Kneipensterben in der Maxvorstadt

Brik und Café usw. haben dicht gemacht

Schlechte Nachrichten für Münchens Nachtschwärmer: Das Café usw. in der Türkenstraße und das Brik in der Schellingstraße mussten schließen.
Hat dicht gemacht: Das Brik in der Schellingstraße (Foto: muenchenblogger)
Hat dicht gemacht: Das Brik in der Schellingstraße (Foto: muenchenblogger)

Die Aussichten für das Brik in der Schellingstraße waren nicht gerade rosig: Während das Schall & Rauch ein Haus nebenan stets gut gefüllt war, blieben im Brik meist viele Tische leer. So recht wusste eigentlich keiner, woran das liegt. Aber nun haben die Betreiber des Lokals Konsequenzen gezogen: Das Brik hat zu gemacht.

"Heute letzter Tag" steht noch an der Fensterscheibe geschrieben, doch die Stühle sind bereits hochgestellt, das Licht ist aus. Das Brik gibt es nicht mehr.

Die gleiche Szene nur wenige Meter weiter. Das nette Café usw. in der Türkenstraße (gleich neben dem Alten Simpl) hat auch seit wenigen Tagen geschlossen.

An der Eingangstür hängt ein Zettel, auf dem steht:

Das Ende eines schönes Kulturcafés und einer selten gewordenen "Institution" in der Maxvorstadt steht bevor. Nach 30 Jahren schließt das Café usw. Ende Februar seine Pforten.

Schade, die Abende mit Live-Jazz in der Türkenstraße gehören nun der Vergangenheit an und München geht wieder ein Stück Kneipenkultur verloren.

Kommentare

anne am Mo., 02.03.2009 - 22:24

oh nein! das café usw. war immer mein lieblingscafé in uninähe! eines der wenigen dort, die nicht auf lounge-optik und schicki-micki gemacht haben.. ich trauere.

Grantler am Di., 03.03.2009 - 01:03

Wen kümmerts. Altes vergeht, neues kommt. Um Schwabing ists eh ned schad.

Michael Jäger am Di., 03.03.2009 - 09:13

es war mir schon immer ein Rätsel, dass ein Laden brummt, während der andere nebenan leer ist. Aber es wird bald wieder einen hoffnungsvollen Wirt geben, der sein Glück versucht. Stepanovic sagt: "Lebbe geht weider!"

mars am Di., 03.03.2009 - 21:29

täusche ich mich da oder ist nicht gerade haidhausen ein viertel mit vielen interessanten kneipen?

thomas am Do., 05.03.2009 - 16:16

sack zement. um das café usw. ist es aber nun wirklich schade. das war doch eine der letzten locations ohne lounge- und dumpfbeatgeballere im viertel. ich lege eine schweigeminute ein............................................................

frank am Do., 05.03.2009 - 18:06

Also das ist wirklich schlimm. Schwabing und die Maxvorstadt sind bald komplett in Eggerhand, da geht die Diversität verloren, und das kalte und schnöde Kalkül triumphiert. Ich mein beim Blick in den neuen "Ätzinger" schüttelts einen ja, und wenn im "alten Simpel" RTL2 auf Großleinwand projeziert wird frag ich mich halt schon...

T am Mo., 09.03.2009 - 14:38

@Frank - stimme Dir da voll zu, aber was machen die "guten" Wirte denn falsch.

wo wir dabei sind, das Karo in der Nordendstrasse gibts angeblich auch nicht mehr lange. Und das bei der guten Qualität!

greg am Mo., 09.03.2009 - 16:49

das das brik zu macht war ja wohl klar, das bier war fahl, das essen nicht so gut und billig wie im schall und einen innenarchitekten hätte der laden auch gebraucht.
man sollte nur wissen das der pächter nie etwas investieren wollte. kein wunder das es in die hose geht.

das das usw. dicht gemacht hat ist ein drama, allein schon wegen dem sonntagsbrunch, ein kult der seines gleichen sucht.

Monacomichel am Fr., 29.05.2009 - 10:44

Warum das Brik immer leer war?
Kein Wunder: Schlechter Service, grausame Musik

Rüdiger am Do., 17.09.2009 - 15:31

In meiner mehr oder weniger systematischen "Erforschung" der Maxvorstadt hat mich das Brik nie angezogen, ich fühlte mich einfach zu alt dafür. Interessanterweise habe ich im Schall nicht dieses Gefühl, obwohl auch dort relativ junges Publikum verkehrt.
Wirklich sehr schade finde ich das Verschwinden des Café u.s.w., dessen Gäste danach im Mykonos Unterschlupf fanden. Aber das gibt es jetzt ja auch nicht mehr.
Das hatte ich ja auch schon in meinem wirtshaus-Blog geschrieben; weiß denn vielleicht hier jemand, ob und wo das Café "fortgesetzt" wird?
(@Frank: danke für die Wortschöpfung "Ätzinger"!)