Polizeieinsatz an der Giselastraße

Party in der U-Bahn geht gehörig schief

Die Partyguerilla wollte Freitagnacht erstmals eine Sause in den Münchner U-Bahnen veranstalten. Die Feier endete jedoch mit einem Polizeigroßeinsatz.

Es sollte die erste Party in der Münchner U-Bahn werden. Die Partyguerilla hatte am Freitag aufgerufen, in den U-Bahnwagons und Zwischengeschossen eine spontane Party zu feiern. Der erste Treffpunkt lautete: Um 22 Uhr 21 an der Münchner Freiheit in die U6 Richtung Klinikum Großhadern einsteigen.

Doch die Party führte zu einem Großeinsatz der Polizei. Rund 400 Leute waren gekommen und feierten wild. Passanten alarmierten daraufhin die Polizei. Als die Beamten die Menge am U-Bahnhof Giselastraße abfingen, wurden sie mit Beschimpfungen empfangen.

Ein betrunkener 16-Jähriger und vier weitere Personen wurden festgenommen, als die Veranstaltung von der Polizei aufgelöst wurde. Verletzt wurde niemand, es entstand ein Sachschaden von etwa 1000 Euro.

Foto: FloSch/Wikipedia

Kommentare

tja... am Sa., 23.01.2010 - 14:28

Mit Beschimpfungen empfangen? Komisch wenn man unbewaffnete Jugendliche mit Schlagstöcken vorgeht, sie auf den Boden pfeffert, 3 Unseriöse Schläger Komitee - Mitglieder sie an der Gurgel, Füße und Hände packt. Komisch, wenn man keinerlei Leute mehr aus der Station lässt und Sätze fallen wie: "Zur Zeit sind alle hier Verdächtigt". Rechtsstaat ade... Das gestern war ein Einsatz wie er in der DDR nicht hätte schöner verlaufen können!
Was hat denn bitte bei sowas das USK verloren??? Gepanzerte, bewaffnete Sondereinheiten mit Helm, Aggression und höherem Gewaltpotenzial, als die Leute die gefeiert haben zusammen gegen 15-25 Jahre alte Jugendliche??? Sehr lustig. Und dann dieses Rumgeheule, "betrachtet uns doch mal als normale Menschen, nicht in Uniform"... Erst Leute verprügeln und dann sowas. Ihr tretet in Uniform auf, also werdet ihr auch so betrachtet. Fertig.
1000 € Schaden??? hahaha... Genau ein Feuerlöscher wurde benutzt, das war eine Scheissaktion, ganz klar, kostet aber keine 1000€ und rechtfertigt in keiner Weise den Polizei- und USK-Einsatz.
Die Polizei könnte ja mal die Videoaufnahmen, die auf jeden Fall existieren (oder jetzt schon nicht mehr...) veröffentlichen, da sieht man nämlich, was sich unsere Freunde und Helfer gestern geleistet haben. Da soll man sich noch wundern, wenn die Abneigung der Polizei gegenüber immer größer wird? Gestern war ein Beispiel, wie es hätte nicht schöner sein können, dass wir schon lange nicht mehr in einem Rechtsstaat leben sondern in einem Sicherheits- und Präventionsstaat.

Monaco am Sa., 23.01.2010 - 16:05

Sorry, ist aber auch eine bescheuerte, rücksichtslose Aktion (spontaner Partyzwang für alle U-Bahn Passagiere?) von den Veranstaltern.
Ich denke, das wäre in jeder Stadt so ausgegangen. Man stelle sich das z.B. in der New Yorker Subway vor. Die hätten die Teenies dort in Einzelteile zerlegt... lool

