbrot geschafft, womit er sich nun voll und ganz auf die Übernahme der beliebten Samstagabend-Unterhaltung konzentrieren kann. Auf der eigens eingerichteten Seite www.mc4wettendass.de promotet er sein Vorhaben. Seht euch seinen Casting-Film an und unterstützt ihn nach ganzen Kräften! (Nicht zuletzt auch deshalb, da der noch amtierende Moderator Thomas Gottschalk im Laufe der letzten Jahre doch ganz schön nachgelassen hat.)

Blogger an die Macht! Wenn der MC den Thommy erstmal ersetzt hat, ist nichts mehr unmöglich in der deutschen Medienlandschaft: Bildblog übernimmt Springer, Don Alphonso sitzt im Chefsessel bei Spiegel-Online und Frank Elstner fängt zu bloggen an. Die Medienrevolution ist im Gange! Wetten, dass?

Wer bei Sätzen wie "Spatzl, schau wie i schau" oder "Des war bestimmt der Tierpark-Toni!" ein sentimentales Glänzen in den Augen bekommt, der weiß, wovon die Rede ist: Es gibt kaum eine Fernsehserie, die soviele begeisterte Fans aufweisen kann wie der legendäre "Monaco Franze". Kein Wunder, zumal die Hauptfigur - auf geniale Weise verkörpert von Helmut Fischer - aus der Feder von Patrick Süskind und Helmut Dietl stammt. In keinster Weise zu vergleichen mit dem Schrott, der heutzutage so fürs Fernsehen produziert wird.

Aber lassen wir den Kulturpessimismus, denn es gibt erfreuliche Nachrichten: Am Samstag, den 26.11.2005 dreht sich im Bayerischen Rundfunk alles um den ewigen Stenz. Im Rahmen der langen Monaco Franze-Nacht werden ab 21:15 Uhr insgesamt sechs Folgen des modernen München-Märchens gezeigt (nämlich genau jene Folgen, die es bei der ersten Monaco-Nacht im Sommer nicht zu sehen gab).

Los geht es mit der "Italienischen Angelegenheit", bei der Franz Münchinger in diversen Lokalen eigentlich das Treiben der Mafia observieren sollte, sich aber wegen dem ewigen "G'schiss mit der Elly!" nicht so recht auf seine kriminalistische Arbeit konzentrieren kann. Da kann ihm selbst sein treuer Freund und Kollege Manni Kopfeck nicht weiterhelfen...

Die Monaco Franze-Nacht im Bayerischen Rundfunk
21:15
Monaco Franze - Der ewige Stenz
Die italienische Angelegenheit Regie: Helmut Dietl

22:00
Monaco Franze - Der ewige Stenz
Kalt erwischt
Regie: Helmut Dietl

22:50
Monaco Franze - Der ewige Stenz
Der Friedensengel

23:40
Monaco Franze - Der ewige Stenz
Ein ernsthafter älterer Herr

00:30
Monaco Franze - Der ewige Stenz
Wo ist das Leben noch lebenswert?

01:20
Monaco Franze - Der ewige Stenz
Abgestürzt

Noch ein kurzer Nachtrag zur Ankündigung der Münchner Helge Schneider Konzerte: Wer Herrn Schneider in einer sehr frühen Rolle erleben möchte, hat dazu heute nacht bei VOX die Gelegenheit. In der cineastischen Rarität "Mutters Maske" (1988) von Christoph Schlingensief ist Helge in einer Hauptrolle zu sehen, zudem stammt die Filmmusik aus seiner Feder.

Am Freitag gibt es dann die geballte Ladung Helge Schneider, der abends fast zeitgleich bei RTL, SAT1 und EINSLIVE Auftritte absolviert. Wie der Mann das nur schafft!

Helge Schneider im TV:
13.10.2005 Vox 0.05 (Die Nacht zum 14.) - Mutters Maske
14.10.2005 Sat1 22.15 - Genial daneben
14.10.2005 RTL 21.15 - Der Deutsche Comedypreis
14.10.2005 EINSLIVE 23 Uhr - Clubbing Lesung
16.10.2005 Sat1 20.15 - Der Deutsche Fernsehpreis

Der Bayerische Rundfunk genießt ja den Ruf, etwas verstaubt konservativ zu sein: Die Münchner Runde, die Rundschau und andere weiß-blaue Geschichten überraschen immer wieder mit einseitigen statt einsichtigen Sichtweisen. Quer, Capriccio und der Scheibenwischer bilden da eher die Ausnahme.

Doch durchblättert man das Fernsehprogramm dieser Woche, stutzt man: Buffalo 66, Mittwoch, 23.15 Uhr, Bayerisches Fernsehen.

Vincent Gallo darf im Sender vom sittsamen Sigmund Gottlieb, nachdem er eben aus dem Gefängnis freigelassen wurde, noch einmal kurzerhand zum Pipi Machen in eben dieses zurückkehren. Anschließend darf er auf dem Kanal, bei dem nur bei Bekanntgabe der Bundestagswahlergebnisse jemals ein arges Schimpfwort gefallen ist, Christina Ricci als Geisel nehmen. Dann muss der geplagte Vincent mit seinen Eltern in eisiger Starre zu Abend essen, während in den Sendungen des Dritten Programms normalerweise stets fröhlich Schweinebraten verzehrt wird.

Ein vorlautes Independent-Drama auf dem regierungsnahen Langeweile-Produzenten – das hat was!

Buffalo 66
(USA, 1997)
Regie: Vincent Gallo
Darsteller: Vincent Gallo, Christina Ricci, Angelica Huston, Mickey Rourke
Länge: 105 Min.
Sendetermin: Mi., 12.10.2005, 23.15 Uhr

Es ist die Geschichte einer anarchistischen Amtsanmaßung. Der Dichter Herbert, dem Biergenuss nicht abgeneigt, schlüpft in eine geklaute Polizeiuniform. Und wo wird ein solcher Ordnungshüter mehr gebraucht als auf dem Oktoberfest? Herbert Achternbuschs Film "Bierkampf" von 1977 gibt ungewohnte und bitterböse Einblicke ins Wiesn-Treiben, zu sehen heute im Bayrischen Rundfunk (23.25 Uhr).