"Diese Entwicklung gibt uns Mut"
Der Wahlausgang in Baden-Württemberg hat die politische Welt in Deutschland ziemlich durcheinander gewirbelt - auch die bayerische. Die CSU fürchtet, der Virus aus dem Ländle könne auch auf sie übergreifen. Im Aufwind sind dagegen natürlich vor allem die Grünen - aber auch die Münchner Studenten. Zumindest diejenigen, die Studiengebühren ablehnen.
In Baden-Württemberg werden durch den Regierungswechsel aller Vorraussicht nach die Studiengebühren abgeschafft. Und somit ist neben Niedersachen Bayern das einzige Bundesland, in denen Studenten noch für ihre Ausbildung zahlen müssen. Und zwar etwa 500 Euro pro Semester.
Eva Blomberg, Geschäftsführerin der LMU-Studierndenvertretung, schrieb in einer Pressemitteilung nach der Wahl: "Diese Entwicklung gibt uns Mut. Die bayerischen Studierenden verstehen immer weniger, dass sie Gebühren für ihr Studium bezahlen müssen - auch, weil die Gelder oft verschwendet oder gar nicht genutzt werden."
Anderer Meinung ist Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP): "Es gibt keinen Grund für uns, die Studienbeiträge abzuschaffen, nur weil sie die neue Regierung in Baden-Württemberg abschaffen wird. Sie sind sinnvoll und plausibel“, sagte er der SZ .
Im Herbst 2009 besetzten auch in München Studenten das Audimax, um auf die Studienbedingungen aufmerksam zu machen. Die Abschaffung der Studiengebühren war eine ihrer Kernforderungen. Ob die Proteste nun neu aufflammen?
In Regensburg sind Ende März bereits Treffen für Studenten aus ganz Bayern geplant, um Streikmaßnahmen gegen die Studiengebühren zu besprechen. "Ziel des Treffens ist die frühzeitige Koordination der Proteste für das anstehende Semester", heißt es in einem Schreiben. "Für uns in Bayern bedeutet dieser "Frühling des Widerstands", dass wir Studierende auch 2011 die bildungspolitischen Verbrechen der bayerischen Landesregierung nicht widerstandslos akzeptieren werden und weiterhin für wirkliche Verbesserungen im Bildungsbereich kämpfen."