Richard am Sa., 23.01.2010 - 17:26

Die, die diese Party veranstaltet haben, sollen mal erwachsen werden und lernen, daß die Freiheit des einen dort aufhört, wo die Freiheit des anderen anfängt. In einer Gesellschaft zu leben bedeutet auch, Rücksicht zu nehmen auf die anderen, die da sind. Es könnte ja vielleicht sein, daß es in einer U-Bahn auch noch Menschen gibt, die einfach nur ungestört von A nach B fahren wollen?!
Wir haben uns ja mittlerweile daran gewöhnt und akzeptieren es schon klaglos, daß Leute rücksichtslos ihren Walkman/CD-/MP3-Player dermaßen laut aufdrehen, daß man es drei Reihen weiter noch hört. Wenn jemand dann raucht und man bittet diejenigen, es bleiben zu lassen, dann riskiert man ja neuerdings, zu Tode geprügelt zu werden.
Man möge bitte lernen, daß nicht nur das egoistische Vergnügen des einzelnen oder einer einzelnen Gruppe zählt. Es gibt in München genug Möglichkeiten zu feiern!

Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Wer im Sozialkundeunterricht und im bisherigen Leben die Rücksicht auf andere nicht gelernt hat, sondern nur sich selbst in den Vordergrund stellt, die Selbstverwirklichung um jeden Preis und auf Kosten aller anderen sucht, muß eben noch lernen, auch wenn das nach Jahrzehnten der systematisch antiautoritären und radikal-freiheitlichen Erziehung vielleicht wehtut.

fu am Sa., 23.01.2010 - 18:03

also ich fände es großartig, wenn es in münchen mehr aneignung des öffentlichen raums für unkommerzielles feiern gäbe... wie wärs denn mal mit sparkassen-parties?

Tobi am Sa., 23.01.2010 - 18:31

Wo ist eine Sparkasse bitte öffentlich? Feiert lieber mehr Privat Parties...

Blume am Sa., 23.01.2010 - 19:50

Richard, was bist du denn für ein Spiesser? Komm mal aus dir raus und angel dir 'ne heiße Schnickse!

Joshua Mohr am Sa., 23.01.2010 - 20:03

"Die Freiheit des Einen hört da auf wo die Freiheit des Anderen anfängt", dass hört sich gut an Richard, da hast du fein im Politikunterricht aufgepasst und vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass der geistige Urahn dieses intelektuellen fekals Matthias Claudius ist. Der Tippse der Hamburgischen-Addreß-Comptoir-Nachrichten aus dessen Feder so bedeutende Werke wie "Der Mond ist aufgegangen" oder "Ein Lied hinterm Ofen zu singen" entsprungen ist, hinter selbigen ich deine Meinung für möglichst lange Zeit versteckt hätte, wäre ich du. Die Inspiration ein Fest in Münchens arteriellen Verbindungen zu feiern. So die Freiheit an die Orte zu tragen an denen sie im Alltag - wie du sicherlich selbst schon erkannt hast - keine Überlebenschance hätten, dass ist Demokratie, das ist ein gesundes Bürgertum und das ist die Welt in der ein Mensch - per definitionem - sein Habitat finden kann. Nicht in der bieder betonierten, ignorant irrgläubig rechtsstaatlichen, fetischierten Welt in der du aufgewachsen bist. Bitte verzeih doch einfach deinen Mitmenschen ihre gesunden Einstellungen auch wenn das nach Jahrzehnten der systematisch antiautoritären und radikal-freiheitlichen Erziehung vielleicht wehtut.

Jasmin am Sa., 23.01.2010 - 21:05

Tja Joshua!

Wenn Du den Nonsens ernst meinst, das Deine Einstellung ist und dies die "gesunde Einstellung" ist, dann bin ich gerne krank.

...und es tut dann nicht mal weh!

Andrea am Sa., 23.01.2010 - 21:27

@Richard: Kann nur voll zustimmen. Das ist genau der Punkt
@Blume: Sei bitte kein Spießer, schreie einmal " Ich wäre gern ne coole sau" und spring von der nächsten Brücke in die Isar und bleib dort
@Joshua Mohr: Welche Drogen nimmst du genau? würde mich interessieren

MünchenBerlin. am Sa., 23.01.2010 - 23:41

Richard=Jasmin=Andrea. Ziemlich bescheuert. genauso wie richards anfangskommentar.

egal was ein mensch in deutschland macht sollte er keinerlei gewalt erfahren so lange er nichts bzw. niemand verletzt/zerstört.
und wenn ein feuerlöscher (vllt. 300 Euro) einen USK-Einsatz (?????? Euro) recht fertigt, dann sollten wir mal für ne rechenschieber zusammen legen...

und zu den partys: da wär münchen wieder mal gern wie berlin. ist es aber nicht und das ist gut so. sparkassenpartys sind absolut sinnfrei. im winter feiern wir in de n clubs und im sommer draussen. ist doch ned so schwer, oder?

