Clowns und Hardrocker
Mit einem Donnergrollen beginnt das Konzert von AC/DC am Freitagabend in der Olympiahalle. Kaum jemand bleibt mehr auf den Stühlen sitzen. In einem Zeichentrickfilm, der auf den Bühnenhintergrund projiziert wird, macht sich der "Rock'n'Roll-Train" auf den Weg zur Hölle - an Bord sind zwei spärlich bekleidete Damen und Gitarrist Angus Young. Dann ein Feuerwerk.
Angus Young entert die Bühne - natürlich in Schuluniform, natürlich im Stechschritt. Schon nach wenigen Minuten ist er durchgeschwitzt - voller Einsatz auch noch nach 35 Jahren Bandgeschichte. (Fotos vom AC/DC-Konzert gibt es in unserer Bildergalerie.)
Sänger Brian Johnson tippelt währenddessen wie ein Pferd auf dem Bühnensteg in Richtung Zuschauer, die anderen drei Bandmitglieder halten sich im Hintergrund.
Es werden Klassiker gespielt wie "Thunderstuck", "Highway to Hell" oder "Dirty Deeds Done Dirt Cheap" sowie Songs aus ihrem 2008 erschienenen Album "Black Ice". Bei "Whole Lotta Rosie" aus dem Jahr 1977 wird im Bühnenhintergrund immer noch eine riesige Plastikhure mit Luft ausgefüllt und wippt mit den Füßen im Takt. Bei "Hells Bells", einem der Höhepunkte des Konzerts, läutet Young an einem Seil baumelnd die Höllenglocke. Zu dem Blues-Stück "The Jack" zieht der 53-jährige, nicht einmal 1,60 Meter große Angus Young sich sogar bis auf die Unterhose aus und reckt seinen Allerwertesten dem Publikum entgegen. Es scheint, als werde die Portion Selbstironie bei AC/DC im Laufe der Jahre immer größer.
Um 22 Uhr ist das Konzert aus, doch die Show geht weiter. Im Mai kommen AC/DC bereits wieder nach München - diesmal ins Olympiastadion.