Jon Bon Bobo
Es geht wieder los: Die U3 ist überfüllt. Statt Eishockey-Fans ziehen jetzt wieder düstere Rocker, Mitvierziger mit Band-T-Shirt oder Eltern mit ihren aufgeregten Kindern durch den Olympiapark. Die Saison der großen Konzerte hat begonnen. Auch in diesem Jahr hat München Rockstars zu bieten, die ihren Zenit schon längst überschritten haben.
Das Schlimme ist, man kann den alternden Rockstars nicht aus dem Weg gehen. Überall ist ihre Musik zu hören: Die Radiosender spielen die Lieder rauf und runter, die Fans singen auf dem Weg zum Stadion die alten Hits und nicht einmal während des Konzerts hat man seine Ruhe.
Am Samstag geht es los mit Bon Jovi um 20 Uhr im Olympiastadion. Manche Fans denken sich eben: "I will love you aaaaalllllways." Einen Tag später läuft der vielleicht nervigste Schweizer der Welt auf: DJ Bobo betanzt und besingt seine übriggebliebenen Fans ab 18 Uhr in der Olympiahalle.
Am kommenden Donnerstag tritt Shownudel Kylie Minogue dann in der Olympiahalle auf und am 2. Juni Lenny "It Is Time For A Love Revolution" Kravitz am gleichen Ort. Diesen beiden Künstlern muss man zu Gute halten, dass sie, während sie auch schon langsam das Zeitliche des Musikbusiness segnen, immerhin noch qualitativ hochwertige Songs abliefern.
Am 22. Juni spielt dann Vorzeige-Trallala Celine Dion im Stadion. "My Heart Will Go On" wird durch den Münchner Nachthimmel getragen werden und in ganz Schwabing zu hören sein. Obwohl man es doch schon längst nicht mehr hören kann.