BILD und "Die aufregende Welt der 16-jährigen Münchner Mädchen"

Bei niemandem regt sich mehr etwas, wenn ihn vom BILD-Zeitungsständer das nackerte Seite-1-Mädchen anblickt. Keiner murrt mehr, wenn ihn der Sitznachbar in der U-Bahn beim Versuch, einen Blick auf das Liebesleben von C-Promi Sarah Catterpohl auf Seite 8 zu erhaschen, anrempelt. Doch nun hat BILD eine neue Serie erfunden, die nun wirklich zu weit geht: "Die aufregende Welt der 16-jährigen Münchner Mädchen".

Warum 16-Jährige? "Kein Kind mehr, aber auch keine Frau." Drapiert als Lolita.

In Folge 4 wird Miriam K. aus dem Glockenbachviertel fast eine ganze Seite gewidmet, auf der sie sich auf acht Fotos mal mit Einblick in ihr Dekoltee mal mit Blick auf ihren Popo, der unter dem Jeans-Minirock hervorschaut, zeigen muss.

Investigativ wie immer hat BILD aus dem Mädchen herausbekommen: Beim ersten Mal war Miriam 14 und "ziemlich besoffen". Na ja und weil ihre Mutter ihr Piercings im Gesicht verbietet, hat sie sich "halt die rechte Brustwarze piercen lassen". Gerade musste sie ihre Schulklasse wiederholen. Aber das macht doch nichts, denn BILD-Leser wissen ja: Dumm f*** gut.

Warum gibt es keine Serie über 16-jährige Jungen, liebe BILD? Wäre das etwa für Euer Klientel nicht genauso interessant? Wieso schreibt ihr über junge Mädchen? Wollt Ihr es damit schaffen, diese als Leser zu gewinnen? Oder braucht Ihr etwa ein paar mehr ältere Männer?

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