Ein Wunder mit hängenden Schultern

Der Ort hat etwas Ungewöhnliches, das Ensemble auf der Bühne und die Zuschauer ebenso. Kein Vorhang verdeckte die Bühne des Theater, im Klassikorchester saßen junge Leute, die lachten, einer trug gar eine Sonnenbrille. Die Zuschauer saßen ruhig da, das Bier mussten sie draußen lassen. Das Konzert von The Notwist am Freitag im Volkstheater versprach außergewöhnlich zu werden - und das wurde es auch. (Impressionen vom Konzert gibt es in unserer Bildergalerie.)

Gemeinsam mit dem Berliner Andromeda Mega Express Orchestra füllten The Notwist aus Weilheim die Bühne. The Notwist spielten gleichermaßen alte Songs - vor allem von ihrem Erfolgsalbum "Neon Golden" - und neue Stücke der Platte "The Devil, You + Me".

Da kein Notwist-Song jemals zweimal auf einer Bühne gleich wiedergegeben wird, wird auch am Freitagabend wieder ausprobiert und improvisiert. Sänger Markus Acher singt mit hängenden Schultern traurige Textzeilen ins Mikrofon. Martin Gretschmann zuckt neben ihm im Rhythmus, das Andromeda Mega Express Orchestra hat Violinen, Harfen, Querflöten, Posaunen und ein Xylophon dabei. Es entsteht die einzigartige Mischung aus Popsong und Electrogeschrammel, aus Melancholie und Hypnose, Melodie und Krach. Es knistert. Die Akkustik im Theatersaal ist dabei überraschend gut. Am Ende erheben sich die Zuschauer zu Standing Ovations.

The Notwist spielen am Samstag und Sonntag erneut im Volkstheater, leider sind die Konzerte schon ausverkauft.