Ude vs. Microsoft

Zwei Formate sind eins zuviel

In einem Brief an Wirtschafts- und Technologieminister Michael Glos wehrt sich der Münchner Oberbürgermeister vehement gegen eine Standardisierung des Microsoft-Office-Formats OOXML. Das Münchner LiMux-Projekt sei gefährdet.
ODF vs. OOXML
Es kann nur eines geben: Christian Ude sieht das LiMux-Projekt durch Microsofts Office-Format in Gefahr (Foto Bill Gates: Kees de Vos, cc-by-sa)

Gute Freunde werden Christian Ude und Bill Gates spätestens seit 2003 nicht mehr. Die Entscheidung des Münchner Stadtrats, die IT-Infrastruktur der Stadtverwaltung weitgehend auf freie Software umzustellen (Projekt LiMux), erwies sich als mutiger Schritt zu mehr Unabhängigkeit gegenüber einzelnen Software-Herstellern. Von anderen Städten wird die Entwicklung des Münchner Projekts seitdem mit Interesse verfolgt und findet bereits Nachahmer, z.B. in Wien (Projekt Wienux).

Neben dem Wechsel von Windows auf das freie Betriebssystem Linux spielt auch die Umstellung von Microsoft Office auf OpenOffice.org eine wichtige Rolle im Rahmen des Projekts. Bei den Mitarbeitern der Stadtverwaltung stieß der Umstieg auf überwiegend positive Resonanz.

Damit im Behörden-Alltag elektronische Dokumente möglichst reibungslos ausgetauscht werden können, kommt in München das ISO-standardisierte Open Document Format (ODF) zum Einsatz. Allerdings möchte auch Microsoft mit dem OOXML-Format einen eigenen Standard für Büroanwendungen durchsetzen und hat hierfür die ISO-Standardisierung beantragt.

Dieser Vorstoß stößt allerdings auf vielfache Kritik, die Liste der Einwände gegen die umstrittene Standardisierung ist lang. Mit Christian Udes Brief an Michael Glos hat nun auch die Münchner Stadtspitze ihre Bedenken öffentlich gemacht und das Deutsche Institut für Normung (DIN) zu einem klaren "Nein" gegenüber einer Standardisierung von Microsofts OOXML-Format aufgefordert. Im Einzelnen heißt es in dem Schreiben:

1. Der Wettbewerb wird durch konkurrierende Standards geschwächt.
2. Das Projekt der Landeshauptstadt München, zunehmend freie Software einzusetzen, wird beeinträchtigt.
3. Die Interoperabilität und die Kommunikation zwischen Behörden untereinander und Behörden und Bürger wird wesentlich erschwert.

Udes Brief lässt sich im Wortlaut auf muenchen.de nachlesen.

Kommentare

fakten fakten fakten am Mi., 19.03.2008 - 18:01

hilfe, linux-propaganda....

wir lesen hier nur die halbe wahrheit. fakt ist, dass bis heute - 5 jahre nach der entscheidung - die IT immer noch nicht wie geplant auf Open Source umgestellt ist und es deutliche probleme bei der migration gibt. von den kosten ganz zu schweigen...

und warum das offene open xml format so furchtbar schlimm für münchen sein soll, wenn es für den rest der welt kein problem ist, bleibt auch das geheimnis von udes lügen-propaganda.

http://www.heise.de/newsticker/TCO-und-Patente-Gartner-zur-Muenchener-Linux-Migration--/meldung/50040

http://www.heise.de/newsticker/Probleme-fuer-Linux-in-Muenchen--/meldung/43485

usw. usw.

fakten? am Do., 20.03.2008 - 20:37

hilfe, windows propaganda...
wodurch werden deine "fakten" den belegt? deine links sind 4 jahre alt, hast du auch was aktuelles?

und woraus schließt du das der rest der welt kein problem mit dem neuen format hat?
die iso normierung hat es im ersten durchlauf ja nicht bekommen, also scheint zumindest ein kleiner teil der welt doch probleme damit zu haben, sonst währe es ja schon durch ^^