Roboter aus den Siebzigern prägen die Zukunft
Es ist nur noch ein Pionier dabei, Pionierarbeit machen sie jedoch immer noch. Die Düsseldorfer Band Kraftwerk hat am Mittwochabend in der Alten Kongresshalle eines ihrer seltenen Konzerte gegeben. Ralf Hütter ist das einzige Mitglied, das seit der Gründung dabei ist und somit als Erfinder des Elektro gilt. Doch aufs Altenteil haben sich Kraftwerk noch längst nicht gelegt. In der Alten Kongresshalle haben sie sich am Mittwochabend einmal wieder neu erfunden.
Eine 3D-Show mit Videoinstallationen haben die Musiker entwickelt, die von Freitag an auch im Kunstbau im Lenbachhaus zu sehen ist. Natürlich ist es denkbar einfach, Kraftwerk-Lieder zu bebildern: Bei "Autobahn" fährt ein Käfer über weite Straßen, bei "Vitamin" purzeln Tabletten über die Bühne und bei "Neonlicht" werden grelle Reklameschilder einer nächtlichen Stadt eingeblendet. Doch die Wirkung beeindruckt und treibt die Songs aus vergangenen Jahrzehnten, die bis heute nichts an ihrer Kraft eingebüßt haben, in eine neue musikalische Sphäre.
Die vier Mitglieder von Kraftwerk stehen steif an den Pulten und drehen nur an ein paar Knöpfen. Hinter ihnen wölben sich die Installationen empor. Das Publikum, das am Eingang 3D-Brillen ausgehändigt bekommen hat, ist begeistert und klatscht nach jedem Lied ergriffen.
Impressionen vom Auftritt und von der Ausstellung im Lenbachhaus gibt es in unserer Bildergalerie.
Über zwei Stunden spielen Kraftwerk. Dann verlassen die Musiker einer nach dem anderen die Bühne. Die Musik spielt weiter. "Music non stop." Das Kraftwerk ist weiter in Betrieb - und hat ungehörige Power.
Eine Besprechung der Ausstellung folgt.
Am Donnerstag geben Kraftwerk noch zwei Konzerte um 20 Uhr und um 24 Uhr. Es gibt noch Restkarten an der Abendkasse.