LMU

Besetztes Audimax geräumt

Auf die Sperre über Weihnachten folgt nun der Rauswurf: Das seit vielen Wochen besetzte Audimax der LMU wurde heute morgen polizeilich geräumt.
Wieder leer: Das Audimax der LMU (Foto: muenchenblogger)
Wieder leer: Das Audimax der LMU (Foto: muenchenblogger)

Am frühen Morgen gab es ein böses Erwachen im Audimax der LMU: "Alle Wachwerden Räumung !!!" meldeten die verbliebenen Besetzer um kurz nach 6 Uhr über Twitter, gut eine halbe Stunde später war die Räumung durch Einsatzkräfte der Polizei bereits vollzogen. Auf der Homepage der Audimax-Besetzer unsereunibrennt.de heißt es:

Heute morgen gegen 6.15h wurden wir zur Räumung aufgefordert. Das Gebäude wurde zuvor von Polizei umstellt. Prof. Huber verlas einen vorbereiteten Brief vor den Anwesenden. Auf die Aufforderung, innerhalb von 15 Minuten das Gebäude zu verlassen, gingen die Anwesenden.

Die hinausgeworfenen Besetzer sowie die Leute, die Nachtwache hielten und diejenigen, die ab 6 Uhr warteten, um zur Gebäudeöffnung in die LMU zu können, sind weitergezogen und bereiten Notfallplenum vor.

Zu Zwischenfällen sei es bei der Räumung nicht gekommen. Heute um 14 Uhr wollen sich die protestierenden Studenten auf dem Geschwister-Scholl-Platz treffen, um das weitere Vorgehen zu koordinieren.

Bildergalerie:

Besetzung des Audimax

Seit mehreren Wochen halten protestierende Studierende das Audimax der LMU besetzt.
(Fotos: muenchenblogger.de)

Uni

Kommentare

mao am Mo., 28.12.2009 - 11:27

na ja, viel mumm haben sie ja nicht, die enkel der 68-generation. ich bin auch der meinung, dass eine studentenbewegung, die sich isoliert auf ihre eigenen belange konzentriert, nicht viel unterstützung aus der restlichen bevölkerung zu erwarten hat.

Mapaed am Mo., 28.12.2009 - 18:54

Mei,
es ist ja schön wenn ein paar Studenten Parlament und Demokratie spielen. Sie sollten sich halt auch die Frage gefallen lassen welche Legitimität ihr Parlament hat. Und damit auch die dort aufgestellten politischen Forderungen.
Dass die Situation und die Strukturen an den Unis durch die Bologna-Reformen sich nicht durchgehend verbessert haben, das haben die politisch Verantwortlichen auch schon mitbekommen.
Was die protestierenden Studenten beschlossen haben ist eine Meinung von vielen im politischen Prozess, letztendlich müssen die Forderungen auch durch die Institutionen durchkommen. Wie die aktuellen Strukturen auch ...
Da müssen einheitliche Standards entwickelt und durchgesetzt werden, ein besetzter Hörsaal wird da irgendwann nur als lästig wahrgenommen.
Dass sich strukturelle Reformen durch Demonstrationen und Raumbesetzungen erreichen lassen ist (linke) Folklore. Protest kann auch als "Selbstzweck" wahrgenommen werden.

Thorsten am Di., 29.12.2009 - 18:27

Dass irgendwelche Assis die ganze Sache auch noch dazu mißbraucht haben, in der LMU zu randalieren, gibt der Sache noch einen zusätzlichen faden Beigeschmack.

kunstwart am Mi., 30.12.2009 - 02:15

@mao

die studentenproteste mit den 68er-protesten zu vergeleichen ist sowas von 90er. das gab es beim studentenstreik ca. 1999 auch schon im übermass. wir fanden es seinerzeit schon unsäglich. schau dir mal "ein dia-abend von der revolution" von aka 68 1/2 an, falls dieser schöne dokumentarfilm über die 68er an der muenchner kunstakademie mal wieder irgendwo laufen sollte an, und schmunzele still.

ein fohes neues und schöne grüße allen muenchenbloggerlesern

mao am Mi., 30.12.2009 - 09:27

@kunstwart:
lieber habe ich eine einstellung aus den 90-er Jahren, als die der nuller-generation™.
da kann man jetzt nur abwarten, ob in der nächsten dekade eine generation reif wird, die mehr will als humankapital mit lupenreinen lebenslauf zu werden und weihnachten heim zu mammi will, weil's da gemütlicher ist. irgendwelche "aufstände" oder proteste mit diesen rohrkrepierern zu vergleichen lag mir nicht nahe und ist auch nicht sinnvoll.
schaut euch eure filmchen an, twittert am besten noch drüber und passt auf, denn alles was ihr jetzt macht taucht mal in eurer personalakte auf.

kunswart am So., 03.01.2010 - 05:10

@mao

überlege dir, was du schreibst!
rohrkrepierer. twittert am besten noch drüber?????
woher dein verallgemeinderndes "ihr".
was denkste denn wer ich bin? die komischen nullzigerstudentenInninnen in persona?
ich bin die verhasste generation nullziger die nich mal mehr ordentlich protestiert!
ich bin übrigens nur einer und 1970 geboren. also mal halblang.
ich finde die studiproteste durchaus ok und bloggenswert.

liebe grüße alter studienrat! sei mal höflicher:-)

mao am So., 03.01.2010 - 10:02

@kunstwart
wenn du dich als sprachrohr aufspielst ("wir fanden es seinerzeit schon unsäglich..."), musst du auch damit rechnen, im plural angesprochen zu werden. also, wenn hier jemand verallgemeinert, bist es ja wohl du.

von "verhasst" war ja wohl nicht die rede, dahin gehend solltest du mal deine wortwahl überdenken.

jedenfalls bleibe ich dabei:
es handelt sich um pseudoproteste, die nicht über rein studentisches interesse hinausgehen. der gesamtgesellschaftliche zusammenhang wird nicht einbezogen.

die g8-proteste der acht-klässler waren beeindruckender.

Sicherlich am So., 03.01.2010 - 10:41

hier mit den 90ern ums eck zu kommen ist sowas von daneben. Die 90er waren Eurodance und bevor da jemand protestiert hätte, hätte eher roberto baggio 94 die kiste gemacht...
Ich glaube ja, dass eben die 80er/90er die jetzige situation sehr begünstigt haben.

mao am So., 03.01.2010 - 11:04

genau. ich bereue es schon, dass ich mich auf dieses 90er-geschwafel von @kunstwart überhaupt eingelassen habe...