Endlich Nichtraucherkneipe? Seit drei Tage gilt in Bayerns Kneipen das strikte Rauchverbot. Strafen werden jedoch erst nach einer Schonzeit von sechs Wochen verhängt. Halten sich alle Münchner an das - zunächst eher freiwillige - Verbot? Muenchenblogger hat sich in der Maxvorstadt umgeschaut.
Als erstes dringt der Geruch von Zitrone in die Nase, als man den Alten Simpl (Foto oben) in der Türkenstraße betritt. Wintertee oder starkes Parfüm? Kurz danach die Gewissheit: Es ist der Geruch der Toilette, der anscheinend seit Jahren vom Rauchgestank übertüncht wurde. Es fallen einem andere Gerüche ein, die man in Kneipen bislang nie riechen musste: Friteusenfett, Schweiß.
Nach drei Minuten bemerkt man den Zitronengeruch jedoch zum Glück nicht mehr, es fällt auf: Die Luft ist angenehm klar. Noch nie hat man die schönen Kronleuchter im Simpl so deutlich wahrgenommen wie heute. Der Raum wirkt richtig hell.
Als das erste Bier fast ausgetrunken ist, dringt plötzlich doch Rauchgeruch herüber. Zwei eher spießig aussehende Studenten vom Nebentisch haben sich tatsächlich eine Zigarette angezündet. Einer aus der Gruppe protestiert, die Bedienung blickt sie streng an, sagt aber nichts. Die beiden Gesetzesmissachter aschen in ihr leeres Glas.
Weiter. Im Schall und Rauch ist der Rauch verzogen, auch der Schall ist leise. Es sind nur noch sechs Menschen da. Eine Folge des Rauchverbotes oder noch die Folge der Silvesteranstrengungen? Es ist kalt, keiner raucht, weiter.
Ins Atzinger (Foto unten), dem Ort, wo Theaterprofessoren mit ihren Studenten lange Gespräche bei der ein oder anderen Zigarette zu führen pflegten. Vor dem Eingang sitzt ein Pärchen auf der Treppe und raucht, drinnen ist es bis auf eine Gruppe von Theaterwissenschaften- oder Germanistikstudenten leer.
Auf den langen Tische keine Biergläser, keine Aschenbecher, nur Bierfuizl. Die Bedienung ist schlecht gelaunt - hat sie aufgehört zu rauchen oder sich beim vor der Tür rauchen erkältet? Und wo verstaut der Atzinger und die anderen Kneipen die nicht mehr gebrauchten Aschenbecher? Gibt es in München jetzt einen Aschenbecherfriedhof?
Kommentare
naja im
naja im gärtnerplatz-viertel findest du eine menge solche läden. ich empfehle z.b. holy home, trachtenvogl, netzer & overath...
übrigens bin ich der meinung, dass das neue rauchverbot nur gutes hat: kein gestank mehr in der bar/club, dafür ganz neue möglichkeiten bei einem kippchen vor der tür ins gespräch zu kommen. :-)
also ich will weiterrauchen!
also ich will weiterrauchen!
kann jemand noch andere studentisch angehauchte venues wie das atzinger empfehlen?