Ein Viertel und seine Bars (2)

Kneipentour Haidhausen

Pub Crawl auf Münchnerisch: Ihr seid der Meinung, eine Stammkneipe - und das reicht? Wir nicht! Deswegen wollen wir in der Serie "Kneipentour" die feucht-fröhlichen Sehenswürdigkeiten der Viertel aufzeigen. Heute: Auf ein paar Bier durch Haidhausen.
König Olaf im Johannis Café (Foto: Lisa Sonnabend)
König Olaf im Johannis Café (Foto: Lisa Sonnabend)

Haidhausen verändert sich: Die Mieten steigen, alteingesessene Bewohner, Geschäftsleute und Wirte werden verdrängt. Doch noch gibt es urige, unkonventionelle Kneipen im Viertel. Ein Rundgang.

Balan
Wir beginnen im Balan (Balanstraße 21, Haltestelle Rosenheimer Platz), einer kleinen und unkonventionellen Kneipe. Der Wirt ist St.-Pauli-Fan und das verheimlicht er nicht. Die Einrichtung ist schlicht. Das Bier vom Fass. Die Musik rockig.

Vivo
Weiter geht es über den Weißenburger Platz ins Vivo (Lothringer Straße 11). Die Einrichtung ist unprätentiös, aber gemütlich. Das Lokal ist meist gut gefüllt, aber nicht so voll, dass man keine Chance mehr auf einen freien Platz hat. Es gibt ein kleines Speisen- und ein großes Getränkeangebot - beides nicht zu teuer.

Maria Passagne
Vorsicht, nun wird es ungewöhnlich. Wir betreten das Maria Passagne (Steinstraße 42, an der Eingangstür klingeln!). Rote Plüschsofas, merkwürdige Statuen an den Wänden, Bilder, auf denen steht: "Heimat ist dort, wo man sich aufhängt." Es läuft mal Soul, mal Jazz, mal Lee Scratch Perry. Zu essen gibt es wenige asiatische Gerichte: eine Suppe, ein Curry, Sushi. Zu trinken gibt es eine große Auswahl an Cocktails, die in der Regel sehr großzügig eingeschenkt sind.

Barroom
Auf einen weiteren Cocktail geht es ins Barroom (Milchstraße 17), Münchens wohl kleinste Cocktailkneipe. Im Raum stehen nur wenige kleine Tische, an der kleinen Bar drängen die Gäste. Der Barkeeper mischt hervorragende Getränke, die Atmosphäre ist weder gediegen noch überkandidelt.

Johannis Café
Zum Schluss geht es noch auf ein letztes Getränk zum König des Haidhauser Nachtlebens: zu Wirt Olaf vom Johannis Café (Johannisplatz 15). Olaf hat ein pompöses Porträtbild von sich aufgehängt, in Szene gesetzt wie ein bayerischer König. Die Gäste sind bunt durchmischt: alteingesessene Haidhauser, Studenten, Verlotterte und Schickimickis trinken hier bis spät nachts gemeinsam. Die originelle Einrichtung ist seit der Eröffnung 1925 fast gleich geblieben.

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