Kollektivrausch für Bürohengste
Seit der WM 2006 ist Deutschland in einem ungeschlagen: Im Kollektiv-Feiern. Ob fußballinteressiert oder -desinteressiert trafen sich Massen, um - gekleidet in Nationaltrikots - vor dem Großbild-Fernseher zu sitzen. Sogar bei der Frauen-WM begegneten einem in den vergangenen Tagen verkleidete Horden, die nach Abpfiff von der Leopoldstraße oder aus dem Englischen Garten in die normale Welt zurück taumelten.
Diese Feierbiester. Allerdings gelingt es den Münchnern & Co. nur dann so ausgelassen Party zu machen, wenn es einen Grund dafür gibt. Ohne geht nicht. Fußballgroßereignis, Fasching auf dem Viktualienmarkt, Bladenight oder das Oktoberfest. Und nun am Donnerstag: der Münchner Firmenlauf im Olympiapark. Statt in Trikots oder Dirndls stecken die Münchner ihre Körper beim Firmenlauf in Sporttrikots und Laufhosen.
Ums Gewinnen geht es dabei nur den wenigsten, die meisten kommen wegen des Kollektivrausches. Der Beiname des Veranstalters "das Sommerfest der Münchner Wirtschaft" passt hervorragend. Vor und während des Rennens wird geplaudert und gescherzt, danach getrunken und gefeiert. Es gibt ja auch einen Grund, eine Rechtfertigung. Aber auch noch Tage und Wochen später im Büro zehren die Kollektivverkleider noch von dem Rausch. Von Individualisierung der Gesellschaft keine Spur.
Die Daten zum Event von B2Run: Rund 30.000 Hobbyläufer müssen eine Strecke von sechs Kilometern durch den Olympiapark bewältigen. Los geht es am Donnerstag, den 23. Juli um 19:30 Uhr auf dem Platz zwischen Olympiahalle und -stadion. Anmelden kann man sich nicht mehr, die Tickets sind bereits ausverkauft. Mehr Informationen gibt es auf www.b2run.de.