"Da ist ja auf meinen Swingerpartys mehr los."
Stefan Schneider, Stadionsprecher des TSV 1860 München, ist fassungslos: Ausverkauft! Das kennt er aus der Allianz Arena ganz anders. Die Karten für den Abend "Lachen mit den Löwen" in der Muffathalle waren dagegen nach nur einem Tag weg.
So sitzen am Dienstagabend Fans mit Vereinsschal und weiß-blauem Trikot auf den Bierbänken und lassen sich eine Schweinsbraten schmecken, ehe die Kabarett-Show beginnt. Und die hat es in sich. Anlässlich des 150-jährigen Vereinsjubiläums treten Otti Fischer, Michael Altinger, Christian Springer, Piet Klocke, Sissi Perlinger, Maria Peschek und Hannes Ringlstetter auf. Die Kabarettisten, die meisten richtige Sechziger-Fans, reißen Witze über den TSV 1860 München, aber natürlich auch über den FC Bayern München. Immer wieder ruft das Publikum lauthals: "Auf die Löwen, auf die Löwen, auf die Löwen, Prost!" und nimmt einen Schluck Weißbier oder Wein - natürlich kein roter.
Otti Fischer leitet durch den Abend und reißt eine gute Pointe nach der anderen, doch auch die anderen Kabarettisten haben lustiges auf Lager. muenchenblogger dokumentiert die lustigsten Passagen:
"Der größte Feind fängt mit H an und hört mit Hoeneß auf."
Otti Fischer
"Wir freuen uns seit 1966. Für uns ist eine Meisterschaft etwas Kostbares. Und wehe den anderen, wenn wir mal wieder einmal eine brauchen."
Otti Fischer
"Ein Sechziger-Fan ist nicht leidensfähig, er ist geduldig."
Michael Altinger
"Das ist das Gute, wenn du als junger Bub zu den Sechzigern kommst, kommst in der Welt umeinand."
Otti Fischer
"Ich möchte mich bedanken, dass ich hier Einlass bekommen habe."
Piet Glocke (hat rote Haare)
"Die Wikileaks Dokumente über die Sechziger sind veröffentlicht worden. 250.000 geheimste Dokumente zeigen, was die Welt wirklich über die Löwen denkt. Silvio Berlusconi sagt zum Beispiel: 'Da sind viel zu wenig Zuschauer im Stadion, da ist ja auf meinen Swingerpartys mehr los.'
Christian Springer
"Die Meisterschale der Sechziger kommt ins Archäologische Museum. In die Abteilung Frühgeschichte. Neben einen Fanschal von den Kelten, die schon vor 3000 Jahren in Giesing Fußball gespielt haben und manchmal machen das die Sechziger ja auch noch."
Christian Springer
"Ich komme aus der Gegend, wo Esoterik noch Marienerscheinung heißt. Also Niederbayern. Einem fußballerischen Niemandsland. Niederbayern gehört fußballerisch schon fast zu Österreich."
Hannes Ringlstetter
Es steht 0:0. "Denen heizen wir ein, das wird ein heißer Tanz."
0:1. "Das wird doch nie was, jetzt steigen wir ab.
1:1. "So eine Moral, bei so einer jungen Mannschaft. Wahnsinn!
2:1. "Jetzt steigen wir auf und dann marschieren wir durch.
3.1. "Jetzt kaufen wir einen Brasilianer.
3:2. "Des verlieren wir noch.
3:3 "Da verliere ich lieber, als dass ich gegen des FSV Frankfurt unentschieden spiele.
Aus dem Weg zur U-Bahn: Jetzt steigen wir ab."
In der U-Bahn: "Ab nächster Woche haben wir eine Serie, dann steigen wir auf und kaufen einen Brasilianer."
Kabarettist Hannes Ringlstetter hat mit einem richtigen Sechziger-Fan die Höhen und Tiefen durchlebt. Der Fan kommentierte das Spiel TSV 1860 München gegen FSV Frankfurt folgendermaßen.
"Der FC Bayern ist ein Scheiß-Verein. Zum Autofahren braucht man Talent, aber keinen Führerschein. Die Amis sind am allen Schuld."
Hannes Ringlstetter besingt die Lebensweisheiten seines Freundes Stefan
"In dem Moment, wo ich mir ein Trikot von Gebhardt bestelle, und es endlich kommt, ist er verkauft."
Piet Klocke