15 Jahre Atomic Café

Erste Liga

Seit 15 Jahre gibt es das Atomic Café, Münchens Britpopclub, der sogar in England einen guten Ruf hat. Woher der Name stammt und welche Bands hier schon auftraten.

Legendär ist zum Beispiel diese Geschichte über das Atomic Café: Im März 2003 spielte Pete Doherty ein Konzert mit seinen Libertines in dem Britpopclub, danach wurde gefeiert, bis der Sänger schließlich mit einer Münchnerin das Atomic Café verließ und sie in ihre Schwabinger Wohnung begleitete, so lautet eine Episode aus Dohertys Tourtagebuch. Doch als die Frau - Pete lag schon spärlich bekleidet auf dem Bett - eine Suede-Platte auflegte, soll sich der Sänger darüber so erbost haben, dass er nackt die Wohnung verließ, sich ein Rad schnappte und zum Bandbus zurückradelte. Legendär ist auch das Geheimkonzert drei Jahre später, mit dem Doherty die Indie-Gemeinde im Atomic Café überraschte.

Auch Indiestars wie Mumford & Sons, Maximo Park, Nada Surf traten im Atomic Café bereits auf. Die Sportfreunde Stiller gründeten sich in dem Britpop-Club, da sie in den Neunzigern alle drei hinter der Bar arbeiteten.

Und nun wird das Atomic Café in der Neuturmstraße 15, Münchens bekanntester Indie-Club mit internationalem Ruf, Jahre alt. Die Betreiber Christian Heine und Roland Schunk legten in den Neunzigern in der Wunderbar jeden Freitag Indierock auf, ehe sie am 11. Januar 1997 ihren eigenen Club eröffneten, die Band Stereo Total trat auf.

Benannt ist der Laden nach einem Dokumentarfilm aus den Achtzigern über die öffentliche Wahrnehmung und staatliche Darstellung der Atombombe in den USA der vierziger und fünfziger Jahren. Die Einrichtung - Lavalampen, rote Ledersofas, runde Formen - ist im Stil "Googie" gehalten, ein futuristisches Designkonzept aus den vierziger bis sechziger Jahren.

Die Einrichtung ist auch nach 15 Jahren die gleiche - und auch die Idee: zu hören geben soll es Indierock, Britpop und gerne auch mal ein wenig Soul oder Psychedelic - egal ob live oder vom DJ aufgelegt.

Gefeiert wird das Jubiläum an diesem Freitag und Samstag: am 13. Jannuar mit Nick Power (The Coral, Liverpool) und Max Power (Gärtnerplatz), und am Samstag erneut mit Nick Power sowie Smartin Hemmel und Sgt. Wolf aus Wien.

Bildergalerie:

Babyshambles (Atomic Café)

Geheimkonzert der Babyhambles im Atomic Café (Alle Fotos: Maximilian Sterz)

Kommentare

Dorfkramer am Mo., 09.01.2012 - 18:45

Ein fettes Plus für den Laden. Hoffentlich bleibt der in der Lage.