Kleine Münchner Labelkunde #2: Red Can Records

Zwischen Musik und Siebdruck

Red Can ist ein ganz besonderes Label. Neben seiner Vorliebe für Musik gehört Bernd Hofmann auch einer kleinen Gruppe von Künstler an, die sich auf Siebdruck spezialisiert haben. Muenchenblogger hat sich mit "Señor Burns" getroffen.

Gründung

Red Can gibt es schon seit 2001 in München. Bernd Hofmann lebt und arbeitet in Haidhausen in einem kleinen Siebdruckatelier. Das Label ist eigentlich aus einem Studienprojekt hervorgegangen. Von 2000-2006 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München und setzte schon früh seinen Schwerpunkt auf Cover-Design und Veröffentlichungen für das Red Can Label. Einen schönen Überblick über diese frühe Phase von Red Can bietet das eigens publizierte Buch „Camping Academy & The One Man Red Can Show“.

Programm

Red Can Records hat ein kleines aber feines Angebot an Münchner Künstlern. Unter anderem sind Mondo Ray, Candelilla oder Mitote bei Red Can im Katalog.

Man nehme beispielsweise Mondo Ray, die bei myspace ihren Wohnort als "Munich, Hogwarts, Twilight Zone, Cotton Candy Land, Germany" angegeben haben. Die Band hatte bei Red Can schon mehrere Veröffentlichungen, zuletzt eine 7'' mit der Single "Do you love me now?". Die Musik bewegt sich irgendwo zwischen Power-Pop und Garagen-Punk. Momentan touren die Münchner in den Vereinigten Staaten, bevor es nach Japan geht.

Mitote, die nun auch schon seit einiger Zeit die Münchner Musiklandschaft bereichern sind ebenfalls auf dem Label mit einigen Aufnahmen vertreten. Unter anderem findet man diese Band auch auf einer Split-Schallplatte. Die andere Seite der Scheibe nehmen hier Purren ein. Beide Bands geben regelmäßig im Münchner Raum Konzerte.

Die Veröffentlichungen haben auch alle etwas gemeinsam, nämlich liebevoll gestaltete Artworks. In aufwendigen Siebdruck-Hüllen kommen diese CDs - teils stammen die Entwürfe von Bernd selbst, manchmal kommen auch fertige Vorschläge und Ideen von den Künstlern.
Das Label gestaltet aber nicht nur Cover für seine eigenen Veröffentlichungen. So werden zum Beispiel auch Projekte von anderen Labels geschmückt und designed.

Notwist Tour Plakat(Tour Plakat der Notwist 2010 by Señor Burns)

Doch nicht nur CD- und Plattenhüllen entstehen in der Siebdruck-Werkstatt. Bernd Hofmann ist auch die richtige Adresse für Posterarbeiten. „Bei Postern kann man seine Interessen künstlerisch ausleben“, meint er. So entstehen nicht nur Auftragsarbeiten, sondern auch aus eigenem Interesse heraus solche Projekte. Er hat bis heute schon rund 60 Plakate für Bands und Tourneen entworfen und gefertigt. Diese Poster erscheinen meist in kleinen Auflagen und werden auf Konzerten verkauft. In Amerika ist diese Arbeit sehr beliebt und so manches Mal kann dort das Poster für den Bekanntheitsgrad der Band stehen.

Siebdruck in München

In München gibt es jedoch nur Red Can, die auf diesen speziellen Siebdruck setzen. In Deutschland sind es nur etwa fünf bis zehn Poster-Designer, die vergleichbare Arbeiten machen. Wichtig bei der Verbreitung und zum Austausch sind Postermessen, wie zum Beispiel die Flatstock in Hamburg. Dieser deutsche Ableger von amerikanischen Messen wird international besucht und regt zum Austausch von Postern und somit auch persönlichen Interessen an. So werden Poster von Münchner Bands auch international verbreitet.

Buch Cover(Cover-Art des Buches „Camping Academy & The One Man Red Can Show“)

Zukunftspläne

Es steht viel an in den nächsten Monaten, wie zum Beispiel ein viertes Studioalbum der Gruppe Kitty Empire und eine Vinyl-Veröffentlichung von Remixen der Band Candelilla. Auch sind am 14. Mai eine Präsentation und ein Stand bei Panama Plus im Ampere geplant. Dabei wird man sicher viele Plakate von Señor Burns zu sehen bekommen.

Im Sommer wird außerdem im Farbenladen beim Feierwerk eine weit größere Ausstellung stattfinden, zu der weitere Siebdruckkünstler aus Deutschladen eingeladen sind.

Kleine Münchner Labelkunde

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