Wer sagt's Mr. Doherty?

Als der bekennende Kettenraucher Michel Houellebecq vor einigen Jahren für eine Lesung nach München reiste, musste die Veranstaltung wegen der enormen Nachfrage vom Literaturhaus in den Hörsaal der TU verlegt werden.
Dort herrscht naturgemäß striktes Rauchverbot, doch Houellebecq kann ohne Zigaretten nicht existieren, geschweige denn lesen, weshalb eine einmalige Ausnahmegenehmigung erteilt wurde. Der Autor kam während der Lesung dann auch auf gut eineinhalb Schachteln, was ihm seine Fans gerne nachsahen.
Auch in den großen Konzerthallen herrscht seit 1. Januar striktes Rauchverbot. Die neue Regelung Rockstars wie Lemmy Kilmister von Motörhead oder Pete Doherty nahezubringen, dürfte sich ebenso schwierig gestalten, wie einer Gruppe australischer Touristen nach der siebten Maß im Oktoberfestzelt das Rauchverbot zu erklären.
"Ähm, Herr Doherty, könnten Sie bitte die Zigarette ausmachen, Sie wissen schon, wir haben hier in Bayern so ein neues Gesetz. Es ist ja auch nicht gut für Ihre Gesundheit, Sie sehen eh immer so blass aus, und denken Sie nur an Ihre Fans, die sind noch jung, da ist das Passivrauchen besonders schädlich..."
Doherty, der sowieso gerne mal vergisst, dass er irgendwo auf der Welt eigentlich gerade einen Konzerttermin hätte, sollte vielleicht besser nicht darüber informiert werden, dass man hierzulande auch vor Strafanzeigen gegen in der Öffentlichkeit rauchende Ex-Bundeskanzler nicht zurückschreckt.
Aber wir wollen nichts verschreien und hoffen, dass Herr Doherty und seine Kollegen von den Babyshambles sich nicht abschrecken lassen und am Samstag die (zumindest weitgehend) rauchfreie Tonhalle rocken werden.
Mehr zum Thema Rauchverbot:
Rauchverbot (I) - Die neue Einsamkeit der Biere
Kommentare
Ich wett ein Bier, dass der
Ich wett ein Bier, dass der Peter eine rauchen wird...ich wette auch, dass ihm das keiner verbietet...und... ich finde das gut.
Wo bleibt auch sonst der rocknfuckingroll?
und nun verehrte nichtraucher dürfen sie verbal auf mich einschlagen...ich werde aber nicht zuhören da auch ich ihre rente mitfinanzier. und wer zahlt schafft an ;)
Das Nichtraucherschutzgesetz
Das Nichtraucherschutzgesetz sieht Künstlerauftritte als Ausnahme vom Rauchverbot vor. In Memmingen wird dies wohl kreativ ausgenutzt:
http://www.sueddeutsche.de/,ra13m1/bayern/artikel/665/158241/
http://indelicates.com/content/media/audio/The_Indelicates-Waiting_For_Pete_Doherty_To_Die.mp3
Ach ja, und http://de.wikipedia.org/wiki/Rauchverbot#England:
"Mit dem Health Act 2006 wurden die Grundlagen für Rauchverbote in der Öffentlichkeit sowie am Arbeitsplatz geschaffen.
In Großbritannien sind alle Fußballstadien rauchfrei. Wer raucht, muss eine Strafe von 50 Pfund bezahlen und wird im Wiederholungsfall aus dem Stadion verwiesen.
...
Das Rauchen soll nunmehr nicht nur in Restaurants und Kantinen verboten werden, die schwerpunktmäßig Speisen servieren, sondern auch in allen Pubs und Clubs – inklusive jenen, die keine oder nur kalte Snacks im Angebot haben, also an allen Arbeitsplätzen ohne Ausnahme. Das Verbot trat am 1. Juli 2007 in Kraft."