Aus für den Club

Die letzten Tage des Café King

Ende Januar macht das Café King in der Müllerstraße zu. Davor wird noch einige Male Abschied gefeiert.
Das Café King (Foto: muenchenblogger)
Das Café King (Foto: muenchenblogger)

Nur noch drei Mal Tischtennisspielen. Am 30. Januar wird das Café King in der Müllerstraße schließen - das Gebäude wird abgerissen, ein Neubau wird entstehen. Am Montagabend (wie auch am 18. und 25. Januar) werden noch einmal die Tischtennisplatten ausgeklappt.

2007 hatte das Café King eröffnet. Szenegänger treffen sich hier, um vegan zu essen, Tegernseer zu sich zu nehmen oder zu tanzen. Den ganzen Januar lang kann jetzt noch Abschied gefeiert werden.

Am Donnerstag um 14. Januar heißt es z.B. Grimaldi Show Chapter mit Caroline von Monaco und Prügelprinz Ernst August, am Freitag legen Dorfner & Beeling auf. Am Samstag, den 23. Januar ist DJ Peshay aus London zu Gast. Und die allerletzte Party steigt am Samstag, den 30. Januar, dann legen die Café King Allstars ein letztes Mal auf.

Auch das Gebäude hinter dem Café King, in dem Michi Kern sein Yoga-Studio betreibt wird abgerissen. Es zieht in die Buttermelcher Straße. Wo und ob das Café King ein neues Zuhause findet, ist noch nicht bekannt.

Kommentare

david am So., 10.01.2010 - 14:59

Und schon wieder muss eine Ausgeh-Oase einem Kleinfamilien- und Yuppiparadies weichen. Traurig ist das! Wirklich traurig...

2010 am So., 10.01.2010 - 15:08

die gegend wird immer unangenehmer. erinnert mich an ein erlebnis in „die bank”. anwohner haben sich bei einem der dort arbeitet beschwert das es immer so laut sei, aber die strassenbahn die dort vorbei donnert scheint denen egal zu sein. wer ruhe will soll nach pasing gehn oder aufs land ziehen und nicht jedes menschliche vergnügen im kein ersticken und eine lebendige gegend tot machen. was soll man aber machen gegen leute die urbanes leben vor der nase haben wollen aber selber kleinkarrierte zwerge sind die mit dem urbanen was sie haben wollen nicht zurecht kommen?

Lorenz am So., 10.01.2010 - 18:26

Genau meine Meinung - solche Leute wollen Weggeh-"Möglichkeiten" in der Nähe haben, aber bitte nicht genau im selben Haus. Das kann nicht funktionieren, und wer um 20 Uhr schlafen will sollte woanders hinziehen.

Edde am Mo., 11.01.2010 - 00:08

Es ist wirklich nicht schön. Eine tolle Location weniger. Die letzten paar male wird nun noch aus dem vollen geschöpft.

Naash am Do., 21.01.2010 - 20:58

Es ist so traurig, weil es sich so oft wiederholt: Ein Viertel mit zunächst günstigen Mieten, toleranten und offenen Menschen, zieht Künstler, Kreative und Freiheitsliebende an.
Der Yuppie mit Reichen-Vater Abschluss an der Privatuni Von und Zu, sieht all' die fröhlichen Menschen und entscheidet: "da kauf ich mich ein, dann werde ich nicht mehr einsam sein".
Peu à peu ziehen die wirklich interessanten Leute weg, die Geheim-Clubs weichen den Luxusboutiquen und die abgefucktesten Gebäude werden eingerissen um porscheferrari Garagen zu bauen.
Am Ende blickt der Maximilian von seinem Luxus-Appartment auf die ausgestorbenen Straßen, des vor kurzem noch so vor Leben strotzenden Viertels und fragt sich, wo denn nun die gute Stimmung sei- zum kotzen!!

Dr. Engelsberger am Fr., 26.02.2016 - 18:13

Es wird Zeit, dem Gentrifizierungsmythos ein Ende zu bereiten. Niemand kauft eine sündteure Wohnung wegen vermeintlichen Kreativen/Künstlern. Das Entscheidende ist lediglich die Lage. Leerstände überbrückt man mit dem Café King oder anderen Nutzungen. Die Müllerstraße war seit jeher keine Amüsiermeile wie die Leo oder neu die "Feierbanane". Außer dem Ksar war da etliche Jahre nichts. Der Ladenleerstand wurde jedoch mit Gastronomie gefüllt. Das heißt, die Szene ist der Eindringlich und nicht die Anwohner, die dort seit Jahrzehnten ein normales Stadtleben führen. Es ist ein Kampf um Raum und man rät ja den Anwohnern dazu, aufs Land zu ziehen oder einfach halt weg, damit andere einziehen können. Urbanität ist jedoch auch die Austragung dieser Territorialkämpfe. Derzeit haben die Anwohner verloren. Bin gespannt wie es im Gärtnerplatzviertel weitergeht.