Atomic vor dem Aus

" I predict a riot!"

Die Zeit rennt, das Atomic muss bald schließen - oder tut sich doch noch was? Die Posts der Betreiber werden immer trotziger, die Bemühungen der Retter immmer verzweifelter.
Art Brut 2007 im Atomic (Foto: U. Schmied)
Art Brut 2007 im Atomic (Foto: U. Schmied)

Die Zeit rennt, das Atomic muss bald schließen - oder tut sich doch noch was? Die Posts der Betreiber werden immer trotziger, die Bemühungen der Retter immmer verzweifelter.Auf der Webseite des Atomic, das Ende des Jahres aus der Neuturmstraße ausziehen muss und noch keine neue Location gefunden hat, heißt es:

"LACOSTE will ab 2014 seinen benachbarten Laden um das Atomic Café erweitern, obwohl sie schon 3 Stores in München haben und in ihrer imagewerbung gern einen auf "wir und die Hipster, Bands, DJs…" machen"

Auf der Facebookseite werden immer mal wieder Nachrichten gepostet, manchmal - insbesondere die, die zu später Stunde verfasst werden, auch nach ein paar Tagen wieder gelöscht. Seit Montag steht dort:

"O.K. chicks, bunnies, dudes, mates und lads. Es kann sein, dass es bald vorbei ist, vielleicht aber auch nicht. Wenn doch.. dann ist eine Ära vorbei. (…) Entweder stirbt es aus oder wir werden Kulturgut. Gut zumindest, wenn ihr kommt.. solange es noch geht. Denn danach kommt nur noch dröge Entertainment-Wüste, das ist klar. I predict a riot!"

Zudem gibt es nun eine Seite "Rettet das Atomic Café". Laut Beschreibung wird sie von einem Gast geführt, allerdings erweckt es aufgrund der Infos zumindest den Anschein, dass die Betreiber auch irgendwie mit dahinterstecken. Dort heißt es:

"In den sechzehn Jahren seit es das Atomic gibt haben sich die Preise mehr als verdoppelt und einen neuen Club in so einer Lage auszustatten und vorzufinanzieren kostet heute locker 500.000 Euro."

Immerhin 30.000 Euro müsste das Atomic selber haben - so viel haben die Betreiber neulich für den Spielstättenprogrammpreis des Bundes bekommen. Wofür sie das viele Geld einsetzen werden, ist bislang nicht bekannt.

"Rettet das Atomic Café" macht aber vor allem Werbung für die Seite millionärswahl.de, bei der einer der teilnehmenden Kandidaten zum Millionär gewählt wird. 25.000 Kandidaten stehen zur Auswahl, am Sonntag kann es der Münchner Club unter die ersten 4900 schaffen. Ob es zu Platz eins reicht? Eine wohl ähnlich wahrscheinliche Option wie ein Lottogewinn.

Auch das wäre ein langer Weg. Es scheint, als würden die Betreiber einen einfacheren nicht finden können.

Bildergalerie:

Art Brut (Atomic Café)

Art Brut und Black Wire im Atomic Café (Fotos: Ursi Schmied)

Kommentare