Münchens Haushügel
Bis zum 20. Februar - so lange geht die Ski-WM in Garmisch - können die Münchner täglich von 9 bis 20 Uhr kostenlos die 40 Meter lange und zehn Meter hohe Rampe hinauf- und wieder hinunterfahren.
Die Stimmung am ersten Abend: macht Spaß, leider arg kurz und nur Kunstschnee. Dennoch war der Andrang enorm. Es geht es zu wie an einem Tag in den Bergen. Die einen fahren Pflug, die anderen Schuss und manche schwingen elegant im Parallelschwung den Hang hinunter. Einer rast versehentlich in die Wartenden hinein, ein anderer purzelt aus dem Lift (in diesem Fall ein Förderband) und der muss zum Leidwesen aller anhalten.
Impressionen von Snow City gibt es in unserer Bildergalerie.
Viele haben jedoch gar keine Skier dabei - und wenden sich statt dem Hang dem Glühwein in der Hütte zu. Das Projekt "Snow City" ist nicht unumstritten. Anwohner fürchten Lärm. Die Grünen sprechen von einer "Verballermannisierung des architektonisch sehr bedeutsamen Wittelsbacherplatzes", so Georg Etscheit, Fraktionssprecher der Grünen im Bezirksausschuss.
Kommentare
Sicherlich ein interessantes
Sicherlich ein interessantes Projekt. Aber Pistenspaß auf 40 Meteren? Das reicht bei einem Großteil der größstädtischen Einmal-jährlich-Skifahrern für genau einen Schwung. Für den Rest ist es ohnehin höchstens mal ne kurze Gaudi. Auf ein paar Schwünge nach der Arbeit? Das geht da auch im Anzug.
Schlage als nächstes Projekt vor, einen Bauernhof dort aufzubauen. Damit dürften die Grünen auch kein Problem haben, und man sieht mal das Kühe nicht lila sind. ;)
"Verballermannisierung des
"Verballermannisierung des architektonisch sehr bedeutsamen Wittelsbacherplatzes"
Was rauchen die eigentlich, die Grünen?
Ich find auch, dass man das
Ich find auch, dass man das ein bisschen lockerer sehen kann. Die Grünen müssen ja quasi dagegen sein, weils ein unglaublicher Riesenaufwand ist für 40 Meter Spaß. Und nachher kommen die Leute noch drauf, dass Olympia 2018 doch gar nicht so schlecht sein könnte. Mir ist das Teil wurscht, aber Verständnis für die Grünen hab ich schon. Der Witz mit dem Rauchen hat übrigens schon in den 80ern aufgehört, lustig zu sein.
@Max: Die Idee mit dem
@Max: Die Idee mit dem Bauernhof ist schlichtweg genial!
Die Idee ist ja eigentlich
Die Idee ist ja eigentlich ganz cool, aber bis man alle Skisachen zusammen gepackt hat ist man wahrscheinlich in der fast gleichen Zeit auch in einem richtigen Skigebiet. ;-)
toelke schrieb: Die haben
toelke schrieb:
Die haben doch keine Ahnung wie man beides vereinbaren kann: Ruhige Natur und Spaß auf der Piste!
Ach, wie macht man das denn auf dem Wittelsbacherplatz? Was Dümmeres habe ich mit diesem Skizirkus noch nicht gehört!
Von den Münchner Schuttbergen runter fahren mit Ski traut sich kein Erwachsener, weil das ist Kinderkram, aber am Wittelsbacherplatz ist es geil?
Geht noch?
Ich persönlich habs nicht so
Ich persönlich habs nicht so mit Skifahren und weiß auch nicht, ob sich die 40m lohnen, aber wenn es jemanden gibt, der seine Freude daran hat, dann soll er doch fahren. Why not?
Die Piste steht da nicht für alle Ewigkeit und es geht, glaub ich, auch nicht um ernsthaftes Ski-fahren, sondern eher um Spaß an der Freude.
Und solange Siemens das Geld hat und das Teil finanziert...
Ich kanns nicht verstehen, wieso manche Leute sich so furchtbar über das Teil aufregen.
@whocares Bitte, kein Grund
@whocares Bitte, kein Grund ausfällig zu werden. Wenns eine Stadt geschafft hat Natur und Stadt zusammen zu bringen dann ist es jawohl München, siehe Englischer Garten. Also kanns auch am Wittelsbacher Platz gelingen! Viele Grüße, Toelke
Toelke, es heißt
Toelke, es heißt Wittelsbacherplatz.
Deine mangelnde Bildung verrät, warum Du das die Radio gong Ü50 Party versehentlich für eine Kombination aus Natur und Stadt hältst.
Eine Schirampe ist ebensowenig Natur wie ein Weißbierstand.
Und Stadt? Nun ja, ein leerer Wittelsbacherplatz, das ist Stadt. Urbanität heißt, dass man nicht ständig Events braucht, sondern es sich leisten kann, einfach nur eine schöne Architektur zu genießen.
Heute in der SZ ist ein Artikel darüber drin. Bitte lesen, dann schreiben. Etwas kulturelle Grundbildung tut not, damit es auch der Letzte kapiert, dass der Englische Garten ein Naturimitat ist.
