Nach U-Bahn-Überfall: Politiker schlagen um sich

Kurz vor Weihnachten schlugen zwei jugendliche Männer einen Rentner brutal zusammen, als dieser sie in der U-Bahn bat, die Zigaretten auszumachen - eine schreckliche Meldung.

Dass nun alle Politiker blindlings um sich schlagen, ist unserer Meinung nach auch schlimm. Innenminister Herrmann forderte eine Verschärfung des Strafrechts, er will die Höchststrafe für derartige Gewaltverbrechen von zehn auf 15 Jahre erhöhen.

In der CSU wurden zudem Stimmen laut, die nach einer raschen Ausweisung der Täter drängten. Doch der Fall Mehmet hat ja gezeigt, dass dies nichts bringt. Der Münchner Intensivtäter Mehmet war 1998 in die Türkei ausgewiesen worden, nach seiner Rückkehr wurde er wieder straftätig.

Oberbürgermeisterkandidat Josef Schmid und Ex-Oberbürgermeisterkandidat Hans Podiuk von der CSU stellten eine Stadtratsanfrage zum Thema Intensivtäter: "Welchen Nationalitäten gehören die Täter an? (...) Plant das KVR aufgrund der neuerlichen, schweren Straftat nun endlich aufenthaltsbeendende Maßnahmen?" Das Problem "Jugendliche Serientäter" auf diese Weise zu lösen, ist zum Scheitern verurteilt.

Der einzig sinnvolle Vorschlag aus der CSU lautete: "Nach dem brutalen U-Bahn-Überfall – endlich die Mobilfunklücke in der Münchner U-Bahn schließen!"

Kommentare

Seeas am Fr., 28.12.2007 - 14:38

Soweit ich weiß gibt es in U-Bahnen und U-Bahnhöfen einen Notruf. Hilft nur nichts, wenn alle wegschauen. Mehr Handy wird das nicht ändern.

lol am Fr., 28.12.2007 - 15:00

Was heißt hier eigentlich "Doch der Fall Mehmet hat ja gezeigt, dass dies nichts bringt." ?! Es geht in erster Linie nicht darum ob es dem sch... Mehmet was für seine persönliche Entwicklung was bringt. Entscheidend ist, dass die Allgemeinheit vor solchen Idioten geschützt wird. Deshalb ist das Rechtsmittel Ausweisung natürlich sinnvoll, weil es unschuldige Menschen in Zukunft vor Gewalttätern schützt.

Man in Metropolis am Fr., 28.12.2007 - 16:42

Richtig so... erst einkerkern und dann rausschmeissen.

Aber bestimmt ist er ein armer Wicht. Vater Alkoholiker, Mutter eine Hure... und zack... Freispruch für den Kerl... der konnte gar nicht anders... die Gesellschaft hat in gezwungen so zu werden.

ursi am Fr., 28.12.2007 - 19:12

wenn man keine ahnung hat, einfach mal die klappe halten. - genau daran hätte sich die csu mit ihrem "sofort-ausweisungs-plan" halten sollen. geht zum glück ja doch nicht alles immer ohne gesetze. allerdings denke ich, dass mitleid mit den tätern auch fehl am platz ist: keiner muss einfach mal so in der ubahn rauchen, geschweige denn eine ältere und schwächere person krankenhausreif und lebensgefährlich verprügeln. die "gesellschaft" zwingt keinen, so einen unfug zu machen. nicht mal in der tristesse am arabellapark.

Günther am Sa., 29.12.2007 - 23:21

Ich verstehe gar nicht die plötzliche Aufregung der Politiker.
Das Problem mit den ausländischen Intensivtätern dürfte wohl nicht erst seit dem U-Bahn-Überafall bekannt sein.

Am Ende wird es kommen wie immer: Die beiden Täter bekommen eine Strafe nach Jugendrecht, ein Großteil der Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt und schneller als jeder denkt, können sie wieder die Straßen Münchens unsicher machen. Oder glaubt wirklich jemand, die zwei werden abgeschoben?

cohu am So., 30.12.2007 - 19:51

"Deshalb ist das Rechtsmittel Ausweisung natürlich sinnvoll, weil es unschuldige Menschen in Zukunft vor Gewalttätern schützt."

...schließlich leben bekanntermaßen in der Türkei oder in anderen Ausweisungs-Zielstaaten keine "unschuldigen Menschen". Das haben die CSU und Kommentator "lol" richtig erkannt!