Clemensburg in Schwabing

Aus nach 106 Jahren

Hier trafen sich die ganz Linken, ihre Aufkleber hingen noch immer hier: Doch nun muss die Clemensburg in Schwabing Ende Juni schließen.
(Foto: Lisa Sonnabend)
(Foto: Lisa Sonnabend)

"Im Heppel & Ettlich trafen sich die Linken. In der Clemensburg die richtig Linken." Diesen schönen Satz sagte Helmar, ein ehemaliger Wirt der Clemensburg einmal. Doch für Linke und richtig Linke ist mittlerweile in München nicht mehr viel Platz. Das Heppel & Ettlich musste weichen (und lebt nun nur noch als Theater fort) - und nun ist auch das Aus der Clemensburg besiegelt.

Zwar hatte die Schwabinger Kneipe ihren Ruf in den letzten Jahren ein wenig ramponiert. Es kamen immer weniger Gäste. Statt politisch zu diskutieren, schaute man BVB-Spiele, Helmar und seine Vorgänger Wolfi und Rudi fehlten. Doch ein Besuch lohnte weiterhin: Die Che-Guevara-Aufkleber hingen noch immer an der Wand. Dazu Sprüche wie: "Ich bin Atheist. Gott sei Dank!" oder Wahlmotive der APPD.

Die Genossenschaft, der das Gebäude gehört, hat den Vertrag nun allerdings nicht verlängert. 3000 Unterschriften hatten die neuen Wirte gesammelt, es nutzte nichts mehr. Die Clemensburg schließt Ende Juni. Nach 106 Jahren.

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