Wenn Musik konkurriert

Gleich drei Festivals finden an diesem Wochenende in München statt: das Theatron im Olympiapark, bei dem es bei kostenlosem Eintritt Indie-Bands zu hören gibt, am Samstag das Klangfest im Gasteig - und erstmals auch das München Festival in den Postgaragen.

Ein bisschen besser hätten die Veranstalter des München Festivals da schon planen können für ihre Premiere. Und so wundert es nicht, dass der Ansturm am Eröffnungsabend ein wenig verhaltener als gehofft ausfällt.

Impressionen vom ersten Abend gibt es in unserer Bildergalerie.

Die Idee hinter dem Festival ist es, zu zeigen, wie vielfältig die Münchner Szene ist. Labels schicken ihre lokalen Schützlinge auf die Bühne und laden ein paar externe Gäste ein. Das Programm hat es dabei durchaus in sich: Am Freitag reißen die Österreicher Attwenger mit ihrer punkigen Volksmusikvariante mit, Das Weiße Pferd und Parasyte Woman aus dem Münchner Kamerakino-Umfeld überzeugen und verstören mit ihrem experimentellen Sound, das Münchner Mädelsduo Tuó betört mit ihrer sanften Folkmusik und The Dirty Honkers aus Berlin schenken dem Publikum explosiven Swing-Bigband-Rap und einen Schnaps, den ein Bandbegleiter den Zuschauern in Plastikbechern verteilt.

Das Festival konkurriert nicht nur mit anderen Veranstaltungen in der Stadt, sondern auch mit sich selber. Mehrere Bands treten zeitgleich in verschiedenen Hallen auf. Zu Tuó oder Attwenger? Zu Parasyte Woman oder The Dirty Honkers? Die Entscheidung fällt oft alles andere als leicht. Und das ist ein gutes Zeichen!

Die Location ist für das Event ideal: Die leider recht wenig bespielten Postgaragen verfügen über mehrere kleine Hallen und eine große Freifläche in der Mitte. Da kommt Festival-Stimmung auf.

Am Samstag steht nun vor allem Elektro auf dem Programm, am Sonntag HipHop und Reggae. Mal sehen, ob diesmal die Hallen voll sind. Und wenn nicht: Hoffentlich dann spätestens im nächsten Jahr, vielleicht an einem Wochenende, wenn nicht Theatron und Klangfest auch noch um Zuhörer buhlen.