Zum Lachen in den Keller

Ein frühes Kabarett-Programm Josef Haders trägt den Titel "Im Keller". Damit würde der Österreicher derzeit perfekt ins Programm des Vereinsheims passen - denn dort treten die Künstler demnächst tatsächlich im Keller auf.
Grund hierfür ist allerdings kein neues künstlerisches Konzept, sondern Protest gegen behördliche Auflagen der Stadt München, die im Rahmen der bestehenden Konzession als Schank- und Speisewirschaft nicht mehr als zwei Live-Veranstaltungen im Monat genehmigen wollen. In einer Stellungnahme auf der Homepage des Vereinsheims heißt es:
Wie immer befolgen wir natürlich jede Weisung der Behörden sofort und stellen uns mit dem Blickpunkt Spot am kommenden Montag schon mal darauf ein: Wir werden im Keller ein bisschen aufräumen und den Blickpunkt Spot dort stattfinden lassen. Da passen leider nur die Künstler hinein. Die Gäste können sich diese denkwürdige Art des Entertainments im beliebten Künstler-Viertel Schwabing dann live auf Großbildleinwand im Vereinsheim anschauen.
Die erforderlichen Gutachten für eine erweiterte Konzession, die mehr als zwei Veranstaltungen pro Monat erlaubt, würden den Betreiber des Lokals bis zu 15.000 Euro kosten - ohne dass damit eine Zustimmung des Verwaltungsgerichts garantiert wäre.
Aus den nur wenige Quadratmeter großen Kellerräumen senden deshalb ab dieser Woche Erwin Pelzig, Willy Astor, Luise Kinseher, Andreas Rebers, Ingo Börchers, Okin, Norbert Heckner und möglicherweise auch die Sportfreunde Stiller.
Bleibt zu hoffen, dass das Keller-Kabarett nur eine Zwischenlösung ist und die Behörden schnellstmöglich ein Auge zudrücken. Die ganze Angelegenheit ist schließlich nicht gerade ein Ruhmesblatt für eine Stadt, die bekanntlich von einem Kabarettisten regiert wird.
Gehn's weida, Herr Ude! Sie wollen aus den Schwabinger Kulturbühnen doch sicher keine Untergrundorganisationen machen! Oder?