Das lässige Pathos des Godlike Genius
Ian Brown, der lässige Tambourine Man aus Nordengland betritt die Bühne. Mit den rhythmischen Bewegungen eines Boxers vor dem Angriff begleitet er das düstere Pathos seiner Songs. Sein Tamburin lässt er dabei nicht los. Zwischendurch ein wohlwollendes Lächeln, ein kurzer Plausch mit den Fans in der ersten Reihe. Der Ex-Stone Roses Sänger wirkt cool wie immer, aber dennoch sympathisch dabei.
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Zwischendurch legt er seine Trainingsjacke ab, setzt sein anderes Markenzeichen, die Sonnenbrille, auf. Dabei wird auch dem letzten klar, wie einflussreich der wichtigste Vertreter der "Madchester-Bewegung" für den Britpop der 90er Jahre war. Die Gallagher-Brüder von Oasis wollten damals auch so cool sein wie Ian Brown. Vielleicht wollen sie es immer noch.
Die unverschämte Lässigkeit des "Godlike Genius" bedeutet auch, nicht immer jeden Ton zu treffen. Bei den alles entscheidenden Tönen trifft er jedoch an diesem Abend immer ins Schwarze. Sein Publikum dankt es ihm mit viel Applaus.
Ian Brown spielt in der Zugabe "Fools Gold" von den Stone Roses, danach "Stellify" und "Just Like You" von seinem aktuellen Album. Das trägt den simplen Titel "My Way". Zum Schluß, seine Musiker haben die Bühne schon verlassen, setzt Brown noch einmal seine Sonnenbrille auf und stellt sich vor sein Publikum. Dann verlässt das oft kopierte Original die Bühne. Viel Beifall für eine Legende.