@dorfkramer nomen est omen ,
@dorfkramer
nomen est omen , wie der Lateiner sagt. Das ist ein bisschen kleinkramerisch, wie Sie "Wittelsbackerplatz" vorschreiben, meinetwegen heißt er auch Wittels Bacher Platz. Es geht doch um Urbanität und Natur. Und jetzt sagen Sie mir mal wie es dem Spatz oder der Graugans im Englischen garten geht? Ob die sich denken "Hm, ist ja blos ein Imitat!" Nein nein, die sehens so wie's ist: Ein schönes Stück Natur im herrlichen München.
Es geht weder um Urbanität
Es geht weder um Urbanität noch um Natur.
Es geht um unterschiedliche Lebensstile:
1. Eventlebensstil, Pizza, McDonalds, Snow City, Malle.
2. Leben des stillen Genusses: Wittelsbacherplatz am Morgen, ruhiges Plätschern der Isar, Hofgarten, japanischer Garten und zwar alles ohne Rummel und ohne Event und ohne Buden und ohne Fressen und Saufen.
Leben Nr. 2 haben viele, die gerne Bergwandern und Segeln. Sie haben kaum mehr Lebensraum in der Stadt, der letzte wird ihnen gerade genommen. Der Alpenverein sieht zu und schließt sich der Eventgesellschaft an.
Leben Nr. 1 haben Radio Gong und Charivari Hörer, Fernsehsportler und Liebhaber der platten Gaudi. Sie sind privilegiert, z. B. durch Bedienung im öffentlich rechtlichen Programm Schrottsendungen wie Dahoam bleibt Dahoam, Musikantenstadl usw. usw.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Eventler tatsächlich die absolute Mehrheit bei uns im Staat haben, nach denen sich alles richten muss. Ich jedenfalls werde als alteingesessener Gebirgsbayer mit Hauptstadtsitz keinen Millimeter meines Lebensraums ohne Widerstand aufgeben.
@ lieber dorfkramer mich hätt
@ lieber dorfkramer
mich hätt grundsätzlich schon interessiert wie's deiner Meinung nach mit dem Selbstverständnis von z.B. der Graugans im EGarten ausschaut? Weils eins ist immer blos aus unserer eingeschränkten Menschensicht zu argumentieren und den Tieren dabei oktroyieren was wir denken dass sie meinen. Ob das wirklich das ist was man "zielführend" nennt? Das stell ich hier zur Diskussion!
Deine Einschätzung meiner Person von wegen mangelnde Bildung kann ich nur hinnehmen, aber ich kann Dir sagen dass ich Akademiker bin, auch wenn ich's nie an die große Glock häng!!!
Deine Analysen mögen ja recht und schlecht sein, aber eins hast Du bei der Differenzierung von
(a) Eventlebenssstil und
(b) Stiller-Genuss-Stil
verdrängt: die Komponente "Toleranz"! Weil das schon recht intolerant ist über die Leute die Musikantenstadl und Charivari und Radio Gong hören sich so zu erheben. Deine abschliessende Ankündigung nach Verteidigung des Lebensraums allerdings kann ich nur unterstützen.
Trotz allem, Dein Toelke
War eigentlich jemand von
War eigentlich jemand von euch Grantelhuber mal dort?
Völlig friedliche Veranstaltung ohne viel Tralala.
Soviel Geschrei um ein paar Schulkinder, die mal zwei Wochen in der Innenstadt Schlitten fahren dürfen.
Mei O Mei...
Ich bin einer der
Ich bin einer der 'Grantlhuber', war dort - und hab auch kurz drüber geschrieben. Mein Hauptkritikpunkt war die Location - es gibt in München einige die deutlich geeigneter wären und wo man weniger von dem zerstört was eine Stadt ausmacht.
Es gibt in jeder Stadt eine
Es gibt in jeder Stadt eine Kulturelite, die kulturelles Grundverständnis hat und z. B. weiß, dass eine Rodelrampe nicht auf den Wittelsbacherplatz gehört und auch nicht ein Hamburger Fischmarkt.
Leider konnte sich nicht die Kulturelite durchsetzen, sondern die Kultursoße des mittelmäßigen genußlosen Massenpubikums.
Das ist der eigentliche Kulturkampf, der halt im Netz ausgefochten wird, weil in Sachen Kunst und Kultur das verständige Publikum einfach nicht die kritische Masse erreicht.
Die Kulturelite wehrt sich gegen solchen Unbill dergestalt, als es Gelder abzieht und in urbane Räume verteilt, die ihren Standards gerecht werden.
Literaturhinweis: Bourdieu, Die feinen Unterschiede.
München tut sich mit einem Degrado solcher Standorte letztendlich keinen Gefallen, weil es damit das Publikum vergrault, das normalerweise Urbanität genießt und auch finanziert. Was mich wundert, ist, dass das die Geschäftsleute noch nicht verstanden haben und die Rechtsanwälte. Letztere kämpfen aber derzeit mehr an der Guttenberg-Doktor-Entwertungsplage.
Die Garmischer WM finde ich ausgezeichnet! Das erinnert mich auch an die äußerst gelungene Münchner Veranstaltung anfang diesen Jahres am Olympiaberg! Das ist einfach toll wenn so viele leute zusammen kommen und ihre Freude am Wintersport haben! Und was kann schöner sein als im Winter die vielen Wintersportmöglichkeiten im schönen Bayern?
Sollen die Grünen doch meckern wegen dem Ballermannisiern. Die haben doch keine Ahnung wie man beides vereinbaren kann: Ruhige Natur und Spaß auf der Piste!