Cheers.

Marla am So., 24.01.2010 - 10:01

Einer ruft auf und alle folgen .... wo sind wir denn .... im Dritten Reich.... Solche "möchte gerne" spontanen Partys finde ich absolut daneben.

Marla

Andrea am So., 24.01.2010 - 10:06

Es sollten mehr solche Veranstaltungen statt finden.

fu am So., 24.01.2010 - 13:37

haha, Marla, ganz großer Kommentar, schon witzig, womit sich die Deutschen alles zu Nazi-Vergleichen hinreissen lassen. Also mit dem Argument könntest du ja wohl auch jede Art von kommerziell beworbener Party abfucken, zu der die Massen strömen. Machste aber nicht, weil die sind ja "anständig"...

tom am So., 24.01.2010 - 14:51

meiohmei, immer wieder klasse, was für rechtskonservatives law-and-order-geschrei auf eigentlich liberalen, vielleicht sogar subkulturellen foren (wie dem hier) daherkommt, wenn irgendjemand mal etwas gegen die norm macht.
aber dann immer weinen, wenn nix los und sonst alles zu teuer ist. (war ja nicht dabei, d.h. wenn wirklich irgendwelche besoffenen 16jährigen randale machen, ist's natürlich nicht als super event hochzupreisen. aber dennoch.)
[und von wegen erste u-bahn-feier - die soundfreaks warn da scho bissl eher dran.]
entspannts euch jetzt wieder, ist ja vorbei und nächsts wochenende ist alles wieder geregelt im unendlich großen ausgeh- und spass-delta zwischen gärtnerplatz und sendlinga tor. hoho...

Bohdan von Orlonsky am So., 24.01.2010 - 23:15

Hier gibt es also auch Leser, die das nicht gut finden. Kann man u. U. ja so sehen.
Aber schaut mal in die Kommentare zu dem entsprechenden tz-online-Artikel. Was da alles aus dem Kalk gekrochen kommt! Zucht und Ordung etc, geradezu unerträglich.
Dann doch lieber U-Bahn-Party. Und es war ja nur einer von 6 Waggons. Wem's nicht gefällt, kann ja woanders einsteigen.

ROCKT DIE BUDE am Mo., 25.01.2010 - 09:13

Klasse Aktion , ich wär gern dabeigewesen !
Reclaim the streets , reclaim the city

Moser am Di., 26.01.2010 - 03:17

@tom: die soundfreaks ubahn parties waren aber auch eine feine sache. kann mich da noch gut dran erinnern.

ich bin ja mal gespannt wie lang es dauert bis sie sich was einfallen lassen. staatlich unkontrolierbare gruppenbildungen werden äusserst ungern gesehen...

BUNDESPOPEL am Di., 26.01.2010 - 07:52

Meine Sympathie gilt den Partymachern. Ist doch mal was anderes, als wie üblich dazuhocken und am Gegenüber vorbeizuglotzen.

Der Münchner Polizei stünde ein Partyfäßchen " Frohsinn" gut an, dann sähe sie derartige Events künftig lockerer und weniger martialisch.

Tom am Di., 26.01.2010 - 21:14

@moser & et al.:

'...wir sind paranormal...'

[dadadada damm dah damm dah damm dah]
[dadadada damm dah damm dah damm dah]

'...wir sind pseudosexuell....'

[dadadada damm dah damm dah damm dah]
[dadadada damm dah damm dah damm dah]

'...WIR SIND DIE..."

usw.

http://www.youtube.com/watch?v=B2JZyQ_0PUA

:)

und nur glückliche gesichter in der bahn, har...